Quartalszahlen: pferdewetten.de vermasselt Zieleinlauf

Eigentlich prüfte pferdewetten.de doch eine Unternehmensanleihe – die aber dürfte mit den Neunmonatszahlen nur schwerlich beworben werden können.

Die pferdewetten.de AG habe nach vorläufigen Zahlen in den ersten neun Monaten 2023 einen Umsatz von 15,1 Mio. EUR erzielt. Das ist ein Plus von 42% gegenüber dem Vorjahresvergleichswert. Das EBITDA blieb nach neun Monaten mit -7,2 Mio. EUR dagegen deutlich hinter den Erwartungen zurück (Vorjahresvergleichswert: -1,7 Mio. EUR).

Insbesondere der bereits für das dritte und vierte Quartal erwartete Ergebnisumschwung trat noch nicht ein, sondern werde sich ins Jahr 2024 hinein verzögern – so pferdewetten.de am heutigen Morgen.

In den Ertragszahlen addierten sich im dritten Quartal eine überraschend schwache Ertragsentwicklung im Segment der Pferdewette sowie eine unerwartet schlechte Entwicklung des sogenannten Hold, also der Wetteinsätze abzüglich der Wettgewinne, im Sportwetten-Segment.

Diese Effekte kumulierten mit der ohnehin erwarteten negativen Ertragsentwicklung aufgrund der hohen Vorlaufausgaben beim Ausbau der Retail-Kette. Gleichzeitig liege die pferdewette(n).de beim Ausbau der Retail-Kette gemessen an der Shop-Zahl von derzeit 93 im Plan. Die Verzögerungen bei den Eröffnungen im ersten Quartal, die mittlerweile nachgeholt seien, lassen sich ertragsseitig in diesem Umfeld 2023 nicht mehr kompensieren.

pferdewetten.de mit schwachen Zahlen

Quelle: pferdewetten.de AG

Vor diesem Hintergrund und da sich der Oktober ertragsseitig ebenfalls sehr schwierig gestaltete, müsse die pferdewetten.de ihre Ertragsprognose sehr deutlich anpassen: Bisher war das Unternehmen von einem EBITDA in der Bandbreite von -2,3 bis -3,3 Mio. EUR und der Erwartung, eher am unteren Rand der Prognose zu landen, ausgegangen. Die neue EBITDA-Prognose werde mit Veröffentlichung der finalen Zahlen für die ersten neun Monate am 14. November bekanntgegeben. Alle weiteren Prognosen 2023 wie ein Umsatzwachstum im niedrigen zweistelligen Prozentbereich und 114 Shops in Betrieb bis Jahresende können dagegen bestätigt werden.

Einordnung von BondGuide: Schwache Ertragsentwicklung, ausbleibender Trendumschwung, hohe Vorlaufausgaben, Verzögerungen bei Eröffnungen, eigener Unternehmensname mit Tippfehler in der Corporate News – damit kann das Unternehmen kaum auf Roadshow zum Einwerben von Mitteln gehen: –> zurück an die Hausaufgaben.

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