Einfach ‚übersehen‘: LR Health & Beauty braucht wohl Anpassung der Anleihebedingungen 2024/28 – geringfügige Gewinnwarnung

Mal eben nebenbei festgestellt? Möglicher Verstoß gegen Leverage Covenant zum 30. September bei der LR Health & Beauty.

Der Vorstand der LR Health & Beauty SE habe heute beschlossen, mit den Gläubigern der Anleihe 2024/28 (NO0013149658) vorsorglich über einen Vorschlag zur Änderung der Anleihebedingungen zu verhandeln.

Hintergrund sei ein möglicher Verstoß der Gesellschaft gegen die Verpflichtung aus Ziffer 13.2 der Anleihebedingungen, wonach die Gesellschaft sicherzustellen habe, dass die Nettoverschuldung im Verhältnis zum EBITDA (Leverage Covenant) zum Stichtag 30. September den Schwellenwert von 4,5:1 nicht überschreite.

Die Anleihebedingungen sehen in Ziffer 13.2.1 (iii) vor, dass der Leverage Covenant sich ab dem 1. Juli von 4.75:1 auf 4.50:1 verringert. Nach den gegenwärtig vorliegenden, aber noch vorläufigen Bewertungs- und Berechnungsgrundlagen geht der Vorstand jedoch davon aus, dass der Leverage Covenant für das Testdatum 30. September voraussichtlich nicht eingehalten werde.

Grund hierfür sei ein sich schlechter als erwartet entwickelndes EBITDA, was maßgeblich auf gestiegene bzw. steigende Kosten in den Bereichen Marketing und Vertrieb zurückzuführen ist.

LR Health & Beauty 2024/28

LR Health & Beauty 2024/28

Daher habe der Vorstand entschieden, mit den Anleihegläubigern vorsorglich in Verhandlungen über eine Änderung der Anleihebedingungen – insbesondere hinsichtlich des Leverage Covenants – zu treten und diese gegebenenfalls um Zustimmungserteilung zu einem Verzicht auf den Leverage Covenant zum 30. September2025 zu ersuchen. Des Weiteren werde der Vorstand zu gegebener Zeit über den weiteren Ablauf hinsichtlich Art und Zeitpunkt einer etwaigen Abstimmung zur Änderung der Anleihebedingungen informieren.

Darüber hinaus passe der Vorstand der Gesellschaft die am 25. April veröffentlichte Prognose für das Gesamtjahr an. Hinsichtlich des Umsatzes (Warenerlöse) geht der Vorstand nun von einer stabilen Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr aus. Zuvor war ein stabil bis moderat steigender Umsatz prognostiziert worden. Das EBITDA werde für das Geschäftsjahr 2025 nunmehr zwischen 24,0 und 27,0 Mio. EUR erwartet – während die bisherige Prognose ein signifikantes Wachstum des EBITDA im Vergleich zum Vorjahreswert von 27,3 Mio. EUR vorsah. Begründung: die gleiche wie für den Leverage Covenant.
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