Rentenmarktbericht 12. Januar: US-Berichtssaison, Auktionen, Fed, EZB

Da die Datenlage von konjunktureller Seite zum Wochenstart vergleichsweise mau aussieht, dürften sich die Marktteilnehmer heute noch einmal dem am vergangenen Freitag veröffentlichten US-Arbeitsmarktbericht zur Nachbearbeitung vornehmen. Unterdessen werfen die heute beginnende US-Berichtssaison, die am Mittwoch anstehende Entscheidung des EuGH zum OMT-Programm sowie die Ende Januar abzuhaltenen Parlamentswahlen in Griechenland ihre Schatten voraus.

Ausgewählte Daten des Tages

Zeit      Land        Indikator                                              Periode            Schätzung       Letzter
…            FR           3/5/12 M Schätze
…            IT             12 M Schätze
…            GE           6 M Schätze
…            US           Auktion von 24 Mrd. USD 3 J Notes
…            US           Fed-Redner: Lockhart
…            EC           EZB-Redner: Nowotny, Makuch
Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research


Themen des Tages
• US-Arbeitsmarktbericht mit Licht und Schatten

• US-Berichtssaison beginnt
• Entscheidung des EuGH zu OMT am Mittwoch im Fokus

Marktkommentar
Die US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag boten für jeden Marktteilnehmer etwas: Grundsätzlich schafft die US-Wirtschaft weiterhin sehr viele neue Stellen. Das zeigt sowohl der Bericht für den Dezember als auch die Erhöhung des sowieso schon starken Wertes vom November. Die Entwicklung der Stundenlöhne im Dezember, die im Vergleich zum Vormonat um 0,2% zurückgingen, macht jedoch deutlich, wo die Jobs geschaffen werden: Vor allem im eher schlecht bezahlten Servicebereich. Zugleich sind erneut viele befristete Stellen geschaffen worden. Neben dem Rückgang der Partizipationsquote ist die Qualität des Aufschwungs am US-Arbeitsmarkt sicher ein Argument für all diejenigen, die sich für ein möglichst langes Herauszögern der ersten Leitzinserhöhung in den USA einsetzen, zumal es auch an der Preisfront keine akuten Probleme gibt. Die Energiepreise sind weiterhin im Rückzug begriffen.

Allerdings sollte man eines nicht übersehen: Solange Beschäftigung geschaffen wird, steigen die verfügbaren Einkommen. Sofern davon konsumnahe Schichten profitieren und davon ist bei der Struktur des Aufschwungs am US-Arbeitsmarkt auszugehen, wird der Konsum profitieren. Dementsprechend wachsam wird die Fed trotz des aktuellen Preistrends sein. Da sich die Entwicklung am US-Arbeitsmarkt in den letzten Monaten als robust erwiesen hat, dürfte sie dann doch zur Leitzinserhöhung gegen Ende des Q2 bereit sein. Die Marktteilnehmer werden den Arbeitsmarktbericht heute aber weiter analysieren.

Renten2Nichtsdestotrotz dürfte der Auftakt der Berichtssaison heute Abend mit Alcoa auch viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Schließlich darf man gespannt sein, wie sich die Unternehmensgewinne bei sehr gut laufender Binnenkonjunktur, einigen weltwirtschaftlichen Problemen und der Aufwertung des US-Dollar entwickelt haben.

Aus Europa gibt es heute zumindest wie in den USA keine wichtigen Konjunkturdaten. Dafür wird zum einen weiterhin über Griechenland debattiert werden. Der Austritt Griechenlands wird wohl weiterhin durchgespielt. Ein neuerlicher Schuldenschnitt wird von der Politik diskutiert. Allerdings hat die EZB mit dem Hinweis „Staatsfinanzierung“ bereits signalisiert, dass man sich keinem „Haircut“ anschließen kann. Dafür müsste dann eine Lösung gefunden werden.

Zugleich richten sich allmählich die Blicke auf die EuGH-Entscheidung zum OMT-Programm am Mittwoch. Diese Entscheidung ist durchaus wegweisend für ein QE-Programm der EZB mit Staatsanleihen. Dass ein entsprechender Beschluss auf der nächsten Tagung des EZB-Rats am 22.1. kein Selbstläufer wird, wird daran deutlich, dass sich die Gegner langsam öffentlich in Stellung bringen. Vor diesem Hintergrund dürften die Aussagen der europäischen Notenbanker heute von besonderem Interesse sein.

Renten3Die europäischen Geldmarkttransaktionen werden problemlos absorbiert werden. Am Abend könnte es leichten Druck auf die Kursnotierungen geben, da die Wochenrefinanzierung des US-Treasuries mit der Emission von 3-jährigen T-Notes beginnt. Der Bund Future sollte leicht über dem Vortagesschluss (nicht settlement!!!) eröffnen und sich dann zwischen 155,90 und157,20 bewegen. Die Rendite der 10-jährigen US-Treasuries sollte zwischen 1,91 und 2,08% liegen.

Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben