Bond Market Report am 20. Oktober: Erzeugerpreise D, EZB Bank Lending Survey, US-Immobiliendaten, Fed

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Am heutigen Dienstag stehen wieder vermehrt Konjunkturdaten im Fokus der Marktteilnehmer. Hierzulande sind das die Erzeugerpreise, die vor dem Hintergrund weiterhin rückläufiger Energie- und Rohstoffpreise abermals abgenommen haben dürften. Außerdem wird dem EZB Bank Lending Survey im Hinblick auf die am Donnerstag stattfindende Tagung des EZB-Rats einiges an Aufmerksamkeit zu Teil werden. Zu beachten sind am Nachmittag ferner Informationen über die aktuelle Entwicklung am US-Immobilienmarkt. Von den US-Notenbankern gab es zuletzt erwartungsgemäß keine neuen Informationen zum künftigen geldpolitischen Kurs. Heute werden die bereits gemachten Aussagen erneut durch weitere Stimmen aus dem FOMC u.a. auch von Fed-Chefin Janet Yellen ergänzt. Konkretes zur Einleitung der US-Leitzinswende ist aber weiterhin (noch) nicht zu erwarten.

Ausgewählte Daten des Tages
Zeit       Land         Indikator                                              Periode        Schätzung       Letzter

8:00         GE           Erzeugerpreise (M/M / J/J, in %)             Sep.            -0,2 / -1,8       -0,5 / -1,7
10:00       EC           Leistungsbilanz (in Mrd. EUR)                Aug.                 k.A.               33,8
10:00       EC           EZB Bank Lending Survey
10:30       IT             Leistungsbilanz (in Mrd. EUR)               Aug.                 k.A.                6,6
14:30       US           Baubeginne (in Tsd.)                               Sep.               1.142            1.126
14:30       US           Baugenehmigungen (in Tsd.)                 Sep.               1.170             1.161
                SP           3/9 M Schätze
                US           Fed-Redner: Yellen, Dudley, Powell
Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research


Themen des Tages
• Keine neuen Erkenntnisse zur künftigen Geldpolitik der Fed

• EZB Bank Lending Survey sollte auf schwache Kreditnachfrage hindeuten

Marktkommentar
Abgesehen von den Konjunkturdaten aus China wurden gestern keine bedeutenden Informationen zu wirtschaftlichen Entwicklungen veröffentlicht. Das sieht heute immerhin etwas anders aus. Die deutschen Erzeugerpreise werden dabei jedoch keinen Einfluss auf das Marktgeschehen nehmen.

Insbesondere wegen der rückläufigen Energie- / Rohstoffpreise haben sie im September den Rückwärtsgang eingelegt. Auf Jahresbasis werden sie tief im negativen Bereich bleiben.

Zinsdifferenz Staatsanleihen EurozoneZu beachten sind am Nachmittag die Informationen über den US-Immobilienmarkt. Sowohl die Zahl der Neubaubeginne als auch der Baugenehmigungen dürfte auf einem ordentlichen Niveau verharren, so dass von Seiten des Baugewerbes durchaus eine die wirtschaftliche Aktivität in den USA stützende Wirkung ausgehen wird.

Dem EZB Bank Lending Survey sollte im Hinblick auf die Donnerstag stattfindende Tagung des EZB-Rats einiges an Aufmerksamkeit zu Teil werden. Die Banken dürften ihre Kreditvergaberegeln zumindest nicht restriktiver gestaltet haben. Es dürfte gemeldet werden, dass die Kreditnachfrage der Unternehmen und der Konsumenten nicht sonderlich ausgeprägt gewesen ist, obwohl die Banken durchaus zur Kreditvergabe bereit wären.

Einmal mehr dürfte der Lending Survey offenbaren, dass es vor allem ein Kreditnachfrageproblem, kein Angebotsproblem gibt. Einer mangelnden Kreditnachfrage kann die EZB jedoch kaum mehr begegnen. Die Zinsen sind schließlich sehr niedrig und das über einen langen Zeitraum. Dementsprechend dürfte eine Ausweitung des aktuellen QE-Programms kaum stimulierend auf die Kreditnachfrage wirken. Hier sind nach wie vor die einzelnen Euroländer gefordert, entsprechende investitionsfreundliche Rahmenbedingungen zu setzen.

BörsenindizesAußerdem darf nicht übersehen werden, dass zahlreiche Haushalte und Unternehmen insbesondere aus den Peripherieländern immer noch hoch verschuldet sind. Auch das wirkt bremsend auf die Nachfrage nach Krediten. Und der Abbau der Verschuldung wird noch viel Zeit beanspruchen.

Von den US-Notenbankern gab es erwartungsgemäß gestern keine neuen Richtungsinformationen. Der Chor bleibt vielstimmig. Grundsätzlich scheint die Mehrheit der FOMC-Mitglieder zwar nach wie vor davon überzeugt zu sein, dass die Einleitung der Leitzinswende notwendig ist und dass das die US-Wirtschaft verkraften kann. Doch konkreter werden die meisten US-Notenbanker nicht.

Heute werden die bereits gemachten Aussagen erneut durch weitere Stimmen aus dem FOMC ergänzt. Ob es Janet Yellen dabei gelingt, etwas mehr Struktur und Richtung in die Diskussion zu bringen, ist nicht zu erwarten. Im besten Fall einigt man sich in der kommenden Woche auf der vorletzten Tagung des FOMC im laufenden Jahr auf ein paar Kernpunkte, die gemeinsam vertreten werden. Das Timing einer Leitzinswende wird jedoch weiterhin unklar bleiben.

Renditespread Bundesanleihen vs. US-StaatsanleihenMit den Vorgaben aus dem asiatischen Handel dürfte der Bund Future behauptet in den Handelstag starten und sich zwischen 156,00 und 157,25 bewegen. Die Rendite der 10-jährigen US-T-Notes sollte zwischen 1,95 und 2,15% schwanken.

Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben