Anleihen heute im Fokus: Gerry Weber/Hallhuber, Beate Uhse, SeniVita, RENA, Estavis, Karlie

Gerry Weber macht sich mit der Übernahme von
Hallhuber ein besonderes Weihnachtsgeschenk.
Foto: © Thinkstock/firina

Kurz vor Weihnachten beschert sich der Modekonzern Gerry Weber mit der vollständigen Übernahme des Münchner Modeunternehmens Hallhuber. Mit dem Erwerb des Modeherstellers und -retailers setzt Gerry Weber seinen Wachstumspfad und die Vertikalisierung des Geschäftsmodells weiter fort. Die Übernahme durch den finanzkräftigeren Modekonzern dürfte aber auch den Hallhuber-Bondholdern in puncto Sicherheit sehr gut stehen.

Paukenschlag kurz vor Weihnachten: Der Fashion- und Lifestylekonzern Gerry Weber International AG übernimmt 100% der Anteile an der Hallhuber Beteiligungs GmbH von Change Capital Partners LLP. Die Hallhuber Beteiligungs GmbH hält wiederum 100% an der operativen Hallhuber GmbH, die auf hochwertige Damenmode spezialisierte Modemarke mit Sitz in München. Über den Kaufpreis sei mit den Vertragsparteien Stillschweigen vereinbart worden. Zudem stehe die Transaktion noch unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Genehmigung in Deutschland und Österreich.

Bezüglich der im Sommer 2013 ausgereichten 7,25%-Mittelstandsanleihe (2013/18) über nominal 30 Mio. EUR sollen die Rechte und Pflichten unverändert im vollen Umfang bestehen bleiben, versichert die Hallhuber Beteiligungs GmbH als Emittentin der Mode-Anleihe. Derweil dürfte die im Anleiheprospekt festgeschriebene Kontrollwechsel-Klausel zum Zuge kommen und jedem Anleihegläubiger das Recht einräumen, seine gehaltenen Teilschuldverschreibungen außerordentlich zu kündigen und Rückzahlung zum Nennbetrag einschließlich aufgelaufener Zinsen zu verlangen. Hallhuber in den BondGuide-News …

1306751923.1191848160.2579_4.BEATEUHSEjpgDie Beate Uhse AG teilt den wechselseitigen Verzicht auf Optionsrechte hinsichtlich Kondomeriet A/S mit. Im Frühjahr 2011 verkaufte der Anbieter von Erotikartikel seine 80%-Beteiligung an der norwegischen Kondomeriet an die Consipio Holding B.V. Im Rahmen des Vertrags vereinbarten die Flensburger die Möglichkeit zum sofortigen Rückerwerb der Gesellschaftsanteile in einem Zeitraum bis zum 1. Januar 2017 („Call-Option“). Consipio erhielt ihrerseits das Recht, die Gesellschaftsanteile im Zeitfenster bis zum 1. Januar 2017 an Beate Uhse zu verkaufen („Put-Option“). Aufgrund der vereinbarten Optionsrechte kam es zu keiner Entkonsolidierung von Kondomeriet, so dass das Unternehmen weiter in den Konsolidierungskreis des Beate-Uhse-Konzerns einbezogen wurde. Mit Vertrag vom 22. Dezember 2014 haben Beate Uhse und Consipio mit sofortiger Wirkung vereinbart, wechselseitig auf die jeweils eingeräumten Optionsrechte zu verzichten. Aufgrund dieses Verzichts wird Kondomeriet nicht mehr in den Konsolidierungskreis einbezogen. Beate Uhse erwartet nun einen nicht liquiditätswirksamen einmaligen positiven Ergebniseffekt aus der Entkonsolidierung und weiteren Effekten in einer Größenordnung von über 2,5 Mio. EUR. Die finale Ergebnisauswirkung auf den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2014 ist zum momentanen Zeitpunkt noch nicht bestimmbar. Beate Uhse in den BondGuide-News …

Tolle Aussichten: Die SeniVita Sozial gGmbH wird das laufende Geschäftsjahr 2014 voraussichtlich mit einem Überschuss abschließen. Trotz Anlauf- und Umbaukosten für neue Einrichtungen nach dem Konzept AltenPflege 5.0 sowie Aufwendungen für die zur Wachstumsfinanzierung dienende Genussschein-Emission im Mai 2014 stellt der private Betreiber von Einrichtungen zur Alten- und Behindertenhilfe in Bayern auf Grundlage der jetzt vorliegenden vorläufigen Zahlen einen Jahresüberschuss von rund 0,5 bis 1 Mio. EUR in Aussicht, den das gemeinnützige Unternehmen wieder für soziale Zwecke reinvestieren muss. Hintergrund sind neben den erneut gestiegenen Gesamterlösen die außerordentlichen Erträge, die durch den Verkauf von Rechten an eine Schwestergesellschaft erzielt werden konnten. Wie am 10. Dezember berichtet, beabsichtigt SeniVita zusammen mit einem langjährigen Partner aus dem Bausektor die gemeinsame Firma SeniVita Social Estate AG aufzubauen, die künftig das erfolgreiche Modell AltenPflege 5.0 durch den Bau zusätzlicher Pflegeeinrichtungen weiter verbreiten und deren Betreibung über ein Franchisesystem absichern soll.

11337118914_9cbcfaa362.SeniVitajpg„Wir haben 2014 erfolgreich die Weichen für die neuen Anforderungen des Pflegemarktes in Deutschland gestellt. Davon profitieren neben den rund 900 Bewohnern in unseren Einrichtungen auch unsere Anleihe- und Genussschein-Investoren. Sie werden nicht nur die Basiszinsen erhalten, sondern auch die in Aussicht gestellte gewinnabhängige Vergütung“, erklärt SeniVita-Gründer und Geschäftsführer Dr. Horst Wiesent in einer ersten vorläufigen Jahresbilanz.

f5d7c7868b.RENAgmbhDie beiden Gemeinsamen Vertreter der ausstehenden Unternehmensanleihen der insolventen RENA GmbH informierten zu Wochenbeginn, einen Antrag auf Einberufung einer Gläubigerversammlung an das Insolvenzgericht gestellt zu haben. Hintergrund seien unterschiedliche Auffassungen zu einer möglichen Gläubigerbefriedigung entweder mittels Insolvenzplan oder Verkauf des Unternehmens. Die Gemeinsamen Vertreter in Person von Rechtsanwalt Daniel Kamke, CMS Hasche Sigle, und One Square Advisory, vertreten durch Geschäftsführer Frank Günther, setzen sich mit dieser Initiative dafür ein, dass beide Optionen der Gläubigerbefriedigung gleichermaßen und mit gleicher Intensität weiterverfolgt werden. Ziel ist, dass die Anleihegläubiger ein klares Bekenntnis zum weiteren Fahrplan im RENA-Insolvenzverfahren abgeben. Entsprechende Beschlussvorschläge wurden bereits formuliert. Das zuständige Amtsgericht Villingen-Schwenningen hat das beantragte Gläubigertreffen auf den 14. Januar 2015 um 14:30 Uhr im Sitzungssaal 1 des Amtsgerichts, Niedere Straße 94, 78050 Villingen-Schwenningen einberufen. Die Gläubiger der RENA-Anleihen sind aufgerufen, an der Versammlung persönlich teilzunehmen und ihre ihnen zustehenden Stimmrechte auszuüben. Zuletzt in den BondGuide-News …

Estavis schöner wohnenDie Estavis AG zieht einen Schlussstrich und hat hierfür ihr gesamtes Gewerbeimmobilien-Portfolio im Wege eines Share Deals an zwei inländische Kapitalgesellschaften veräußert. Der Kaufpreis beläuft sich eigenen Angaben zufolge auf knapp 16,4 Mio. EUR und ist auf Basis der IFRS-Buchwerte ermittelt worden. Diese Mittel sollen überwiegend in den weiteren Aufbau des Privatisierungsportfolios investiert werden. Bereits im September gab die auf Wohnimmobilien spiezialisierte Gesellschaft bekannt, sich künftig verstärkt auf die Privatisierung von Wohnungen aus eigenen Beständen sowie im Auftrag Dritter konzentrieren zu wollen (BondGuide berichtete). In Zukunft getätigte Ankäufe sollen demzufolge nicht mehr dem Bestandsaufbau dienen, sondern für die Privatisierung genutzt werden, teilten die Berliner damals mit. Zuletzt in den News …

Der Heimtierzubehörspezialist Karlie bietet seinen Anlegern 6,75%. Erneut Stühlerücken in der Chefetage der Karlie Group GmbH: Wie der Anbieter von Heimtierbedarfsartikeln mitteilte, wird der erst im Juli zum CEO berufene Dr. Michael Perlitz das Unternehmen zum Jahresende verlassen, um sich, wie es heißt, neuen Aufgaben außerhalb der Firmengruppe zuzuwenden. Dr. Perlitz habe in seiner Zeit als Vorsitzender der Geschäftsführung der Karlie Group die Weichen für die Integration der zur Karlie Group gehörenden Unternehmen gestellt, die Vereinheitlichung des Sortiments über die gesamte Gruppe weit vorangebracht und ein striktes Kostenmanagement eingeführt. Der Gesellschafter bedauert die Entscheidung von Herrn Dr. Perlitz sehr und spricht ihm für diese außerordentliche Leistung seinen Dank aus. Die abschließende Umsetzung der eingeleiteten Maßnahmen sollen nun Dr. Andreas Spiegel und Dominik Müser übernehmen. Beide werden die eingeleiteten Maßnahmen konsequent umsetzen und durch ein gruppenweites Restrukturierungsprogramm ergänzen, das auch einen Personalabbau vorsieht. Aufgrund der Integrationsmaßnahmen und des bereits eingeleiteten Restrukturierungsprogramms werde die Karlie Group im Geschäftsjahr 2014 einen deutlichen Verlust ausweisen, der jedoch vor dem Hintergrund der Maßnahmen zur Steigerung der vertrieblichen und logistischen Leistungsfähigkeit sowie weiterer Kostensenkungen im Geschäftsjahr 2015 schrittweise abgebaut werden soll. Zum letzten BondGuide-Beitrag …

Kurse- und Chartverlauf der genannten Mittelstandsanleihen finden Sie hier. Zum BondGuide-Musterdepot geht’s hier.

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