
Wie eine neue Infografik von Coincierge.de zeigt, spielt Bitcoin für zahlreiche Menschen auf der Flucht eine essenzielle Rolle. Inmitten von Krieg, Verfolgung und wirtschaftlicher Instabilität nutzen immer mehr Geflüchtete Kryptowährungen, um Vermögen zu sichern, grenzüberschreitend zu transferieren oder im Exil wieder aufzubauen. Bitcoin wird dabei häufig als digitale Notlösung eingesetzt – besonders in Regionen mit hoher Inflation, Korruption oder instabilem Bankensystem.
Wie die Infografik aufzeigt, haben bislang rund 329.000 Flüchtlinge weltweit Bitcoin genutzt, um Vermögen über Grenzen hinweg zu sichern oder ihre finanzielle Existenz im Exil zu stabilisieren.
Aktuellen Prognosen zufolge dürfte die Zahl der Flüchtlinge, die Bitcoin aktiv nutzen, in den kommenden Jahren stark steigen – vor allem, weil sich die globale Krypto-Adoption weiterhin beschleunigt. Gerade in instabilen Volkswirtschaften wächst das Bewusstsein für digitale Alternativen zum lokalen Bankensystem. Was in Industrienationen häufig als reines Investment betrachtet wird, kann in Krisenregionen zur einzigen realistischen Möglichkeit werden, Werte grenzüberschreitend zu sichern – oder überhaupt zu bewahren. Bis zum Jahr 2035 könnten bis zu 7,5 Mio. Menschen auf der Flucht Bitcoin als finanzielles Rettungsnetz genutzt haben, so aktuelle Einschätzungen.
Bitcoin eignet sich besonders im Kontext von Flucht und Vertreibung: Die Kryptowährung ist pseudonym nutzbar, global zugänglich und nicht von zentralen Instanzen abhängig. Im Gegensatz zu etwa Stablecoins braucht es keine Herausgeber – und kein Bankkonto. Wer seine Private Keys kennt, kann Werte grenzüberschreitend sichern und später abrufen – selbst ohne Gepäck oder Papiere.
Wie aus der Infografik hervorgeht, sieht rund ein Viertel der befragten Geflüchteten keine realistische Alternative zu Kryptowährungen, um Werte über Grenzen hinweg zu sichern. Auch unter Hilfsorganisationen wächst die Aufmerksamkeit: Laut Erhebung halten rund 40% der befragten NGOs Kryptowährungen für „potenziell transformativ“ im humanitären Kontext – insbesondere im Hinblick auf direkte Finanzhilfen, Selbstbestimmung und Unabhängigkeit von lokalen Bankstrukturen.
Auffällig ist: Die Herkunftsländer vieler Geflüchteter zählen zugleich zu den globalen Spitzenreitern in Sachen Krypto-Adoption. Wie aus dem aktuellen Crypto Adoption Index hervorgeht, belegen Indien, Indonesien, Nigeria, die Ukraine und Pakistan vordere Plätze – allesamt Länder, aus denen in den vergangenen Jahren signifikante Fluchtbewegungen dokumentiert wurden.
Insgesamt stammen 10 der 20 Länder mit der höchsten Krypto-Nutzung aus Regionen, die in den vergangenen Jahren durch Konflikte, politische Instabilität oder wirtschaftliche Krisen geprägt waren. Diese Überschneidung legt nahe: Dort, wo staatliche Strukturen versagen oder Finanzsysteme kollabieren, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen alternative – und grenzübergreifend nutzbare – Wertspeicher wie Bitcoin in Betracht ziehen.
Einer der Staaten, in denen die Krypto-Adoption aktuell besonders stark ansteigt, ist Kenia. Das ostafrikanische Land erlebt einen rasanten Zuwachs beim Transaktionsvolumen – ein Indiz dafür, wie tief digitale Währungen mittlerweile im Alltag verankert sind. Getrieben wird diese Entwicklung u.a. von einem weitverbreiteten Zugang zu mobilen Bezahldiensten, einer wachsenden digitalen Infrastruktur und wirtschaftlicher Unsicherheit.
Auch jenseits von Fluchtsituationen gewinnt der Einsatz digitaler Währungen für Auslandsüberweisungen an Relevanz. Zwar ist die Mehrheit der Menschen nach wie vor skeptisch gegenüber Bitcoin & Co. als Mittel zur Geldübertragung – doch eine nicht zu vernachlässigende Minderheit kann sich den Einsatz vorstellen. Für Geflüchtete, die Angehörige im Heimatland unterstützen wollen, könnten Kryptowährungen damit nicht nur während der Flucht, sondern auch langfristig eine Rolle spielen – etwa als günstige, schnelle und grenzüberschreitende Transferoption.
Während Kryptowährungen Geflüchteten bei der Vermögenssicherung helfen konnten und die Krypto-Community nach Krisen wie dem Überfall auf die Ukraine millionenschwere Spenden mobilisierte, profitieren auch extremistische Gruppen von der Technologie. Besonders in Europa ist das durchschnittliche Krypto-Einlagevolumen bei ideologisch motivierten Akteuren zuletzt deutlich gestiegen – etwa im rassistischen, nationalistischen oder verschwörungsideologischen Milieu. Diese Entwicklung unterstreicht, wie wichtig eine differenzierte Betrachtung ist.
HIER geht es zum ausführlichen Beitrag mit weiteren interessanten Informationen und anschaulichen Infografiken.
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