DGAP-News: RENÉ LEZARD Mode GmbH plant Neuordnung ihrer gesamten Finanzverbindlichkeiten

DGAP-News: RENÉ LEZARD Mode GmbH / Schlagwort(e): Kapitalrestrukturierung
RENÉ LEZARD Mode GmbH plant Neuordnung ihrer gesamten
Finanzverbindlichkeiten

27.09.2016 / 13:15
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.

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+ Die gesamten Finanzverbindlichkeiten sollen von einem Finanzinvestor
übernommen werden und schließen Sanierungsbeiträge sowohl der Banken als
auch der Anleihegläubiger ein.

+ Für die Anleihegläubiger ergeben sich aus Sicht der Geschäftsleitung
klare Vorteile.

Schwarzach am Main, 27. September 2016 – Die RENÉ LEZARD-Gruppe, Anbieter
exklusiver Damen- und Herrenbekleidung im Premium-Segment, reagiert aktiv
auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung in einem unverändert
herausfordernden Branchenumfeld mit bereits eingeleiteten operativen
Restrukturierungsmaßnahmen und einer kompletten Restrukturierung ihrer
gesamten Finanzverbindlichkeiten unter Beteiligung eines Investors.

Mit den geplanten Maßnahmen zielt das Management der im Jahr 1978
gegründeten Gesellschaft auf eine Stabilisierung für den Konzern ab, was
sich auch in einer erheblichen Stärkung der Bilanzqualität wiederspiegeln
wird.

RENÉ LEZARD musste in den Geschäftsjahren 2008/2009 bis 2010/2011 massive
Umsatzeinbrüche und eine erhebliche Verschlechterung der Ertragslage
hinnehmen. Diese negative Entwicklung beruhte insbesondere auf der
Finanzkrise im Jahr 2009 und der Insolvenz eines damaligen italienischen
Gesellschafters mit einem Anteil von 50% am Stammkapital und der damit
verbundenen erheblichen Verunsicherung von Kunden und Lieferanten. Zur
Absicherung der Finanzierungssicherheit schloss RENÉ LEZARD Anfang 2010
einen Sicherheitenpoolvertrag mit den finanzierenden Kreditinstituten und
erhielt Finanzmittel von Gesellschaftern.
Nach Konzernumsätzen von 48,9 Mio. EUR und einem Konzernverlust von 2,8
Mio. EUR im Geschäftsjahr 2010/2011 konnten in den beiden folgenden Jahren
die Umsätze auf 52,2 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2012/ 2013 gesteigert werden
bei zugleich leicht positiven Ergebnissen in diesen Jahren.
Auf Grundlage dieser Entwicklung und eines Management-Buyouts – es gelang
der Geschäftsführung, die Gesellschaftsanteile an der RENÉ LEZARD Mode GmbH
vom insolventen italienischen Gesellschafter zu erwerben – erfolgte der
Entschluss, die Finanzierung neu zu strukturieren und auf eine breitere
Basis zu stellen.

Die RENÉ LEZARD MODE GMBH hat entsprechend im Jahr 2012 eine Anleihe mit
einem Emissionsvolumen in Höhe von 15,0 Mio. EUR begeben. Aus dem
Emissionserlös erfolgten wie geplant eine Refinanzierung von
Finanzverbindlichkeiten, Investitionen in die Stärkung der Marke durch
verschiedene Marketingmaßnahmen und in die Expansion im In- und Ausland.

Im folgenden Geschäftsjahr gelang zunächst eine leichte Umsatzsteigerung
und auch eine Ergebnisentwicklung im Rahmen der Prognosen, aber viele
verschiedene negative Einflüsse führten dann in den Geschäftsjahren
2014/2015 und 2015/2016 zu einem Umsatzrückgang, Verlusten und einem
negativen Eigenkapital.

Nach noch vorläufigen Zahlen erwirtschaftete die RENÉ LEZARD so wie
prognostiziert im Geschäftsjahr 2015/2016 (01. April 2015 bis 30. März
2016) bei einem Konzernumsatz in Höhe von 44,6 Mio. EUR einen
Konzernverlust von 2,6 Mio. EUR, das negative Eigenkapital beträgt 3,1 Mio.
EUR.

Die Geschäftsführung hat in den letzten Jahren die Unternehmensstrategie
beständig angepasst und konkrete Maßnahmen definiert und umgesetzt. Im
Wesentlichen zielen die verschiedenen Maßnahmen auf die Stärkung und
Steuerung des Vertriebs, die Verkleinerung der Kollektion, die Steigerung
der Rohertragsmarge sowie eine fortlaufende Kostenoptimierung ab. Zudem
wurden in den letzten Jahren bereits unrentable Stores geschlossen und neue
Stores an attrativen Standorten eröffnet. Die finanzierenden Banken haben
diesen Weg mitgetragen und ihre Finanzierungszusagen bis einschließlich
März 2017 unverändert aufrecht erhalten.

Vor dem Hintergrund des Auslaufs der Bankenfinanzierungen im März 2017 und
der Fälligkeit der Anleihe im November 2017 hat die Geschäftsführung mit
dem Ziel einer rechtzeitigen Refinanzierung ihrer Finanzverbindlichkeiten
in den vergangenen Monaten umfangreiche Verhandlungen mit diversen
potentiellen Finanzierungspartnern geführt und sich nun mit einem dieser
Verhandlungspartner in einem verbindlichen Termsheet über die
wirtschaftlichen Konditionen der Folgefinanzierung geeinigt.

Die geplante Neuordnung der gesamten Finanzverbindlichkeiten geht von
Sanierungsbeiträgen der Banken aus und beinhaltet auch die Restrukturierung
der im Jahr 2012 emittierten Unternehmensanleihe. Am 30. September 2016
wird die RENÉ LEZARD MODE GMBH als Emittentin der RENÉ LEZARD Anleihe 12/17
(ISIN DE000A1PGQR1/ WKN A1PGQR) die Gläubiger der Anleihe zur Stimmabgabe
in einer Abstimmung ohne Versammlung nach § 18 Schuldverschreibungsgesetz
im Zeitraum Montag, 17. Oktober 2016 um 0:00 Uhr bis Donnerstag, 20.
Oktober 2016 um 08:00 Uhr auffordern.

Den Anleihegläubigern werden Vorschläge unterbreitet, die im Ergebnis zu
einer Besserstellung für sie gegenüber dem Kursniveau der Anleihe führen,
aber andererseits auch das Unternehmen in die Lage versetzen, die
Restrukturierung durchführen zu können.

Im Wesentlichen sind die Leistung einer Teil-Rückzahlung auf die Anleihe in
Höhe von 35% voraussichtlich im Januar 2017, weitere
Teilrückzahlungsmöglichkeiten zu für die Emittentin vergünstigten
Konditionen bis einschließlich zum 31. Dezember 2024 sowie ein Teil-
Verzicht der Anleihegläubiger auf 40% des ausstehenden Nominalbetrags der
Anleihe vorgesehen. Darüber hinaus werden ein Verzicht auf die Zinszahlung
für die Zinsperiode vom 26. November 2015 bis zum 25. November 2016, eine
Verlängerung der Laufzeit der Anleihe bis insgesamt zum 2. Januar 2050,
eine Zinsfreiheit der Anleihe für die Zeit vom 26. November 2016 bis zum
Ablauf des 31. Dezember 2025 sowie eine Verzinsung des verbleibenden
Nominalbetrags der Anleihe ab dem 1 Januar 2026 (fünf Prozentpunkte über
dem jeweils maßgeblichen EURIBOR) vorgeschlagen.

Über die Restrukturierung der Anleihe hinaus beinhaltet das Konzept zur
Neuordnung des weiteren Finanzierungsrahmens in Höhe von rund 8,8 Mio. EUR
u.a. Sanierungsbeiträge der Banken und den Verkauf der besicherten
Bankverbindlichkeiten an den Finanzinvestor. Mit diesem Investor befindet
sich die Geschäftsführung entsprechend in fortgeschrittenen Verhandlungen
über den Abschluss eines neuen Finanzierungsvertrags zur teilweisen
Refinanzierung der Anleihe- und zur Neuordnung der Bankverbindlichkeiten
sowie zur Bereitstellung von Working Capital. Darüber hinaus wird das
laufende Factoring beendet und die Rangrücktritte bestehender
Gesellschafterdarlehen werden ausgeweitet. Zinszahlungen auf die
unbesicherten Gesellschafterdarlehen in Höhe von 4,7 Mio. EUR sind nach
Umsetzung des Restrukturierungskonzepts ausgeschlossen. Auch in der
Vergangenheit wurde die Zinszahlung an den Gesellschafter begrenzt, die
Gesamtverbindlichkeit ggü. dem Gesellschafter beläuft sich zum 31.08.2016
auf rd. 5,1 Mio. EUR.

Die Auszahlung des Darlehensbetrages durch den Finanzinvestor und die
Erklärung des Verzichts durch die Finanzierenden Kreditinstitute werden
unter der Bedingung stehen, dass die Anleihegläubiger ihre
Restrukturierungsbeiträge mit der erforderlichen Mehrheit beschließen und
die gefassten Beschlüsse anschließend vollzogen werden

Heinz Hackl, Sprecher der Geschäftsführung von RENÉ LEZARD, ist nach vielen
anstrengenden Monaten der Verhandlungen überzeugt, dass die Fakten für sich
sprechen: „Wir haben alle Kräfte darauf konzentriert, die Interessen der
Anleihegläubiger durchzusetzen. Trotz der geforderten und auch erheblichen
Sanierungsbeiträge bietet unser Konzept deshalb für die Anleihegläubiger
klare Vorteile und erscheint auch im Vergleich zum möglichen Verkauf der
Anleihe über die Börse alternativlos. Insofern sind wir zuversichtlich,
dass die Mehrheit der Anleihegläubiger unseren Vorschlägen folgt.“

Finanzkalender
Veröffentlichung der Einladung zur Abstimmung ohne Versammlung
der Anleihegläubiger: 30. September 2016
Veröffentlichung zur Geschäftsentwicklung im 1. Halbjahr 2016/2017:
Dezember
2016
Veröffentlichung testierter Jahresabschluss 2015/2016: Januar 2017

Über RENÉ LEZARD:
Die 1978 gegründete RENÉ LEZARD-Gruppe produziert und vertreibt modische
Textilien und Waren, insbesondere Bekleidung und Accessoires, unter der
Bezeichnung RENÉ LEZARD. Die Waren sind als Premiumtextilien im
hochpreisigen Segment angesiedelt.
Das eigene Sortiment von RENÉ LEZARD umfasst derzeit Damenoberbekleidung
(ca. 60% des Umsatzes), Herrenbekleidung (circa 37% des Umsatzes) und
Accessoires (ca. 3%). Kernzielgruppe sind Frauen und Männer, die einen
hohen Anspruch an Qualität und Stil haben.
Der Vertrieb ruht grundsätzlich auf zwei Säulen, dem Wholesale-Geschäft
(ca. 36% des Gesamtumsatzes) und dem Eigenvertrieb (ca. 64% des
Gesamtumsatzes). Im Wholesale-Geschäft verkauft die RENÉ LEZARD-Gruppe ihre
Produkte an eine Reihe von Einzelhändlern, hauptsächlich Damen- und
Herrenausstatter im gehobenen Fachhandel. Im Eigenvertrieb wird die Ware in
eigenen Stores, v.a. in deutschen Großstädten, sowie darüber hinaus in
Factory-Outlet-Centern oder online über einen Internet-Shop verkauft.

Kontakt:
UBJ. GmbH
Kapstadtring 10, 22297 Hamburg
Tel. +49 40 / 6378-5410
Fax +49 40 / 6378-5423
ir@ubj.de
www.ubj.de

RENÉ LEZARD Mode GmbH
Industriestraße 2, 97359 Schwarzach am Main
Tel. + 49 9324 302-0
Fax + 9324 302-2449
info@rene-lezard-anleihe.com

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27.09.2016 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht,
übermittelt durch DGAP – ein Service der EQS Group AG.
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Corporate News/Finanznachrichten und Pressemitteilungen.
Medienarchiv unter http://www.dgap.de

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Sprache: Deutsch
Unternehmen: RENÉ LEZARD Mode GmbH
Industriestraße 2
97359 Schwarzach
Deutschland
Internet: www.rene-lezard.com
ISIN: DE000A1PGQR1
WKN: A1PGQR
Börsen: Freiverkehr in Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Hannover,
München, Tradegate Exchange; Open Market in Frankfurt

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