Eine breit angelegte Untersuchung unter mehr als 500 europäischen Banken will herausgefunden haben, was niemand gerne hören mag: Gerade die vermeintlich ‚grünen‘ Finanzhäuser glänzen… mit dem Gegenteil.
So wertete ein Team um Mariassunte Giannetti, Stockholm School of Economics, mehr als 550 Banken in der Eurozone aus. Es ging bei der Studie um Umweltangaben und inwiefern sie mit der Kreditvergabe im Einklang stehen. Das Ergebnis fiel sowohl überraschend als auch etwas peinlich aus. Die Studie sei auch der EZB bei einer kürzlichen Tagung präsentiert worden.
Das lässt kein gutes Bild an Finanzhäusern, die ja gerade mit vorgeblich niedrigem CO2-Fußabdruck, Umweltengagement oder sonstigen hochtrabenden Nachhaltigkeits- und ESG-Zielen werben.
Die Banken argumentieren für gewöhnlich, dass sich der ‚grüne‘ Anteil in der Kreditvergabe erst verzögert oder möglicherweise gar nicht zeige. Die Zeitverzögerung sei mit den erst anlaufenden Investitionen in grüne Technologien zu erklären, so die Finanzinstitute. Die Untersuchung habe ergeben, dass ‚braune‘ Kreditnehmer keineswegs ermuntert würden, mehr in Richtung ‚grüner‘ Forschung & Entwicklung bzw. Anlagevermögen zu investieren.
So gelangten gerade schwächere Kreditnehmer in den Genuss von Kreditmitteln – und als solche hätten sie schon mal gar keinen Beweggrund, zunächst kostspielig zu investieren in etwas, dessen Wirkung sich erst in vielen Jahren niederschlage. Stattdessen scheint Banken daran gelegen, keine Kunden zu verlieren – auch nicht solchn, die ihren überhöhten Klimazielen nicht entsprächen. Zumal bei negativen Entscheiden den Banken Verluste drohen würden, so ein Fazit der Studie.
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Praktisch alle Banken betonen natürlich ihre entsprechenden grünen Ziele – ein Muss heutzutage. Hinter den Kulissen jedoch gehe es nicht ganz so grün zu wie im gewohnten GreenTalking, die braunen Geschäftsbeziehungen indes obliegen dem Ziel der Verlustvermeidung. Die Verlässlichkeit der Eigenangaben der Finanzhäuser müsse daher zunehmen hinterfragt oder gar angezweifelt werden.
Anm.d.Red.: Was für eine Überraschung. Wozu haben wir schließlich den Begriff GreenTalking eingeführt vor langer Zeit? Nicht erlaubt ist GreenWashing – aber GreenTalking salonfähig. Bitte nicht verwechseln!
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