Tesla schwer unter Druck – Aktie und Anleihen leiden

Vor einigen Tagen erst wurde vermeldet, dass Tesla mehrere Zulieferer angeschrieben hatte und darum bat, Teile bereits beglichener Rechnungen wieder zurückzuzahlen. Eine ganz und gar ungewöhnliche Maßnahme. Tesla-Aktie und die Tesla-Anleihen bewegen sich derzeit offenbar im freien Fall. Von Robert Steininger

Tesla-Anleihe auf Rekordtief
Die erst im letzten Jahr mit einer Laufzeit bis 15. August 2025 herausgegebene 5,3 %-Prozent-Anleihe von Tesla (WKN: A19 M7D / ISIN: US88160RAE18, Kupon 5,3 %, Rendite 7,3%, Stückzinsen 2,36 %, Duration 5,7) ist nach den jüngsten Meldungen wieder erheblich unter Druck gekommen. Sie notiert aktuell bei etwa 89% ihres Nominalwerts. Dem Aktienkurs WKN: A1C X3T / ISIN: US88160R1014) ergeht es nicht viel besser. Hier lässt sich im letzten Monat ein sattes Minus von 13% verzeichnen. Die Anleger haben offenbar die Geduld verloren.

Tesla Anleihe 1 J Stand Aug 2018

Vertrauen geht verloren
Viele fragen sich angesichts der Rückforderungen an die Zulieferer ernsthaft, ob Tesla das Geld ausgeht, was natürlich eine Katastrophe wäre. Andere Analysten wiederum sagen, die Maßnahme sei wohl Elon Musks sprunghaftem Verhalten geschuldet und beschwichtigen. Nichtsdestotrotz verärgern solche Aktionen Großinvestoren wie etwa Fidelity, die für das Unternehmen genauso gut eine Empfehlung aussprechen und so unter die Arme greifen könnten, zumal sie selbst schon sehr stark investiert sind.

Aktuell müssen sich Anleger bis zum 1. August gedulden, also heute. Dann kommen die neuen Unternehmenszahlen heraus (in der Regel nach Börsenschluss in den USA) und es wird klar werden, wie es wirklich um die Liquidität des Unternehmens bestellt ist. Aus dem Unternehmen selbst heißt es zu den aufgetauchten Meldungen, dass man sich in einem Verhandlungsprozess mit Zulieferern befinde, um eine langfristig besser planbare Kostenbasis zu schaffen.

Elon Musk (@Wikipedia)

Elon Musk (@Wikipedia)

Musk hatte kürzlich verlauten lassen, dass er keine neuen Mittel am Kapitalmarkt aufnehmen wolle. Egal wie, der Schaden, den die Meldungen über die Rückforderungen von Rechnungsbeträgen von den Zulieferern ausgelöst haben, ist immens.

Das Problem der High-Yield-Anleihen
Unternehmensanleihen haben sich in der vergangenen Zeit zu einer echten Alternative zu Aktien, aber auch zu vielen anderen Anlageformen entwickelt. Die Renditen fallen sehr viel höher aus als bei festverzinslichen Sparformen wie Tages- oder Festgeld, die aktuell nicht einmal die Inflation auffangen können.

Natürlich gilt auch für Anleihen, dass eine höhere Rendite mit einem höheren Risiko einhergeht, egal ob es sich um Staats- oder Unternehmensanleihen handelt. Ein Unternehmen wird nur dann eine Anleihe erfolgreich am Markt platzieren können, wenn es die Anleihe mit einer in den Augen der Investoren zum Risiko angemessenen Verzinsung ausstattet.

Hohe Zinszahlungen wiederum belasten das Unternehmen allerdings. Oft ist es auch so, dass die Rückzahlungen bei endfälligen Anleihen wiederum mit der Ausgabe neuer Bonds bestritten werden. Problematisch wird es nur, wenn Kupon oder Zinszahlungen über die Ausgabe neuer Bonds finanziert werden: Das kann dann in einer Art Schneeballsystem enden.

Tesla SUV

Anleger sind bereit hohe Risiken einzugehen
Unter der Anlegerschaft ist der Wunsch hohe Renditen zu erzielen oft viel stärker als die Vernunft. Jeder will irgendwie dabei sein, wenn es irgendwo einen „Diamanten“ gibt. Dabei wird oftmals die Korrelation von Rendite und Risiko vergessen. Manche Anleger tragen ihr Geld mittlerweile sogar ins Spielcasino.

Hierzu muss man allerdings fairerweise auch sagen, dass hier die Chancen etwas im Casino zu verdienen, wesentlich besser sind, als bei so manchen anderen High-Yield-Investments, die sich oft genug als Schneeballsystem oder, schlimmstenfalls, gar als Betrug herausstellen. Wer sich einmal einen Überblick über die statistischen Rückzahlungsquoten im Online Casino (RTP) verschaffen möchte, kann dies beispielsweise bei Leovegas Casino, einem der etablierten Anbieter der Branche.

Die Gewinnchancen liegen oft besser als bei derivativen Finanzinstrumenten wie binären Optionen oder CFDs auf diverse Underlying Assets. Hier haben sich schon viele Privatanleger verspekuliert. Das ist auch der Hintergrund, warum kürzlich Privatanlegern keine binären Optionen mehr angeboten werden dürfen.

Tesla Aktie 1 J Stand Aug 2018

Die europäische Aufsichtsbehörde ESMA hat die Vermarktung und den Handel für Privatanleger seit dem 2. Juli untersagt. Man darf allerdings gespannt sein, ob sich dieses Verbot aufrechterhalten lässt. Wenn es jedoch dabei bleibt, könnte es auch noch auf andere bei vielen Online Brokern angebotenen Finanzprodukten ausgeweitet werden und würde der Branche einen ernsthaften Schlag versetzen. Immerhin werden jährlich Milliarden mit spekulativen Investments umgesetzt.

Fotos: @Tesla; Charts: @OnVista; Elon Musk: @Wikipedia