Was wünschen sich Menschen seit Tausenden von Jahren? Richtig, Geld, Gold und Glück. Geld variiert von Land zu Land, Glück ist subjektiv, aber Gold hat bis jetzt immer alle Krisen überdauert. Von Robert Steininger*
Nicht umsonst horten die Zentralbanken aller Länder dieses Edelmetall. Die Goldbindung von Währungen, wie sie beispielsweise für den US-Dollar galt, ist schon lange aufgehoben. Dennoch ist Gold das Anlagemedium schlechthin, überdauert alle Krisen und gehört in jedes Depot, in welcher Form auch immer.
Ronny Wagner, gelernter Investmentbanker und ehemaliger Fondsmanager, hat sich ganz dem Gold verschrieben. Wagner weiß um die Vielfältigkeit der Anlagemöglichkeiten, sieht aber auch, dass Gold die Menschen nach wie vor in ihrem tiefsten Inneren berührt: „Doch in der Ära von ‚innovativen Finanzprodukten‘ und Derivaten – zumal digital gehandelt und oft nicht mal von Finanzprofis verstanden – bedient das höchst analoge Edelmetall auch das Bedürfnis nach etwas Handfestem und Ehrlichem.”
Ronny Wagner: „Warum in Gold investieren?”
Skeptiker vertreten den Standpunkt, dass es sich bei Gold um totes Kapital handele. Es bringt weder Zinsen noch eine Dividende. Aber: Gold gibt Sicherheit. Werfen wir einen Blick auf die letzten dreitausend Jahre. Herrschaftsbereiche kamen, zerfielen, Schätze gingen verschüttet, Währungen wurden geboren und wieder ‚begraben‘, eines jedoch blieb immer im Fokus, über alle Grenzen hinweg: Gold. Und so ist es auch heute, Stand September 2021. Die Goldvorräte bilden einen Grundstock für das ökonomische Überleben.
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Es wäre ein schlechter Rat, zu sagen, dass Anleger ihr gesamtes Erspartes in Gold investieren sollten. Aber Gold bietet nicht nur Sicherheit, es hat auch Potenzial. Im Interview mit dem Online-Portal ‚Businesstalk am Kudamm‘ formulierte Ronny Wagner folgende Prognose: „[…] weil ich glaube, dass der Goldpreis schon das Potenzial hat auf 10.000, 15.000, 20.000, 50.000 USD die Feinunze zu steigen. Das ist für mich eigentlich eine ausgemachte Sache, dass das irgendwann passieren wird.”
Der Goldpreis wird kurzfristig nicht explodieren, wie bei der einen oder anderen ‚DotCom-Aktie‘ oder Biotech-Wert im Jahr 2000 geschehen, um dann in einer gigantischen Blase zu zerplatzen. Gold ist eher das Containerschiff, dass auch bei stürmischer See unbeeindruckt und stoisch seinen Kurs fährt.
Goldpreis, in EUR
Die Kursschwankungen und die Kurspotenziale begründet Ronny Wagner wie folgt: „Das Edelmetall ist keinesfalls schwankungsunanfällig, aber es erreicht konsequent alle paar Jahre neue Höhen.“
Gold im Depot oder lieber im Safe?
Auf den Punkt gebracht, Gold bietet ein Maximum an Stabilität, das zur Absicherung in keinem Portfolio fehlen sollte. Für Anleger bieten sich unterschiedliche Möglichkeiten, Gold dem Portfolio beizufügen. Eine der beliebtesten ist nach wie vor das Investment in physisches Gold. Einen kleinen Goldbarren oder einen Krügerrand in der Hand zu halten, ist immer wieder ein ganz besonderes Gefühl.
Wer jedoch Bedenken in Bezug auf die Sicherheit hat oder keinen Safe bei einer Bank anmieten möchte, kann auch auf Wertpapiere zurückgreifen. Indexfonds oder klassische Aktienfonds bieten sich als Alternative. Diese decken nicht nur den Rohstoff selbst ab, sondern investieren auch in Unternehmen, die in der Goldbranche aktiv sind, Firmen mit Schürfrechten oder weiterverarbeitende Industrie.
Der Denkfehler vieler Anleger: ‚Goldanlage – das ist mir alles zu komplex‘
Es ist unstrittig, man kann alles kaputt theoretisieren. Das gilt besonders für Kapitalanlagen. Zertifikate, Hebelprodukte, Optionsscheine, Futures – für den durchschnittlichen Anleger, der einfach sein Erspartes risikofrei vermehren und inflationssicher anlegen möchte, bedeuten diese Begriffe mehr Verwirrung als Lösungsansätze. Dass Menschen seit Tausenden von Jahren in Gold investieren, ist allerdings jedem geläufig.
Ronny Wagner ist kein selbsternannter Goldexperte, er gilt aufgrund zahlreicher Publikationen, beispielsweise seiner Bücher „Vom Goldboom profitieren” oder „Die Welt des Vermögens”, als eine der Koryphäen im Anlagesegment Gold. Mit seinen Ratgebern möchte er gerade Kleinanlegern den Weg in die Welt des krisensicheren Investments ebnen.
Sein Unternehmen ‚Noble Metal Factory‘, scherzhaft als Edelmetallboutique bezeichnet, verzeichnet einen jährlichen Umsatz von rund 20 Mio. EUR. Sein Weg in die Welt des Goldes begann mit der Übernahme eines Versicherungsmaklerbüros im Alter von 19 Jahren. Parallel zu dieser Tätigkeit studierte er VWL, bevor er mit 24 Jahren bei der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management (DVFA) eine weitere Ausbildung absolvierte. Im Anschluss legte er seinen ersten eigenen Dachfonds als ETF auf.
Die Finanzkrise war der Auslöser für Ronny Wagner, das ganze ‚Geldsystem‘ für sich selbst zu überdenken. Er kam zu dem Schluss: „Die Börse hat mehr und mehr Casinocharakter bekommen; heute ist das noch stärker als noch vor zehn, fünfzehn Jahren“. Seine Konsequenz daraus war, sich auf die Anlagewerte zurückzubesinnen, die seit jeher Bestand haben: Edelmetalle – allen voran Gold.
Im Interview mit dem Internetportal forbes.at verweist Wagner auf eine Erfahrung, die in Kundengesprächen immer häufiger auftritt: „Die Menschen treibt die Sorge an, was das Geld in Zukunft noch wert sein wird. Deshalb suchen sie nach Alternativen und fragen vermehrt nach materiellen Assets.“ Für Ronny Wagner die Bestätigung, dass man mit Gold immer auf der sicheren Seite ist.
*) Robert Steininger ist Fachautor für u.a. Anlagestrategien und publiziert regelmäßig zu Fachthemen wie Online- und Investment-Strategien, Glücksspielthemen, Fußball, Krypto und Verhaltensanalyse.