Beängstigende Studienergebnisse: Insta 4 Life

Eine aktuelle Studie aus Kanada lässt aufhorchen: Für soziale Medien würden junge Menschen auf bis zu ein Jahrzehnt Lebenszeit verzichten – so die besorgniserregenden Studienergebnisse.

Die University of Windsor hat dazu 750 Personen im Alter zwischen 16 und 30 Jahren in Kanada befragt. Die Studienergebnisse überraschen nicht wirklich, sind aber gleichwohl überaus besorgniserregend.

Fast jeder zehne Kanadier würde auf eigene Kinder verzichten, Sex aufgeben oder ein Jahr seines Lebens verlieren, um seine Social-Media-Verbindungen aufrechtzuerhalten. 5% würden sogar auf fünf Jahre ihres Lebens verzichten, 3% sogar auf ein ganzes Jahrzehnt.

Die meisten indes würden allerdings nur leichte Laster wie Alkohol und Videospiele aufgeben, wie die Umfrage unter 750 Personen zwischen 16 und 30 Jahren der University of Windsor zeigt.

Forschungsleiterin Sarah Woodruff finde die Ergebnisse beängstigend und führt sie darauf zurück, dass sich die Menschen in dieser Altersgruppe gar nicht an eine Zeit ohne soziale Medien erinnern könnten. Man sei ziemlich schockiert. Es zeige, wie tief die sozialen Medien im täglichen Leben von jungen Leuten verwurzelt seien. Und: Je jünger die Befragten sind, desto mehr Opfer würden sie bringen, um ihre Online-Verbindungen aufrechtzuerhalten – einhergehend mit dem Status noch ziemlich unreifer Personen, die im Jetzt leben.

Die Studienergebnisse erinnern ein wenig daran, als man Befragten – wohlgesagt nicht nur Hochleistungssportlern, sondern Durchschnittsmenschen – anbot, ein Doping-Medikament nehmen zu können, das einen Olympiasieg garantiere, aber nach fünf Jahren definitiv zum Tod führe. Über die Hälfte würden den Pakt mit dem Teufel schließen. Dabei ist die heutige Doping-Praxis ja erheblich benevolenter: Es führt nur höchstwahrscheinlich zum früheren Tod (auch mal ganz früh: Marco Pantani (34), aber eben nicht sicher.

Wenn (=sofern) sie älter würden, erkennen die jungen Menschen, dass es im Leben viel mehr gibt als das, was sie online sehen. Den Kinderpsychologen Todd Cunningham von der University of Toronto beunruhigt vor allem eine Übereinstimmung dieser Ergebnisse mit denen einer größeren Studie über die psychische Gesundheit junger Erwachsener. Darin fand man heraus, dass der aktuelle psychische Gesundheitszustand umso schlechter war, je früher Kinder ihr erstes internetfähiges Gerät bekommen hatten, meint Cunningham. Das Aufkommen von Smartphones habe die Abhängigkeit von sozialen Medien erheblich angeheizt.

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