Rentenmarktbericht 8. Juli: Zahlungsbilanz D & FR, ECOFin-Ratstreffen, Fed, Auktionen

Neben Daten zur Leistungs- und Handelsbilanz sollte sich das Interesse der Marktteilnehmer heute erneut auf das Treffen der europäischen Finanzminister konzentrieren, bei dem heute der Stabilitäts- und Wachstumspakt auf der Agenda stehen dürfte – man darf gespannt sein, wie die Neuinterpretation aussehen wird. Ansonsten wird man den Aussagen der US-Notenbanker sowie den zahlreichen Emissionen im Tagesverlauf folgen.

Ausgewählte Daten des Tages

Zeit      Land          Indikator                                          Periode          Schätzung          Letzter
8:00         GE           Handelsbilanz (in Mrd. EUR)             Mai                  16,2                    17,4
8:00         GE           Leistungsbilanz (in Mrd. EUR)           Mai                  14,5                    18,4
8:00         GE           Exporte (M/M / J/J, in %)                     Mai                  -0,4 / k.A.            2,9 / 2,3
8:00         GE           Importe (M/M / J/J, in %)                     Mai                   0,5 / k.A.            0,2 / 2,5
8:45         FR           Handelsbilanz (in Mrd. EUR)              Mai                  -4,25                   -3,933
8:45         FR           staatl. Budgetdefizit (in Mrd. EUR)    Mai                    k.A.                   -64,2
21:00       US           Konsumentenkredite (in Mrd. USD)  Mai                    20                      26,8
…             NE           2024 Bonds
…             AS           2024/44 Bonds
…             GE           2018 Linker
…             US           Auktion von 27 Mrd. USD 3 J Notes
…             US           Fed-Redner: Kocherlakota, Lacker
…             EC           EZB-Redner: Noyer
Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research


Themen des Tages
• ECOFin macht den Weg für die Überweisung einer weiteren Milliarde aus dem Stützungspaket an Griechenland frei


Marktkommentar

Der Konjunkturdatenkalender hat einen größeren Umfang. Doch die Daten sind der zweiten Reihe zuzuordnen. Lediglich den Informationen zum deutschen Außenhandel ist etwas mehr Beachtung zu schenken, geben sie schließlich Aufschluss über den Zustand des deutschen Exportmotors. Die Nachrichten aus dem Maschinenbau sind eher ernüchternd. Gab sich der entsprechende Verband zu Beginn des laufenden Jahres noch optimistisch, so scheint die Realität nach den ersten Monaten eine andere zu sein. Der erwartete, vergleichsweise deutliche Anstieg der Produktionsleistung blieb bislang aus. Es macht sich u.a. die Sorge breit, dass die geopolitischen Konflikte größere Auswirkungen auf die Wirtschaftsleistung Deutschlands haben könnten.

Ansonsten wird man auf die Aussagen der US-Notenbanker achten müssen. Nach dem Arbeitsmarktbericht ist es von großem Interesse, zu erfahren, ob es einen Meinungsumschwung bei den Fed-Vertretern hinsichtlich des Beginns des nächsten Leitzinszyklus gibt. Nachdem die Marktakteure nach Bekanntgabe der Arbeitsmarktdaten ein Vorziehen der ersten Leitzinserhöhung nicht mehr ausschlossen, beruhigt sich das ganze nun wieder. Erst wenn sich die Belebung auf dem US-Arbeitsmarkt diesen, den nächsten und wahrscheinlich den übernächsten Monat fortsetzen sollte, die Partizipationsrate steigt und die Unterbeschäftigungsquote zurückgeht, muss man eine Vorziehen der Anhebung der Fed Funds Target Rate in Betracht ziehen. Nichtsdestotrotz dürfte es nicht wenige US-Notenbanker geben, die sich ein schnelleres Umschwenken auf eine restriktivere Geldpolitik wünschen. Dass gerade die Emerging Markets und China davon wenig begeistert sein werden, dürften der US-Finanz- und der Wirtschaftsminister bei den Morgen beginnenden Konsultationen mit ihren chinesischen Amtskollegen hören.

Während der ECOFin-Tagung wurde die Freigabe der nächsten Tranche aus dem Stützungspaket für Griechenland bekannt gegeben. Von weiterem Finanzierungsbedarf war nichts zu vernehmen. Wahrscheinlich wird die griechische Regierung versuchen, die Kapitalmärkte zu nutzen. Es wird über die Emission eines 3-jährigen Papiers spekuliert. Heute dürfte auf dem Treffen der Stabilitäts- und Wachstumspakt auf der Agenda stehen. Man darf gespannt sein, wie die Neuinterpretation aussehen wird.

Renten2Der Bund Future sollte heute Morgen gut behauptet in den Handelstag starten. Im weiteren Tagesverlauf dürfte er sich zwischen 146,40 und 147,50 bewegen. Obwohl die zahlreichen Emissionen aus den Niederlanden und Österreich ebenso gut aufgenommen werden dürften wie die deutschen Linker, könnte es trotz Wiederanlagedrucks kurzfristig zu leichten Renditenanstiegen kommen. Am Abend steht die Emission der 3-jährigen T-Notes an. Aufgrund der aktuellen Diskussion über den Zeitpunkt der Leitzinswende in den USA ist es wahrscheinlich, dass die Emission nicht ganz so einfach zu platzieren sein wird. Die Rendite der 10-jährigen Treasuries dürfte zwischen 2,56 und 2,68% liegen.

Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben