Eine aktuelle Umfrage unter 1.000 in Deutschland lebenden Personen hat interessante Einblicke in die Einstellung der Bevölkerung zu Künstlicher Intelligenz (KI) im Finanzbereich geliefert. Durchgeführt wurde die Studie von blockchainwelt.de. Untersucht wurden das Verhalten und die Meinungen der Befragten in Bezug auf KI-basierte Finanzplanungstools und -plattformen sowie die allgemeine Wahrnehmung von KI im Finanzbereich. Von Kirill Seregin*, Chefredakteur, Blockchainwelt.de
Ein auffälliges Ergebnis der Umfrage war die Altersverteilung der Teilnehmer: 77% der Befragten waren zwischen 18 und 34 Jahre alt. Dies ist ein Zeichen für den wachsenden Einfluss der jüngeren Generation auf die Finanzmärkte und ein Hinweis auf ihr Potenzial als Hauptnutzer von Finanzdienstleistungen in der Zukunft.
Interessanterweise gaben 86% der Befragten an, noch nie KI-gestützte Finanzplanungstools oder -plattformen genutzt zu haben. Dies legt nahe, dass die Nutzung von KI in der Finanzbranche noch nicht weit verbreitet ist und die meisten Menschen traditionelle Ansätze bevorzugen.
Hinsichtlich der Bereitschaft, KI-gestützte Finanzdienstleistungen und -tools zu nutzen, ergab die Umfrage ein gemischtes Bild. Während 65% der Befragten der Nutzung offen gegenüberstanden, waren 26% unsicher und 9% nicht offen für die Nutzung von KI in ihren persönlichen Finanzangelegenheiten. In diesen Ergebnissen spiegeln sich die unterschiedlichen Meinungen und Bedenken in Bezug auf KI und den Schutz der Privatsphäre wider.
Überraschenderweise sprachen sich sogar 60% der Befragten dafür aus, KI im Finanzbereich zu regulieren, um ethische Bedenken auszuräumen. Das zeigt, dass trotz der Akzeptanz von KI in der Finanzberatung Bedenken bezüglich des Schutzes der Privatsphäre und der missbräuchlichen Verwendung von KI-Algorithmen bestehen.
Die Einschätzung der Auswirkungen von KI auf den Arbeitsmarkt war ein weiteres interessantes Ergebnis der Umfrage. Beeindruckende 85% der Befragten sind davon überzeugt, dass KI das Potenzial hat, die Beschäftigungsmöglichkeiten zu beeinflussen. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, dass sowohl die Unternehmen als auch die Regulierungsbehörden die Auswirkungen von KI auf den Arbeitsmarkt in Betracht ziehen und entsprechende Maßnahmen ergreifen müssen.
Besorgniserregend ist jedoch das geringe Vertrauen in KI-Algorithmen, wenn es um Investitionsentscheidungen geht. Nur 20% der Befragten gaben an, dieser Technologie zu vertrauen, während 44% angaben, nicht sicher zu sein, und 37% erklärten, kein Vertrauen zu haben. Hier ist eine Stärkung des Vertrauens in KI-Algorithmen durch verbesserte Kommunikation und Transparenz von Seiten der Finanzdienstleister notwendig.
Insgesamt wird aus der Umfrage eine gespaltene Haltung der deutschen Bevölkerung in Bezug auf KI im Finanzbereich deutlich. Während einige die Vorteile und das Potenzial von KI erkennen, bestehen weiterhin Bedenken hinsichtlich Transparenz, Datenschutz und ethischer Aspekte. Es liegt nun in der Verantwortung der Unternehmen und der Regulierungsbehörden, diese Bedenken ernst zu nehmen und Lösungen zu finden, um das Vertrauen in KI-gestützte Finanzdienstleistungen zu stärken und die Vorteile von KI effektiv zu nutzen.
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Kirill Seregin, Blockchainwelt.de
*) Kirill Seregin beschäftigt sich seit 2016 mit Kryptowährungen und sämtlichen Entwicklungen in diesem Segment. Er ist einer der Autoren des Bitcoin-Steuerguides, hat Rechtswissenschaften studiert und interessiert sich für den Einfluss von Kryptowährungen auf die Wirtschaft und Gesellschaft.
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