Die Joh. Friedrich Behrens AG zieht es womöglich mit einer Folgeanleihe an den Bondmarkt: Der Hersteller von Befestigungstechnik plant die Refinanzierung seiner am 11. November 2020 endfälligen Behrens-II-Anleihe 2015/20 (WKN: A161Y5) mit einem Restvolumen von rund 16,2 Mio. EUR. Heute außerdem in den News: DEWB forciert MueTec-Verkauf und curasan bringt Insolvenzplan auf den Weg.
Joh. Friedrich Behrens AG werkelt an Refinanzierungskonzept: Aufgrund von signifikanten Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Geschäftsentwicklung der Behrens-Gruppe hat die Gesellschaft Anfang Juli beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie einen Antrag auf Garantieunterlegung einer neuen Anleihe bzw. stille Beteiligung aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) des Bundes gestellt. Die Gespräche und Rückmeldungen hierzu würden positiv verlaufen. Im Raum steht eine stille Beteiligung des Bundes in Höhe eines einstelligen Millionenbetrags. Die finale Bewilligung des Antrags steht jedoch noch aus. Darüber hinaus liegen Behrens als weiterer Finanzierungsbaustein Termsheets von zwei verschiedenen Debt Fonds für entsprechende Brückenfinanzierungen vor. Parallel bereitet die Gesellschaft die Emission einer neuen Unternehmensanleihe vor, die einen Umtausch mit Barausgleich für die bisherigen Anleihegläubiger der Anleihe 2015/20 beinhalten und in Q4 platziert werden soll. Vor diesem Hintergrund geht Behrens davon aus, in H2 eine erfolgreiche Rückzahlungslösung für die Anleihe 2015/20 präsentieren zu können. Die Fortführung der Unternehmenstätigkeit der Gesellschaft und damit des Konzerns hängt davon ab, dass die Refinanzierung umgesetzt werden kann, anderenfalls droht der Behrens AG die Insolvenz.
DEWB forciert MueTec-Verkauf: Die Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG (DEWB) gab unlängst den Vollzug der ersten Stufe des Anteilskauf- und Übertragungsvertrags mit SLSS Europe GmbH zum Verkauf ihrer Beteiligung MueTec Automatisierte Mikroskopie und Meßtechnik GmbH bekannt. Mit Erteilung der ODI-Genehmigung und dem Eintritt weiterer Vollzugsbedingungen erfolgte der Übergang von 24,9% der MueTec-Gesellschaftsanteile an SLSS. Der Kaufpreis beträgt 6,0 Mio. EUR. Zusätzlich übernahm SLSS Gesellschafterdarlehen der DEWB von nominal 2,0 Mio. EUR. Der DEWB flossen damit 7,1 Mio. EUR aus der Kaufpreiszahlung und Darlehensübernahme zu. Weitere 0,5 Mio. EUR wurden für die Dauer von 18 Monaten für etwaige Garantieleistungen auf einem Treuhandkonto hinterlegt. Nach Erteilung der Unbedenklichkeitsbescheinigung sollen in einer zweiten Vollzugsstufe die übrigen 75,1% der MueTec-Geschäftsanteile an SLSS übergehen. Mit vollständigem Vollzug des Vertrags erzielt die DEWB Gesamtrückflüsse aus Kaufpreis und der Übertragung von Gesellschafterdarlehen von rund 18,7 Mio. EUR sowie einen Ergebnisbeitrag vor Transaktionskosten von rund 14,3 Mio. EUR. Der vollständige Vertragsvollzug wird im laufenden Geschäftsjahr erwartet.
curasan AG bringt Insolvenzplan auf den Weg: Im laufenden Insolvenzplanverfahren über das Vermögen der curasan AG haben vier von insgesamt sechs im Insolvenzplan vorgesehenen Gläubigergruppen dem Plan zugestimmt. Auch der Pharmahersteller selbst stimmte zu. Vorbehaltlich der weiter erforderlichen insolvenzrechtlichen Bestätigung des Insolvenzplans und der noch erforderlichen Eintragungen im Handelsregister wird zunächst das curasan-Grundkapital von derzeit 9.065.873 EUR im Wege der Kapitalherabsetzung auf 0 EUR herabgesetzt. Im Anschluss erfolgt eine Barkapitalerhöhung durch die Ausgabe von 400.000 neuen auf den Inhaber lautenden Stückaktien mit einem rechnerischen anteiligen Betrag am Grundkapital von 1 EUR je Stückaktie. Das Bezugsrecht der (Alt-)Aktionäre ist ausgeschlossen. Zur Zeichnung und Übernahme der neuen Aktien ist allein die DONAU INVEST Beteiligungs GmbH zugelassen.
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