Das Kelly-Kriterium: Warum Mathematik an der Börse helfen kann

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Geht es um Investitionen an der Börse, Aktien- und ETF-Handel, spielen für viele Investoren eher wirtschaftliche Prognosen eine wichtige Bedeutung, als mathematische Formeln und Berechnungen. Tatsächlich kann die Mathematik bedeutend helfen, wenn es um das Thema Investitionen geht, weiß Andreas Müller.

Während man in der theoretischen Mathematik zwar manche Faktoren, die man in der Wirtschaft hat, nicht beachten muss, dient die Kelly-Formel doch als hilfreiches Werkzeug um herauszufinden, ob sich eine Investition lohnt oder nicht.

Die eigentliche Formel
Die von US-Wissenschaftler J. L. Kelly 1956 entworfene Formel wird verwendet, um bei einer hohen Anzahl an Wetten herauszufinden, welcher Wetteinsatz am lohnenswertesten ist. Es macht jedoch nur Sinn sie anzuwenden, wenn die Wahrscheinlichkeit, dass man gewinnt höher als 50% ist.

Bei dieser Art von Wetten, Value-Bets genannt, kann dann die Formel Chance/Gewinnquote angewandt werden, um den höchsten Gewinn zu evaluieren.

Foto: © Marco2811 - stock.adobe.com

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Hat man bspw. eine Gewinnwahrscheinlichkeit von 55%, bei einem Profit von 20% im Gewinnfall, würde man dann 55/20 rechnen. Das ergibt den Wert 2,75. Der Formel zufolge sollte man dann pro Wette einen Einsatz von 2,75% investieren.

Hat man z.B. 1.000 EUR als Gesamtinvestition, würde man dann pro Wette 27,50 EUR investieren.

In der Realität hat man so der Formel zufolge mit 2,75% Einsatz den höchsten Gewinn. Bei höheren Einsätzen sinkt der Profit tatsächlich, sogar ein Verlust ist möglich.