Wer kauft eigentlich… Luxus?

Was im Segment Luxus wirklich zählt, ist die Qualität der Kundschaft. Eine aktuelle Analyse von Flavio Cereda, GAM*

In einem früheren Artikel, „Der Luxussektor in der Post-Covid-Ära – Polarisierung“, habe ich erörtert, wie die Polarisierung Gewinner und Verlierer schafft. Um die richtigen Namen zu wählen, ist es wichtig zu erkennen, wer Luxus kauft. Doch auch die Unterscheidung, wer Luxus kauft und wo er gekauft wird, ist von Bedeutung.

In diesem Jahr wird der chinesische Markt voraussichtlich um hohe Zehnerprozentpunkte, möglicherweise sogar um 20% zurückgehen. Der chinesische Markt unterscheidet sich jedoch vom chinesischen Verbraucher, der reist und Luxus außerhalb Chinas kauft. So erwarben im Jahr 2019 rund 70% der chinesischen Luxuskonsumenten ihre Produkte im Ausland. In diesem Jahr liegt diese Zahl bei etwa 30%. Viele chinesische Käufer reisten nach Japan, um aufgrund des Währungsungleichgewichts erhebliche Einsparungen zu erzielen, doch dies hat sich inzwischen geändert. Die Gesamtausgaben des chinesischen Clusters halten sich sowohl innerhalb als auch außerhalb Chinas recht gut.

Die Kommunistische Partei Chinas und die Luxusunternehmen selbst bemühen sich, die Verbraucherausgaben in China zu halten. Die Marken haben ihre Verkaufsfläche in China vergrößert und bieten identische Produkte wie in Europa an, um Anreize für lokale Käufe zu schaffen. Es gibt auch deutliche Unterschiede hinsichtlich dessen, was einen VIP-Kunden in China oder Europa ausmacht, was dazu führt, dass chinesische Verbraucher lieber vor Ort kaufen. […]

Der europäische Cluster verliert an Bedeutung, und die Marken richten sich stattdessen an Besucher aus dem Nahen Osten, Asien und Nordamerika. Dies zeigte sich während der Olympischen Spiele in Paris, bei denen der Fokus darauf lag, diese Besucher anzusprechen und nicht die europäischen Verbraucher.

Ultra-High-Net-Worth-Individuals (UHNWI), die über ein liquides Vermögen von mehr als 30 Mio. USD verfügen, machen 32% der Käufer aus. Very High Net Worth Individuals (VHNWI) mit einem Vermögen zwischen 5 und 30 Mio. USD und High Net Worth Individuals (HNWI) mit einem Vermögen zwischen 1 und 5 Mio. USD bilden den Großteil des Rests, während die verbleibenden 12% von der Mittelschicht gekauft werden.