Der langjährige Ex-Chef von Steinhoff International, Markus Jooste, wurde in Südafrika tot aufgefunden – mit einer Schusswunde im Kopf.
Der 63-Jährige sei noch in ein Krankenhaus in Südafrika eingeliefert worden. Die Nationale Strafverfolgungsbehörde bestätigte seinen Tod ebenso wie die Polizei. Gegen Jooste lag ein Haftbefehl aus Deutschland vor.
Tags zuvor hatte die FSCA, die südafrikanische Finanzaufsicht und Pendant zur deutschen BaFin, eine Strafe in Höhe von knapp 500 Mio. Rand ausgesprochen, umgerechnet ca. 23 Mio. EUR. Dies aufgrund sowohl falscher als auch irreführender Angaben im Kontext des Steinhoff-Bilanzskandals.
Die Anklage lautete wenig rühmlich auf Anstiftung zur Bilanzmanipulation in Milliardenhöhe. Kommt alles irgendwie seltsam bekannt vor und fängt mit W an. Das Landgericht Oldenburg hatte schon 2023 Haftbefehl in Abwesenheit gegen Jooste erlassen.
Foto @ Steinhoff International Holdings N.V.
Bereits 2017 waren Manipulationen bei Steinhoff ans Tageslicht gekommen. Die Holding galt vor diesem Desaster als einer der größten Einzelhändler / Möbelkonzerne weltweit. Das Unternehmen hat seine Wurzeln in Westerstede, Niedersachsen, seinen Hauptsitz in Amsterdam und seine operative Steuerung in Südafrika – wo man vor einigen Jahren auch ein Dual Listing vollzog.
Jooste war von 2000 bis 2017 CEO des Unternehmens. 2018 hatte Steinhoff seine verschuldete Tochter Poco verkauft, die hierzulande gut bekannt sein dürfte. Die XXXL-Lutz-Gruppe zahlte immerhin über eine Viertel Milliarde für den 50%-Anteil.
Die südafrikanische Polizei gehe von einem Suizid aus, ermittle aber dennoch. Jedenfalls der Haftbefehl aus Deutschland hat sich erledigt und das Verfahren werde ‚wohl‘ eingestellt.
Anm. d. Red.: BondGuide berichtet wie andere Medien ebenfalls nicht über Selbsttötungen, außer im Falle übergeordneten Interesses. In diesem Fall ermittelt die Polizei erst noch. Fest steht bisher nur: Markus Jooste lebt nicht mehr.
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