Neuemission im Fokus: DEAG zieht Vorhang für vier weitere Jahre auf

Die Zeichnungs- und Umtauschfrist für die neue Anleihe der DEAG 2025/29 mit einem Zielvolumen von bis zu 75 Mio. EUR läuft.

Ausgereicht werden soll eine neue Unternehmensanleihe 2025/29 (ISIN: NO0013639112) nach norwegischem Recht (‚Nordic Bond‘) über bis zu 75 Mio. EUR und vierjähriger Laufzeit bis Oktober 2029.

Emission DEAG 2025/29

Die frischen Anleihegelder sind zur Refinanzierung der bestehenden 8,0%-DEAG-II-Unternehmensanleihe 2023/26 (ISIN: NO0012487596) über 50 Mio. EUR sowie zur Finanzierung der operativen Geschäftsaktivitäten der DEAG durch organisches Wachstum und die weitere Umsetzung der erfolgreichen Buy-&-Build-Strategie gedacht. Darüber hinaus plant der Entertainment-Dienstleister, Minderheitenanteile an Beteiligungen sukzessive zu reduzieren.

Der in nominal 1.000 EUR gestückelte Nordic Bond trägt einen halbjährlich fälligen festen Zinskupon, der im Rahmen eines Bookbuilding-Verfahrens in einer Spanne zwischen 7,0 und 8,0% p.a. spätestens bis zum Ende der Angebotsfrist festgelegt wird. Wahrscheinlich ist eine vorzeitige Meldung, dass es z.B. 7,125% werden.

Die Zeichnungsfrist begann am 18. September und läuft voraussichtlich bis zum 8. Oktober 2025 / 12 Uhr, wobei eine vorzeitige Schließung oder Verlängerung möglich sei. Während der Angebotsfrist können die neuen TSV über die Zeichnungsfunktionalität ‚DirectPlace‘ der Deutschen Börse gezeichnet werden. Zudem werde es ein Private Placement bei institutionellen Investoren geben.

Darüber hinaus werde den Inhabern der bestehenden 8,0%-Unternehmensanleihe 2023/26 ein Umtauschangebot gemacht, wonach diese ihre Alt-TSV im Verhältnis 1:1 in neue TSV 2025/29 zzgl. eines Barausgleichs i.H. von 20 EUR je Alt-TSV und aufgelaufener Stückzinsen tauschen können. Es bestehe außerdem eine Mehrerwerbsoption im Rahmen des Umtauschs.

Das Umtauschangebot begann ebenfalls am 18. September und endet voraussichtlich am 2. Oktober 2025 / 18 Uhr. Die DEAG beabsichtige, die Alt-TSV 2023/26, die nicht im Rahmen des Umtauschangebots getauscht wurden, vorzeitig zu kündigen und zurückzuzahlen.

Die Neuemission soll in den Handel im Open Market (Freiverkehr) der Frankfurter Wertpapierbörse (Quotation Board) einbezogen werden. Zudem werde innerhalb von sechs Monaten nach dem Begebungstag ein Antrag auf Einbeziehung in den Handel im Euronext ABM der Börse Oslo gestellt.

Inzwischen 12 Mio. Tickets bei der DEAG

Inzwischen 12 Mio. Tickets

Bitte zu beachten: Bei der Emission 2023 wurde vorzeitig beendet. Interessierte sollten daher die Umtausch- und Zeichnungsfrist nur als Indikation auffassen – eine vorzeitige Schließung ist sowohl möglich als auch wahrscheinlich. Bei einer Überzeichnung würde abermals eine Zuteilung nach noch festzulegendem Schlüssel erfolgen, die vorrangig die beteiligten Banken auferlegen (schließlich platzieren die ja auch). Erfahrungsgemäß genießen institutionelle Anleger hierbei Vorrang, speziell wenn Pareto involviert ist.

Emittent / Unternehmen

Bei der DEAG handelt es sich um einen Wiederholungsemittenten und einem seit 1998 am Kapitalmarkt bekannten Unternehmen. Auf eine detaillierte Darstellung kann daher an dieser Stelle verzichtet werden.

Markt und Zahlen

Ende August veröffentlichten die Berliner Halbjahreszahlen 2025. Der Umsatz stieg um 17%, Ticketverkäufe um 19% und das EBITDA verdoppelte sich. Mit diesen Zahlen lässt sich leichterhand auf Roadshow gehen.

Auch im zweiten Halbjahr bleibe die Veranstaltungsdichte hoch. Die DEAG werde u.a. Konzerte und Tourneen mit Simply Red, Lang Lang, Sabaton, Saxon, Helloween, Hans Zimmer, Marilyn Manson oder auch Böhse Onkelz mit über 200.000 Besuchern durchführen. Darüber hinaus erwarte das Publikum in Deutschland und im europäischen Ausland erneut das beliebte Veranstaltungsformat ‚Christmas Garden‘.

Hier geht es zum Interview mit CEO Detlef Kornett zum Start des öffentlichen Angebots

Stärken & Schwächen, Chancen & Risiken

+ Einwandfreier Track Record am Kapitalmarkt und abseits davon
+ attraktive Rendite im Verhältnis zum etablierten Geschäftsmodell
+ mittleres Schlüsselpersonenrisiko
+ robuste Anleihekennzahlen

– zyklisches Geschäft in Abhängigkeit teilweise externer Faktoren
– bei Überzeichnung Teilzuteilung (hier zu den Ergebnissen 2023)

Fazit

Altanleihe 2023/26 bot bis zur Ankündigung der Folgeanleihe weniger als 5% p.a. Rendite bis zur Endfälligkeit, inzwischen knapp 6%. Der Umtausch in die neue Anleihe, die 7,0%+ bieten dürfte, macht also Sinn. Dazu kommt der Bonus für einen Umtausch. BondGuide wird den Umtausch im Musterdepot mitgehen und hoffentlich von der Mehrerwerbsoption profitieren. Nicht erhaltene Stücke aufgrund absehbarer Überzeichnung und Repartierung kaufen wir am ersten Börsentag bis zur gewünschten Stückzahl nach – klare 4 1/2 bis 5 Sterne Emission.

Falko Bozicevic

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