Umfrage zum Weltfrauentag : Frauen setzen auf… das Sparbuch

Besonders bei Frauen ist die Sorge vor Altersarmut ausgeprägt, so eine Umfrage von J.P. Morgan Asset Management. Vielleicht da Frauen bevorzugt auf das gute, alte Sparbuch setzen (?)

Für viele Menschen wird es im Alter schwierig, finanziell ‚über die Runden‘ zu kommen. Nach Angaben des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales ist fast ein Fünftel derjenigen, die eine gesetzliche Rente beziehen, von Altersarmut betroffen. Die hohe Inflation sorgt nun dafür, dass noch weniger Menschen privat vorsorgen können, da in vielen Lebensbereichen hohe Zusatzkosten gestemmt werden müssen.

Besonders bei Frauen ist die Sorge vor Altersarmut ausgeprägt, wie eine Umfrage von J.P. Morgan Asset Management unter 1.000 Frauen sowie 992 Männern in Deutschland von 2022 zeigt. Nicht zu Unrecht, denn bei vielen Frauen sorgen etwa Unterbrechungen oder Verkürzung der Erwerbstätigkeit infolge von Erziehungs- oder Betreuungsaufgaben für weniger Einzahlungen in die gesetzliche Rentenkasse, und gleichzeitig weniger Möglichkeiten für die private Vorsorge.

Nicht zuletzt arbeiten Frauen häufiger in geringer bezahlten Berufen und müssen nach wie vor mit einer niedrigeren Bezahlung als Männer rechnen. Dem ‚Gender Pay Gap‘ verleiht der heutige „Equal Pay Day“ Ausdruck.

Sorge vor Altersarmut bei Frauen deutlich höher als bei Männern

Die Sorge vor Altersarmut ist bei Frauen entsprechend deutlich stärker ausgeprägt als bei Männern: Jede zweite Frau (48%) hält Altersarmut für sehr bedrohlich. Nur die Sorge vor Krieg ist mit 49% größer. Die Inflation folgt mit 44%, der Klimawandel mit 35%.

Bei Männern halten 34% der Befragten Altersarmut für sehr bedrohlich, nach Krieg (44%) und Inflation (40%). „Diese Antworten belegen deutlich, dass Altersarmut bei Frauen zu den drängendsten Herausforderungen zählt. Auch wenn Angst kein guter Ratgeber ist, so entsteht doch ein wichtiger Handlungsbedarf daraus. Doch nicht nur das ‚Ob‘, sondern auch das ‚Wie‘ einer Investition hat Auswirkungen auf die finanzielle Situation im Alter“, erklärt Beatrix Vogel, Leiterin Marketing und PR bei J.P. Morgan Asset Management.

Denn aus Sorge, ihre Ersparnisse zu verlieren, vertrauen Frauen weiterhin auf die trügerische Sicherheit von Sparanlagen: Die mit Abstand am weitesten verbreitete Anlageform bei Frauen ist mit 56% das Sparbuch, gefolgt von Tages- oder Festgeld sowie Lebens- und Rentenversicherungen mit je 43%. Erst mit Abstand folgen Aktien oder Investmentfonds. „Die Sorge vor Altersarmut hat bei Frauen bislang noch nicht zu einem Umdenken bei der Wahl der Anlageform geführt“, kommentiert Beatrix Vogel die Ergebnisse. Dabei sei es sinnvoll, selbst kleine Beträge am Kapitalmarkt zu investieren, um langfristig von einer besseren Rendite als bei einer Sparanlage profitieren zu können, die in Zeiten hoher Inflation einer schleichenden Entwertung ausgesetzt ist.

Nur 22% der Frauen nutzen Aktien – im Gegensatz zu 40% der Männer

So setzt mit 22% bisher nur rund jede fünfte befragte Frau auf Aktien bei der Geldanlage. Auf Investmentfonds und ETFs, die Anlagen über mehrere Werte streuen, setzen 27%. Bei Männern sieht das Bild anders aus: Zwar ist das Sparbuch mit 46% auch bei ihnen weit verbreitet, doch folgen direkt dahinter gleichauf Tages- oder Festgeld sowie Aktien mit jeweils 40%.

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