Rentenmarktbericht 16. Juli: EU- & US-Wirtschaftsdaten, Fed/Beige Book, EZB, Emissionen

Marktteilnehmer haben am heutigen Mittwoch eine Vielzahl an Wirtschaftsdaten vor allem aus den USA zu verarbeiten. Insbesondere die zur Veröffentlichung anstehenden Daten zur Kapazitätsauslastung, Industrieproduktion und die Entwicklung der Erzeugerpreise haben das Potenzial, die Märkte zu beeinflussen, lassen sich aus ihnen doch wichtige Hinweise auf mögliche Änderungen im geldpolitischen Kurs der US-Notenbank Fed ableiten.

Ausgewählte Daten des Tages

Zeit        Land        Indikator                                                            Periode       Schätzung       Letzter
10:00       IT            Handelsbilanz (in Mio. EUR)                                Mai                 k.A.                3.505
11:00       EC           Handelsbilanz (in Mio. EUR)                                Mai              16.500            15.682,8
13:00       US           Hypothekenanträge (W/W, in %)                       28. KW              k.A.                  1,9
14:30       US           Erzeugerpreisindex (M/M / J/J, in %)                   Jun.             0,2 / 1,9           -0,2 / 2
14:30       US           PPI Kernrate (M/M / J/J, in %)                               Jun.             0,2 / 1,7           -0,1 / 2
15:00       US           Nettowertpapierabsatz im Ausl. (in Mrd. USD)  Mai                 25               -24,164
15:15       US           Industrieproduktion (M/M, in %)                         Jun.                 0,3                  0,6
15:15       US           Kapazitätsauslastung (in %)                                Jun.                79,3                79,1
16:00       US           NAHB Housing Market Index                               Jul.                  50                   49
20:00       US           Beige Book der Fed
…             GE           2024 Bonds
…             PO           6/12 M Schätze
…             US           Fed-Redner: Fisher, Yellen, George
…             EC           EZB-Redner: Nowotny
Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research


Themen des Tages
• chinesische BIP-Daten für Q2 enttäuschen nicht

• zweite Rede von Janet Yellen sollte nichts Neues bringen

Marktkommentar
Gestern gab es einmal mehr beunruhigende Nachrichten aus dem Euroraum. Der ZEW-Indikator ging schon wieder zurück. Ganz allmählich muss man tatsächlich darüber nachdenken, ob der Aufschwung im Euroraum schon wieder vorbei ist, bevor er überhaupt richtig in Gang gekommen ist
. Hierbei sind alle Euroländer gefordert, alles zu tun, um die wirtschaftlichen Perspektiven durch Reformen zu verbessern. Und auf die EZB zeigen, hilft da wenig, denn die europäische Notenbank hat nahezu alles getan, um einen Aufschwung zu unterstützen. Immerhin gab es auch gute Nachrichten: Die Daten zum BIP-Wachstum in China haben die Erwartungen erfüllt. Und die US-Einzelhandelsumsätze legten zusammen mit dem nach oben revidierten aus dem Vormonat ebenfalls ordentlich zu.

Die Rede vor dem Bankenausschuss des Senats von Janet Yellen ist ebenso viel Positives abzugewinnen. Schließlich betätigte sie, dass sich die US-Wirtschaft auf einen Wachstumspfad befinde. Das dürfte heute von dem Beige Book bestätigt werden. Zugleich machte sie deutlich, dass die Phase niedriger Leitzinsen zu Ende gehen wird, ohne aber konkreter zu werden. Sorgen macht ihr immer noch die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt, denn die Partizipationsrate ist im historischen Vergleich niedrig und die Unterbeschäftigungsquote vergleichsweise hoch. Heute wird sie ihre Rede wahrscheinlich unverändert wiederholen. Impulse sind also nicht zu erwarten.

Die europäischen Konjunkturdaten werden heute eine untergeordnete Rolle spielen. Die US-amerikanischen Daten haben hingegen durchaus das Potenzial, die Märkte zu beeinflussen. Die Kapazitätsauslastung und die Industrieproduktion sollten etwas besser ausfallen, als es erwartet wird. Zu beachten sind ebenfalls die Erzeugerpreise. Sollte es sich nämlich abzeichnen, dass es auf den Vorstufen Preisdruck gibt, könnte das durchaus dazu beitragen, dass die US-Notenbanker ihre Haltung noch einmal überdenken müssen. Bislang, das hat Janet Yellen gestern dargelegt, wird davon ausgegangen, dass die Preisentwicklung moderat bleibt.

Renten2In Europa ist zum einen die Aufnahme der 2024er Bund von Interesse. Auf dem aktuellen Renditeniveau wäre eine Unterdeckung keine Überraschung. Zum anderen stehen zwei Geldmarktemissionen von Portugal an. Es sollte sich durch höhere Renditen bemerkbar machen, dass die Schwierigkeiten um die Banco Espirito Santo immer noch nicht ausgestanden sind. Der Bund Future sollte heute gut behauptet in den Handelstag starten und im weiteren Tagesverlauf zwischen 146,90 und 148,00 schwanken. Die Rendite der 10-jährigen US-Treasuries dürfte zwischen 2,48 und 2,62% liegen.

Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben