Rentenmarktbericht 14. April: Konsumklima EU, Einzelhandelsumsätze & Erzeugerpreise USA, US-Berichtssaison, G7-Gipfel, EZB, Fed

Die Verbraucherstimmung in Europa hat sich im ersten Jahresviertel spürbar verbessert. So legte der heute vom Nürnberger Marktforschungsunternehmen GfK zusammenfassende Konsumklimaindex für die 28 EU-Staaten im Laufe des ersten Quartals um 4,3 Zähler auf 9,8 Punkte zu. Vor allem die Bürger in west- und südeuropäischen Staaten seien davon überzeugt, vom Wirtschaftsaufschwung zu profitieren. Dagegen zeigten sich Osteuropäer trotz überwiegend guter Konjunkturdaten skeptischer. Unternehmen kommen zudem in der Eurozone wieder leichter an Kredite. Von Januar bis März seien die Hürden für Firmenkredite weiter gesunken, teilte die EZB heute bei der Vorlage der „Bank Lending Survey“ mit. Dafür befragt die EZB alle drei Monate Banken im Euroraum, wie freizügig sie bei der Vergabe neuer Kredite sind und wie sich die Nachfrage entwickelt. Für Hypothekenkredite an private Haushalte hätten sich die Bedingungen dagegen in Q1 wieder etwas verschlechtert, während sich die Lage bei den Konsumentenkrediten wiederum verbesserte.

Ausgewählte Daten des Tages
Zeit        Land        Indikator                                                        Periode       Schätzung       Letzter

10:00       EC           Bank Lending Survey der EZB
11:00       EC           Industrieproduktion (M/M / J/J, in %)                Feb.           0,4 / 0,8          -0,1 / 1,2
14:30       US           Einzelhandelsumsätze (M/M, in %)                  Mrz.               1,1                 -0,6
14:30       US           Einzelhandelsumsätze ex Autos (M/M, in %)   Mrz.               0,7                 -0,1
14:30       US           Erzeugerpreisindex (M/M / J/J, in %)                 Mrz.          0,2 / -0,9         -0,5 / -0,6
14:30       US           PPI Kernrate (M/M / J/J, in %)                             Mrz.           0,1 / 0,9         -0,5 / 1
16:00       US           Lagerbestände (M/M, in %)                               Feb.                0,2                   0
                NE           2020 Bonds
                BE           3/12 M Schätze
                US           Fed-Redner: Dudley
Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research


Themen des Tages
• Kreditnachfrage in der Peripherie dürfte in Q1/2015 angezogen haben

• Griechische Regierung dementiert das Treffen von Vorbereitungen für die Staatspleite

Marktkommentar
Mit dem heutigen Tag startet die Datenflut. Den Auftakt macht der Senior Lending Survey der EZB. Bereits in Q4/2014 gab es insbesondere in der Peripherie etwas mehr Kreditnachfrage als in den vorangegangenen Quartalen. Dieser Trend dürfte sich im abgelaufenen Quartal fortgesetzt haben. Zugleich dürften die Kreditvergabestandards von den Banken zumindest leicht gelockert worden sein, so dass es für die Unternehmen und Konsumenten etwas einfacher geworden sein sollte, einen Kredit zu erhalten. Das dürfte Mario Draghi morgen zum Anlass nehmen, um auf die Wirksamkeit des QE-Programms hinzuweisen. Im Übrigen wurde der Anleiheankauf planmäßig fortgesetzt, wenn auch mit einem leicht verringerten Volumen, so jedenfalls die Zahlen gestern Nachmittag.

Bei den Daten zur europäischen Industrieproduktion sollte man sich auf eine Enttäuschung vorbereiten. Die schwachen deutschen Werte dürften auf den Euroraum durchgeschlagen haben.

Aus den USA dürfte es hingegen am Nachmittag überwiegend positive Überraschungen geben. Die Einzelhandelsumsätze dürften sogar im Monatsvergleich stärker angestiegen sein, als es erwartet wird. Die Verbraucher dürften die beiden schwachen Auftaktmonate des Jahres vergessen machen. Den US-Erzeugerpreisen wird man keine Hinweise auf bevorstehende Deflationstendenzen entnehmen können. Gerade die Kernrate sollte auf Jahresbasis stabil nur leicht unter der 2%-Marke verharren. Einer ersten Leitzinserhöhung stehen diese Daten jedenfalls nicht im Weg.

Renten2Ansonsten sollte die US-Berichtssaison ebenfalls etwas Aufmerksamkeit erhalten. Hier sind vor allem die Quartalsberichte der US-Universalbanken von Interesse, da sich in den Abschlüssen die gute konjunkturelle Situation mit optimistischen, ausgabenfreudigen Verbrauchern niederschlagen sollte.

Aus Griechenland gibt es wenig Neues. Einmal mehr wurde aus Kreisen der Partner kritisiert, dass es mit der Aufbereitung der Reformvorschläge nur sehr schleppend voran geht und langsam die Zeit abläuft. Man sollte damit rechnen, dass ausgearbeitete Vorschläge Freitag gegen Mitternacht in Brüssel eingehen werden. Nichtsdestotrotz hat die griechische Administration einen FT-Bericht zurückgewiesen, nach dem sich das Land bereits auf den Default vorbereiten würde.

Ob es vom G7-Gipfel marktbeeinflussende Informationen gibt, ist nicht zu erwarten. Der Ukraine-Konflikt dürfte dort jedoch ebenso Thema sein wie die Bekämpfung von wirtschaftlichen Ungleichgewichten zwischen den Regionen in der Welt. Die Diskussion über letzteres wird auf der Frühjahrstagung des IWF und der Weltbank in der weiteren Woche fortgesetzt werden.

Renten3Der Bund Future dürfte gut behauptet in den Tag starten. Durch den Senior Lending Survey sowie die US-Daten dürfte es im weiteren Tagesverlauf ganz leichten Druck auf die Notierungen geben. Große Kursrückgänge sind jedoch aufgrund des Anleiheankaufprogramms nicht zu erwarten. Die niederländischen Staatsanleihen sowie die belgischen Geldmarktpapiere werden sich ohne Probleme platzieren lassen. Der Bund Future dürfte zwischen 158,75 und 159,70 notieren. Die Rendite der 10-jährigen US-Treasuries sollte zwischen 1,86 und 2,04% liegen.

Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben