Die pferdewetten.de AG (ISIN: DE000 A2YN77 7 und DE000 A30V8X 3) zieht 9M-Zwischenbilanz: Darin verweist der Spezialist für Online-Sport- und Online-Pferdewetten auf ein sattes Umsatzplus, allerdings vermasselten ein schwaches Q3, eine negative Entwicklung der Wettgewinne sowie die ohnehin schon hohen Vorlaufkosten beim Ausbau der Retail-Kette den operativen Zieleinlauf der Gesellschaft.
Laut der pferdewetten.de AG konnte das Spielvolumen in den ersten neun Monaten um 16,7% auf 373,8 Mio. EUR erhöht werden. Ein schwaches drittes Quartal verhinderte eine noch bessere Entwicklung. So lag das Spielvolumen in Q3 mit 96,6 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert von 110,4 Mio. EUR. Trotz der temporären Belastung im Spielvolumen konnte der resultierende Brutto-Gaming-Ertrag im gesamten 9-Monatszeitraum um gut drei Fünftel auf 41,2 Mio. EUR gesteigert werden. Der Konzernumsatz verzeichnete indes ebenfalls einen deutlichen Anstieg um 42,1% auf 15,1 Mio. EUR (9M/2022: 10,6 Mio. EUR).
Ausschlaggebend für das Umsatzwachstum war ein sehr starkes erstes Halbjahr in der Pferdewette und erste signifikante Umsätze aus der Sportwette Retail im dritten Quartal. Eine noch bessere Entwicklung wurde indes durch eine überraschend schwache Entwicklung in der Pferdewette in Q3 und eine unerwartet schlechte Entwicklung bei den Wettgewinnen im Sportwetten-Segment verhindert.
In Kombination zu der ohnehin geplanten negativen Ertragssituation aufgrund hoher Vorlaufkosten beim Ausbau der Retail-Kette blieb das EBITDA nach neun Monaten mit -7,2 Mio. EUR deutlich hinter den Erwartungen zurück (9M/2022: -1,7 Mio. EUR). Vor Zinsen und Steuern (EBIT) weitete die Gesellschaft den Verlust auf 8,3 Mio. EUR aus (9M/2022: -2,4 Mio. EUR). Da sich auch der Oktober ertragsseitig als sehr herausfordernd darstellte, verschiebt sich der Break Even auf Quartalsbasis auf das Jahr 2024.
Trotz wiederholter Zeitverzögerungen beim „Go Live“ vieler neu akquirierter Shops kam, liege der Shopausbau im Plan. Bereits 83 Shops gingen bis zum 30. September 2023 live, inzwischen seien es sogar 94 Shops (inkl. drei Shops im Eigenbestand). Zusammenfassend bleibt die Inbetriebnahme von 114 Shops bis zum Jahresende das Ziel.
„Trotz wiederkehrender Verzögerungen durch langsame Genehmigungsverfahren konnten wir den Shopausbau dynamisch vorantreiben. Wir sind daher optimistisch, unser Ziel von 114 Shops auf Jahresende zu erreichen. Basierend auf unserer Omni-Channel-Strategie und zusammen mit einer vollen Pipeline an vertraglich zugesicherten Shops stimmt uns dies zuversichtlich, bis 2026 einen Umsatz von 48 Mio. EUR zu generieren und zur Nummer 2 in der Retail-Sportwette in Deutschland zu werden. Trotz der deutlichen Korrektur der Ertragsprognose kann ich daher sagen, dass wir uns auf Kurs befinden, was unsere strategischen Ziele angeht. 2023 wird unser letztes Verlustjahr sein. Ab 2024 werden wir auch ertragsseitig wieder dynamisch zulegen“, lautet das Zwischenfazit von Pierre Hofer, Vorstand der pferdewetten.de AG.
Trotz Anpassung der Ertragsprognose bestätigt die Gesellschaft ihre sonstigen Jahresziele 2023: So erwartet das Unternehmen ein Geschäftswachstum von ca. 40% bzw. Brutto-Gaming-Erträge von 50 bis 65 Mio. EUR nach 41,2 Mio. EUR anno 2022. Die Umsatzerlöse sollen im zweistelligen Prozentbereich wachsen. Die vorgesehenen Investitionen im Bereich der Sportwetten (Online und Retail) und weitere Marketingaktivitäten im Auslandsgeschäft der Pferdewetten werden sich entsprechend und planmäßig in den damit zusammenhängenden Aufwendungen niederschlagen.
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