RENA Technologies: Insolvenzgläubigern winkt erster Abschlag, RENA-Anleihen notieren unter möglicher Quote

RENA GmbH: Vorbereitung von Verteilungen an Insolvenzgläubiger
Foto @ RENA Technologies GmbH

Ein Jahr nach der Insolvenzeröffnung in Eigenverwaltung der inzwischen neu gegründeten RENA Technologies GmbH winkt den Gläubigern (auch den Bondholdern) eine erste Abschlagszahlung – mindestens 8 Mio. EUR werden voraussichtlich noch dieses Jahr ausbezahlt. Die Schlussverteilung soll dann bis Ende 2017 erfolgen und Gläubigern ihr Engagement mit dann bestenfalls über 15% Befriedigungsquote entschädigen.

Nach der übertragenden Sanierung via Asset Deal seien Eigenverwaltung und Sachwalter des insolventen Maschinen- und Anlagenbauers derzeit noch mit Abwicklungs- und Verwertungsarbeiten von in der Insolvenzmasse zurückgebliebenen Vermögensgegenständen einschließlich der Beitreibung von Forderungen beschäftigt. Ferner gehe es noch um die endgültige Bezifferung der zur Insolvenztabelle angemeldeten Forderungen.

Dennoch werde bereits die Verteilung von Erlösen an die RENA-Insolvenzgläubiger vorbereitet. Eine erste Abschlagszahlung könne laut Rena-Management und Insolvenzverwaltung nach dem vom Gericht für den 23. Juni anberaumten nachträglichen Prüftermin erfolgen, sobald zuvor bestimmte ausstehende Kundenforderungen realisiert werden konnten. Damit wäre eine erste Ausschüttung, die von RENA auf mindestens 8 Mio. EUR beziffert wird, voraussichtlich noch im Laufe des Jahres möglich.

Die Schlussverteilung könnte indes bis Ende 2017 erfolgen, sei aber u.a. abhängig vom Abschluss bestimmter noch zu führender Rechtsstreitigkeiten. Insgesamt – so die offizielle Schätzung der aktuell zur Verfügung stehenden Masse – können Gläubiger auf Rückflüsse in Höhe von 25 bis 33 Mio. EUR hoffen.

RENA GMBH IS.10/15 (WKN: A1E8W9)

RENA GMBH IS.10/15 (WKN: A1E8W9)

Zwar seien gegen RENA insgesamt Forderungen von 552 Mio. EUR zur Insolvenztabelle angemeldet worden, doch stünden der Insolvenzmasse davon gegenwärtig bislang „nur“ rund 179 Mio. EUR als festgestellte Forderungen gegenüber. Eigenverwaltung und Sachwalter gehen allerdings davon aus, dass weitere Forderungen in einer Größenordnung von schätzungsweise 30 bis 50 Mio. EUR festzustellen sein werden. Eine abschließende Einschätzung über die insgesamt zu berücksichtigenden Insolvenzforderungen sei derzeit jedoch ebenso wenig möglich wie über die endgültig auszukehrenden Erlöse.

RENA2Dessen ungeachtet ergibt sich daraus eine erste Indikation, wonach sich die Gesamtforderungen zum gegenwärtigen Stand in einer Bandbreite von 209 bis 229 Mio. EUR bewegen könnten. Legt man die aktuell zur Verfügung stehende Masse einschließlich etwaig erwarteter Rückflüsse von 25 bis 33 Mio. EUR zugrunde, so ließe sich daraus eine mögliche Insolvenzquote für die Gläubiger von mindestens 10% und im besten Fall von über 15% ableiten.

RENA GMBH IS.13/18 (WKN: A1TNHG)

RENA GMBH IS.13/18 (WKN: A1TNHG)

Auch die Inhaber der 2010 und 2013 ausgegebenen RENA-Unternehmensanleihen im kumulierten Volumen von rund 78 Mio. EUR würden davon „profitieren“ – beide Wertpapiere notierten zuletzt mit jeweils 9% ihre Nennwerts je nach Sichtweise ein bis zwei Fünftel unter der in Aussicht gestellten Quoten-Bandbreite. Nicht zu unterschlagen ist jedoch der Fakt, dass die Bondholder selbst beim Ansatz der aktuell höchstmöglichen Quotenschätzung von über 15% noch immer bis zu 85% ihrer investierten Mittel abschreiben können.

Kurse- und Chartverlauf der genannten Mittelstandsanleihen finden Sie hier. Zum BondGuide-Musterdepot geht’s hier.

! Bitte nutzen Sie für Fragen und Meinungen Twitter – damit die gesamte Community davon profitiert. Verfolgen Sie alle Diskussionen & News zeitnaher auf Twitter @bondguide !