„Ganz neue Planbarkeit in unserer Finanzstruktur“

SUNfarming

BondGuide im Gespräch mit Martin Tauschke, CEO und Mitbegründer, und Karsten Balzer, Prokurist der SUNfarming GmbH, zum aktuellen Angebot der Anleihe 2018/23, Innovationen und Bearbeitungslandkarten

BondGuide: Herr Balzer, Herr Tauschke, was macht denn die SUNfarming? – in Ihren eigenen Worten.
Balzer: Wir sind ein klassischer Projektentwickler von schlüsselfertigen Solaranlagen. Wir übernehmen auch die technische Wartung und Überwachung, das sogenannte Monitoring. Hauptmarkt mit über 80% ist Deutschland. In den letzten Jahren kamen jedoch auch interessante Märkte in Europa und inzwischen weltweit hinzu.
Tauschke: Wenn Sie einen Blick auf unsere ‚Bearbeitungs-Landkarte‘ werfen, sehen Sie, dass Polen und die Türkei, auch UK, innerhalb Europas schon etwas gefettet hervorgehoben sind. Weltweit wären da noch Zentral- und Südafrika. SUNfarming ist seit jeher, also seit ca. 14 Jahren, ein inhabergeführtes Unternehmen.

BondGuide: Wieviel haben Sie in diesem Zeitraum realisiert bis dato?
Tauschke: Etwa 500 Megawatt. In Fußballfeldern ausgedrückt kann man es etwas greifbarer machen: Das wären rund 2.000 Fußballfelder.

BondGuide: Gibt es denn in Ihrem Bereich noch so etwas wie Innovationen?
Balzer: Aber natürlich. SUNfarming war 2017 Gewinner des Intersolar Awards und unter den Top 3 beim Greentec Award 2018 mit unserem Food & Energy Concept.
Tauschke: SUNfarming Food & Energy bietet Arbeitsplätze und Ausbildung, Nahrung und Energie sowie Infrastruktur, wo sie dringend benötigt werden. Europäische Technologien und eine durch PPP-Partnerschaft mit der Industrie langfristige und zuverlässige Verwaltung der Projekte sichern dabei die Investitionen. Nachhaltige Solarenergie und regionale Nahrungsmittel werden zusammen produziert – auf gleicher Fläche. Das können Sie sich zum Beispiel als Gewächshäuser mit aufgesetzten Solarflächen vorstellen.

„Wo sich Einspeisevergütungen im Schnitt alle zwei bis drei Jahre ändern können, da darf man kein Risiko eingehen“
Martin Tauschke

BondGuide: Okay, das klingt jetzt aber eher geeignet für vor allem den afrikanischen Raum beispielsweise – oder?
Tauschke: Sicher, das Food & Energy Konzept findet vorwiegend Einsatz in Entwicklungsländern. Aber die Bedeutung von Deutschland in unserem Mix darf man natürlich nicht außer Acht lassen, wie erwähnt ca. 80% und mehr. Wir rechnen immer mit ungefähr 20 MW neu installierter Leistung pro Jahr in Deutschland, nur der Rest on top ist Ausland. Und dort bitte nur planungssichere Sachen, wo auch wirklich alle Genehmigungen etc. schon vorliegen und erst nach einer ausführlichen Due Diligence. Wir bewegen uns in einem Umfeld, wo sich Einspeisevergütungen im Schnitt alle zwei bis drei Jahre ändern können, und da darf man kein Risiko eingehen.

sunfarming neu mit CEO

SUNfarming auf der Intersolar, Martin Tauschke (Mitte)

BondGuide: Was ist das wichtigste Kriterium, wo und wann man in einem Land, wo auch immer, aktiv wird?
Balzer: Natürlich der Standort, aber auch das Länderrisiko. Der Einschätzung der rechtlichen Rahmenbedingungen insbesondere in Bezug auf gesetzlich fixierte Einspeisevergütungen kommt hier oberste Priorität zu. Einhergehend damit erfolgt die Erstellung der Wirtschaftlichkeitsprognose, so dass uns eine Wertschöpfung im Rahmen der Einspeisevergütung sicher ist.

„Wir können das realisierbare Projektvolumen dann um das 1,5-fache steigern“
Martin Tauschke

Fortsetzung nächste Seite