Das vergangene Jahr hatte relativ wenige Sonnenstunden, dafür blies der Wind recht kräftig – der Jahresrückblick aus Sicht der EE. Von Markus W. Voigt*
Abregelungen durch die Netzbetreiber brachten allerdings zum Teil deutliche Produktionseinbußen bei den Erneuerbaren Energien. Die Abregelungen machen abermals die Notwendigkeit des Netzausbaus deutlich.
Es war ein extrem trüber Jahresausklang: Die Sonne zeigte sich im vergangenen Dezember kaum, insbesondere im Norden Deutschlands war sie so gut wie gar nicht zu sehen. Laut Deutschem Wetterdienst lag die Sonnenscheindauer um fast 30% unterhalb des Durchschnitts von 1991 bis 2020. Dies drückte nicht nur die Stimmung der Menschen, sondern auch die Erträge der Photovoltaikanlagen. In Deutschland lag die Zielerreichung bei nur 62%. Gründe dafür waren deutlich unterdurchschnittliche Sonnenstunden, gepaart mit Schnee und vereinzelten Arbeiten an der Infrastruktur.
Besser hatten es Bevölkerung und Grünstromproduzenten dagegen im Süden Europas: In Spanien wurde eine sehr gute Performance (Zielerreichung 110%) bei durchschnittlichen Sonnenstunden erzielt. In Italien drückten Sturmschäden aus dem November, Lieferengpässe bei Ersatzteilen und vereinzelte Schneefälle die Produktion auf 92% des Sollwertes.
Damit steht auch die Performance für das Solar-Gesamtjahr 2023 fest. In Deutschland bleibt eine Zielerreichung von 88%. Das lag zum einen an den relativ wenigen Sonnenstunden, die Einstrahlung war 5% geringer als erwartet; zum anderen kosteten Abregelungen der Netzbetreiber rund 4 Mio. kWh. Beides führte zu Abweichungen in der Produktion von mehr als 10%.
In Spanien konnte eine gute Anlagenperformance nicht nur die wenigen Sonnenstunden nahezu kompensieren, sondern auch Abregelungen in Höhe von rund 1 Mio. kWh. Ergebnis: 95% Zielerreichung. Italien wiederum kam auf einen Gesamtjahreswert von 93%. Belastet wurde das Ergebnis durch Ersatzteilmangel, wetterbedingte Schäden sowie eine Sonneneinstrahlung, die 7% unter den Erwartungen lag.
Die Sonne blieb Deutschland im Dezember fern, der Wind dagegen blies kräftig. Die deutschen Windanlagen konnten ihre Produktionsziele um 15% übertreffen. Für das Gesamtjahr übertrifft die Performance die Erwartungen um 5%. Die über das Jahr betrachtet sehr guten Windverhältnisse haben einige kleinere technische Themen und einen sechs Monate dauernden Stillstand mit einem Ertragsausfall von rund 3,5 Mio. kWh mehr als ausgeglichen.
*) Markus W. Voigt ist CEO der aream Group, www.aream.de
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