Rentenmarktbericht 15. Januar: 2014er BIP D, Handelsbilanz EU, US-Erzeugerpreise, PPI, Philly Fed Indikator

Gegen den allgemeinen Trend ist die deutsche Wirtschaft im Vorjahr um 1,5% gewachsen und damit so stark wie seit 2011 nicht mehr. 2013 hatte es nur ein Plus von 0,1% gegeben, 2012 einen Zuwachs von 0,4%. Der Zuwachs 2014 lag auch über dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre, teilte das Statistische Bundesamt mit. Wesentlichen Anteil daran hatte dank Beschäftigungsrekord und steigender Löhne vor allem die solide Kauflaune der Verbraucher. Der deutsche Staat konnte zudem das dritte Jahr in Folge einen Überschuss erwirtschaften: Bund, Länder, Kommunen und SV nahmen demzufolge zusammen insgesamt 11,9 Mrd. EUR mehr ein, als sie ausgaben.

Themen des Tages
Kaum Hürden für den Anleiheankauf durch die EZB
• Enttäuschende US-Einzelhandelsumsätze

Marktkommentar
Dass sich die Richter am EuGH der Stellungnahme des Generalanwalts anschließen werden, ist wahrscheinlich. Damit ist der Weg für die EZB unter ganz geringen Auflagen frei für das QE-Programm durch den Ankauf von Staatsanleihen. Einzig spannend bleibt dann noch, wie sich das Bundesverfassungsgericht letztlich dazu äußern wird. Allerdings dürften auch die deutschen Richter kaum auf Konfrontationskurs gehen. Nun verfügt die EZB über größtmögliche Flexibilität. Ob sie diese bereits am 22. Januar nutzen wird, ist nicht unwahrscheinlich. Es bleibt aber immer noch die Option, doch erst einmal Corporates und SSA anzukaufen, sechs Wochen und zwei Monate Preisentwicklung abzuwarten, um erst dann noch einmal nachzulegen. Im Ergebnis heißt das jedoch, die Renditen bleiben mit fallender Tendenz extrem niedrig.

Ausgewählte Daten des Tages

Zeit        Land        Indikator                                              Periode       Schätzung       Letzter
11:00       EC           Handelsbilanz (in Mio. EUR)                   Nov.               k.A.             24017,4
14:30       US           Initial Jobless Claims (in Tsd.)               2. KW              290                294
14:30       US           Continuing Claims (in Tsd.)                   1. KW             2400              2452
14:30       US           Empire Manufacturing Index                 Jan.                 5                  -3,58
14:30       US           Erzeugerpreisindex (M/M / J/J, in %)      Dez.             -0,4 / 1         -0,2 / 1,4
14:30       US           PPI Kernrate (M/M / J/J, in %)                  Dez.            0,1 / 1,9           0 / 1,8
16:00       US           Philadelphia Fed Index                           Jan.               18,7                24,3
…             SP            2017/20/22 Bonds
…             IT             evtl. Langläufer via Syndikat
Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research

Renten2Aus den USA gab es gestern durchwachsene Konjunkturmeldungen. Die Einzelhandelsumsätze fielen sehr enttäuschend aus. Der Weihnachtsmonat brachte keine Umsatzzuwächse bei den Händlern. Vielleicht geben die Quartalsberichte der Händler Aufschluss darüber, ob das vor allem auf starke Preisnachlässe zurückzuführen war. Immerhin besteht noch die Hoffnung, dass die Konsumenten Ausgaben auf den Januar verschoben haben, um von noch größeren Preisnachlässen zu profitieren. Immerhin zeichnete das „beige book“ insgesamt ein positives Bild. Die wirtschaftliche Aktivität nahm getrieben vom verarbeitenden Gewerbe und privaten Verbrauch im November und Dezember zu. Die Zeichen stehen auf eine weitere Beschleunigung. Das nahmen einige US-Notenbankvertreter zum Anlass, eine baldige Zinserhöhung ins Spiel zu bringen. Ein Vertreter wurde mit „Juni“ ungewöhnlich konkret.

Dementsprechend stehen heute nach den deutschen BIP-Daten für 2014 vor allem US-Konjunkturdaten im Fokus. Die Erzeugerpreise dürften im Monatsvergleich rückläufig ausgefallen sein. Die Kernraten sollten jedoch weitestgehend stabil sein. Der Philly Fed Indikator sollte etwas besser ausfallen, als es derzeit erwartet wird. Ob die sich scheinbar wieder verschärfende Lage in der Ukraine Einfluss auf die Märkte haben wird, ist eher unwahrscheinlich. Die von EU-Vertretern ins Spiel gebrachte Lockerung von Sanktionen gegen Russland gegen Gegenleistungen dürfte wenig Bedeutung haben, da sich Russland vermutlich (noch) nicht bewegen wird.

Renten3Spanien wird heute mehrere mittlere Laufzeiten emittieren, die dem dortigen Treasury aus den Händen gerissen werden dürften, und auch die syndizierte 2046er Laufzeit aus Italien wird ein großes Orderbuch haben. Der Bund Future dürfte heute Morgen schwächer in den Handel starten. Im weiteren Tagesverlauf sollte er sich zwischen 156,20 und 157,40 bewegen. Die Rendite der 10-jährigen US-Treasuries sollte zwischen 1,83 und 2,00% liegen.

Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben