Anleihen heute im Fokus: DIC Asset, Senator Entertainment, paragon, S.A.G.

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Die neue Unternehmensanleihe der DIC Asset AG konnte im gestrigen Tagesverlauf im Eiltempo bei Investoren untergebracht werden – die wesentlichen Anleihekonditionen der Drittemission: 125 Mio. EUR Emissionsvolumen, 4,625%-Fixkupon und fünf Jahre Laufzeit bis September 2019. Derweil beabsichtigt auch Senator ihre Ende Juni ausgereichte Anleiheemission via Aufstockungstranche auf 10 Mio. EUR auszubauen. Neue Nachrichten gab es zuletzt vom Automobilzulieferer paragon, der mittels Joint Venture in China seine Internationalisierungsstrategie forciert.

Pünktlich nach der Sommerpause ging die DIC Asset AG erneut auf Investorenjagd. Binnen weniger Stunden wurde eine neue Unternehmensanleihe u.a. zur frühzeitigen Ablösung der mit 5,875% „relativ“ teuer verzinsten DIC Asset I zu nochmals günstigeren Anleihekonditionen an Investoren ausgereicht. Laut DIC Asset war der fünfjährige Immo-Bond (2014/19) im finalen Emissionsvolumen von 125 Mio. EUR „aufgrund der starken Nachfrage insbesondere von institutionellen Investoren bereits fünf Stunden nach Ankündigung“ restlos ausverkauft. Der Fixkupon wurde am unteren Ende der Vermarktungsspanne bei 4,625% festgelegt – er liegt damit 125 Basispunkte unter dem der Erstemission. Mit den frischen Anleihegeldern beabsichtigt die auf Gewerbeimmobilien fokussierte Gesellschaft eigenen Angaben zufolge die Rückführung bestehender Verbindlichkeiten. Ganz oben auf der Refinanzierungsliste steht dabei die vorzeitige Ablösung der 5,875%-DIC-Asset-I (2011/16) über 100 Mio. EUR – voraussichtlich schon am 16. Oktober. Zur BondGuide-News …

bg_investorIhre Absicht zur Anleihenaufstockung verkündete im gestrigen Handelsverlauf die Senator Entertainment AG: Danach beabsichtigt das Berliner Medienunternehmen im Wege der geplanten Restrukturierungsmaßnahmen die am 26. Juni platzierte 12%-Unternehmensanleihe (2014/15) durch die Begebung einer weiteren Tranche auf insgesamt 10 Mio. EUR auszubauen. Das zweite Bündel an Teilschuldverschreibungen, das zu den gleichen Anleihebedingungen ausgereicht wird, soll Institutionellen mittels Privatplatzierung ab sofort angeboten werden. Die zu erzielenden Erlöse dienen der Sicherung der Liquidität und der Finanzierung des laufenden Geschäfts bis zur Umsetzung der angestrebten Rekapitalisierungsmaßnahmen, die auf der außerordentlichen HV am 12. September zur Beschlussfassung vorgelegt werden. Der Senator-Bond im finalen Volumen von dann 10 Mio. EUR ist bereits Ende Juni im Frankfurter Open Market auf Sendung gegangen.

2007 saß das Geld noch locker: Porsche 997 GT3 RSR gesponsort von paragon. 2010 war paragon insolvent - dann folgte eine Blitzsanierung.Die paragon AG stärkt ihre Präsenz in China und geht hierfür ein Joint Venture mit der Jiangsu Riying Electronics Co., Ltd. (R&Y) ein. Ziel der Partnerschaft sei die Produktion und der Vertrieb von elektrischen und elektronischen Systemen und Komponenten für die Automobilindustrie, im Speziellen Luftgütesensoren und anderen Systemen zur Verbesserung der Luftqualität sowie Instrumenten und zugehörigen Komponenten, so der Automobilelektroniker in einer Mitteilung. Zur Umsetzung der Vereinbarung soll die in Shanghai ansässige paragon Automotive Technology in ein Joint Venture umgewandelt werden, an dem R&Y zukünftig 35% und paragon 65% halten werden. Die Unternehmenszentrale, die sich auf Verwaltung, Applikation und den Vertrieb konzentrieren wird, soll in Shanghai sein, in Changzhou werde zudem eine Zweigniederlassung als Produktionsstandort aufgebaut, so die Delbrücker. Insgesamt hänge das endgültige Inkrafttreten des Joint Ventures noch von regulatorischen Genehmigungsverfahren in China ab.

SAG  0073Die ausstehenden Unternehmensanleihen der insolventen S.A.G. Solarstrom AG – S.A.G. I (6,25%-Kupon, 25 Mio. EUR Emissionsvolumen, 2010/15) und S.A.G. II (7,5%, ~17 Mio. EUR, 2011/17) – näherten sich in den vergangenen Handelstagen der in Aussicht gestellten Quotenprognose von um die 50% an. Am Wochenende teilte die Insolvenzverwaltung um Dr. Jörg Nerlich mit, dass das Solarunternehmen im Wege einer übertragenden Sanierung an den deutschen Ableger der chinesischen Shunfeng Photovoltaic Group veräußert werden soll. Der Vertrag sehe die Übertragung des operativen Geschäftsbetriebs der S.A.G. Gruppe einschließlich sämtlicher Assets vor. Der Kaufpreis belaufe sich auf 65 Mio. EUR. Mit der Transaktion werde das operative Geschäft von S.A.G. mit allen Geschäftsbereichen und Arbeitsplätzen fortgeführt. Das S.A.G.-Management um CEO Dr. Karl Kuhlmann bleibe indes auch nach dem Distressed Merger weiterhin an Bord. Während die Anleihegläubiger somit auf eine „überdurchschnittliche“ Insolvenzquote hoffen können, dürften die S.A.G.-Alteigner wohl vollständig leer ausgehen. Nach derzeitigem Stand weise die Gesellschaft ein negatives Eigenkapital aus, so dass die Aktionäre keine Rückflüsse auf ihr eingesetztes Kapital erwarten können, hieß es dazu weiter. Zum BondGuide-Beitrag …

Zahlreiche Ratingupdates gab es zuletzt u.a. bei der More & More AG, der Laurèl GmbH, der Enterprise Holdings Limited, der Eyemaxx Real Estate AG, der René Lezard Mode GmbH, der Golden Gate GmbH und der MT-Energie GmbH.

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