Soweit gar nicht schlecht der Jahresauftakt: Blitzplatzierung bei NZWL II und einige weitere Emissionen auf dem Radar. Über das, was im Jahresverlauf folgt, scheiden sich die Geister.
Die Neue Zahnradwerk Leipzig war mit ihrer zweiten Andienung genauso heiß gefragt wie vor exakt einem Jahr bei ihrem Erstlingswerk. Dabei sollte nicht vergessen werden, dass der neue Bond durchaus keine besseren Begleitwerte mit sich brachte hinsichtlich Kupons, Sicherheitenstellung und natürlich Kennzahlen – aufgrund derer sich ja auch das Rating der Leipziger ermäßigte. Nichtsdestotrotz: ein No-Brainer, wie es in „Kreisen“ hieß. Die neue Anleihe ließ sich platzieren wie warme Semmeln.
Dass wir bis Ostern weniger als eine Handvoll Emissionen sehen werden, ist in jedem einzelnen Jahr bisher so gewesen und liegt in der Natur der Sache: Ab April lässt sich mit frischen, testierten 2014er Geschäftszahlen präsentieren. Ist bei IPOs übrigens genauso gang und gäbe.
Die Fragen lauten nach wie vor erstens wann der Refinanzierungstsunami ab 2016 erste Ausläufer vorausschickt, und zweitens ob die bis dato erfolgreichen Emittenten wieder eine KMU-Anleihe als Mittel ihrer Wahl nutzen oder eine der Alternativen: gute Unternehmen, gute Alternativen.
Hausbanken laufen den erfolgreichen KMU-Anleiheemittenten derzeit die Türen ein. Dies übrigens auch mal erwähnt als Kontrapunkt zu der in der Vergangenheit oftmals unterstellten Unterstellung, Emittenten von Mittelstandsanleihen hätten ihre Anleihe als letzte Option vor einer sonstigen Insolvenz gezogen. Zugegeben, in der Küche, auf Schiffen, im falschen Dress oder beim Hantieren mit Getränken mag das schon mal zugetroffen haben.
Ferner werden wir nicht jede Folgeanleihe als öffentliches Angebot sehen. Einfacher geht schließlich eine Privatplatzierung (bei Institutionellen), der anschließend eine Notierungsaufnahme im allgemeinen Freiverkehr folgt. Da spart man sich den Prospekt, einen Haufen Juristerei und (leider für uns) Medienarbeit. Nur Schelte gibt’s stets gratis – obwohl Privatanleger dem Begriff Privatplatzierung zum Trotz dabei überhaupt nicht adressiert werden.
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Ihr
Falko Bozicevic,
BondGuide