Neuer Lockdown – Anleihen wieder stärker im Fokus

Der DAX bewegt sich, nachdem das Schlimmste an den Börsen überstanden zu sein scheint, aktuell eher seitwärts. Hinzu kommt eine aktuell außergewöhnlich hohe Volatilität. Ob der kürzlich eingetretene Ausbruch nach oben von Dauer ist, lässt sich wegen der aktuellen Pandemielage schwer sagen. Anleihen rücken daher bei vielen Investoren wieder verstärkt in den Fokus und können eine sinnvolle Beimischung für das Portfolio bilden – von Robert Steininger*

Besonders gefragt sind derzeit Unternehmensanleihen und Anleihen von Schwellenländern, die im Gegensatz zu vielen Anleihen im Niedrigzinsraum noch gute Renditen bringen können. Andererseits sind diese grundsätzlich auch mit einem höheren Risiko behaftet und daher nicht unbedingt für jeden Anleger das Richtige. Bei z.B. https://www.trading-fuer-anfaenger.de/erfahrungen/ gibt es Informationen zu Online Brokern, bei denen neben Aktien auch Anleihen, Optionen und anderen Derivate gehandelt werden können.

Wie sich Unternehmensanleihen Anleihen von Aktien unterscheiden

Unternehmensanleihen oder Corporate Bonds werden von Firmen emittiert. Dabei begeben Unternehmen häufig Schuldverschreibungen, die ebenfalls über die Börse gehandelt werden können. Sie stellen für die Unternehmen als Finanzierung über den Kapitalmarkt eine Alternative zu herkömmlichen Bankdarlehen dar. Es handelt sich bei Unternehmensanleihen also um Fremdkapital und nicht wie das über Aktien eingenommene Geld um Eigenkapital.

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Die Bonität des Unternehmens spielt bei Anleihen ebenfalls eine wichtige Rolle. Sie wird bei Emissionen über die Börsen häufig, aber nicht immer durch eine Rating-Agentur begutachtet und fortlaufend neu beurteilt. Die Bonität hat einen großen Einfluss auf die Konditionen einer Anlage, das heißt insbesondere auf die gezahlte Rendite.

Unternehmen mit einer sehr guten Bonität müssen daher in der Regel weniger Zinsen zahlen als Unternehmen mit mittlerer Bonität, um am Kapitalmarkt platziert werden zu können. Der Vorteil für Anleger ist, dass anhand des Ratings das Risiko des Investments zu beurteilen ist.

Preisbildung bei Anleihen

Der Preis von Anleihen ist jedoch noch von weiteren Faktoren abhängig. Da wäre zum einen der Zinssatz an den Geldmärkten. Sinkt dieser, steigen die Kurse von Anleihen mit höherer Verzinsung. Steigen die Zinsen, fallen Anleihekurse.

Zum anderen spielt die Entwicklung an den Aktienmärkten als Alternative zu Anleihen spielen ebenfalls eine Rolle. Gibt es einen stabilen Trend nach oben an den Aktienmärkten, werden Anleihen ebenfalls weniger nachgefragt und ihr Kurs schwächelt tendenziell. Umgekehrt schichten viele Investoren in Baisse-Zeiten in Anleihen um, sodass die Kurse der Anleihen auch wieder steigen. Auch ein verbessertes oder verschlechtertes Rating während der Laufzeit wirkt sich auf den Kurs einer Anleihe aus.

Für den Kurs einer Anleihe ist aber auch die Restlaufzeit ein wichtiger Einflussfaktor. Mit abnehmender Restlaufzeit nähert sich der Kurs einer Anleihe, die zum Ende der Laufzeit zurückgezahlt werden muss, soweit diese immer pünktlich vom Emittenten bedient wurde, immer mehr an ihren Nennwert an, da die noch ausstehenden Zinszahlungen weniger werden.

Das Risiko einer Anleihe liegt also hauptsächlich darin, dass die Anleihe nicht oder nicht vollständig zurückgezahlt werden kann. Das mussten Investoren schmerzlich bei der Griechenlandkrise mit griechischen Staatsanleihen oder Jahre zuvor auch mit argentinischen Staatsanleihen erfahren.

Bei Hochzinsanleihen muss genau kalkuliert werden

Bei Hochzinsanleihen muss genau kalkuliert werden

Neben normalen Anleihen, die zum Ende der Laufzeit zurückgezahlt und dazwischen verzinst werden, gibt es zum Beispiel auch Wandelanleihen, bei denen das Unternehmen entscheiden kann, dass die Anleihen in Aktien umgewandelt werden, oder Bonds, bei denen alle Zinszahlungen erst zum Ende der Laufzeit erfolgen. Die Ausgestaltungsmöglichkeiten sind vielfältig und nicht gesetzlich geregelt. An den Börsen werden jedoch größtenteils standardisierte Anleihen mit zwischenzeitlichen Zinszahlungen zu festen Terminen gehandelt.

*) Robert Steininger ist Spezialist für u.a. Anlagestrategien und publiziert regelmäßig zu Fachthemen wie Online-Strategien, Investment-Strategien und Verhaltensanalyse