Scholz verwertet Randaktivitäten – Unternehmensanleihe weiterhin moderat auf Erholungskurs

Euler Hermes Rating senkt Rating der Scholz Holding GmbH auf B-
Scholz AG

Die Scholz AG hat im Wege ihres Restrukturierungsprogramms eine weitere Hürde genommen und kürzlich u.a. über die erfolgreiche Veräußerung eines Aluminium-Schmelzwerkes in Ungarn informiert. Auch der seit dem Sommer dieses Jahres stark abgeschmolzene Kurs der umlaufenden 8,5%-Scholz-Anleihe hat sich zuletzt spürbar erholt.

Wie der Schrott- und Metallrecycler zu Wochenbeginn mitteilte, werde das Schmelzwerk im ungarischen Tatabanya an den US-Konzern Scepter Inc. veräußert. Das Werk war bis dato Teil der Scholz Aluminium-Gruppe, die zu den Nicht-Kernaktivitäten des Konzerns gehört und im Rahmen des initiierten Desinvestment-Programms wertoptimiert veräußert werden soll. Daneben gab Scholz den Verkauf des deutschen Recycling-Standorts Velbert in Nordrhein-Westfalen an eine Tochter der Schweizer Metallum Holding AG bekannt. Die Transaktion, bei der die 34 Angestellten von den Schweizern übernommen werden sollen, dient der weiteren Straffung des deutschen Standortnetzes, so Scholz. Über die Kaufpreise beider Distressed-M&A-Deals sei indes Stillschweigen vereinbart worden. Die Verkaufserlöse dienen wiederum, wie angekündigt, dazu, die Nettofinanzverschuldung der Scholz Gruppe zu senken, betonte das Unternehmen.

Als Reaktion auf die schwierigen Marktverhältnisse in der Recyclingbranche kündigte Scholz im Mai ein umfangreiches Maßnahmenpaket zur Ergebnisstabilisierung und Entschuldung an. Der mit der Unternehmensberatung Roland Berger gemeinsam ausgearbeitete Restrukturierungsplan zielt dabei im Wesentlichen auf die Refokussierung auf das Kerngeschäft Stahl- und Metallrecycling sowie auf Desinvestitionen von Randaktivitäten bis 2015 ab. Mit den Teilverkäufen soll vor allem die Nettoverschuldung von derzeit rund 1 Mrd. EUR deutlich gesenkt werden – ein Großteil bereits im kommenden Jahr. Die Planung sieht vor, dass der Konzern nach erfolgreicher Restrukturierung einen Nettoverschuldungsgrad (zu EBITDA) von unter vier aufweist.

Eine Einbeziehung der Anleihegläubiger war zuletzt nicht geplant. Der im Frankfurter Entry Standard börsengehandelte 8,5%-Bond (2012/17), der im Februar noch einmal um 32,5 Mio. auf 182,5 Mio. EUR aufgestockt worden war, geht aktuell zu 88% um – Mitte Mai standen noch 107% zu Buche.

Hier finden Sie den aktuellen Kurs von Scholz.