Die Weng Fine Art AG (WFA) will ihre Beteiligung an der artnet AG weiter aufstocken und strebt zugleich tiefgreifende Veränderungen in der bisherigen Führungs- und Organisationsstruktur an.
artnet ist ein global führendes, mit der WFA assoziiertes Unternehmen, das im Marktplatz-, Medien- und Datengeschäft tätig ist. Derzeit hält die WFA eine Sperrminorität an artnet, die noch unterhalb der Stimmrechtsschwelle liegt, ab der die WFA sämtlichen übrigen Aktionären ein Übernahmeangebot unterbreiten müsste.
WFA beabsichtigt, ihre artnet-Beteiligung vorerst auf knapp 30% aufzustocken, sofern sich Gelegenheiten für einen Erwerb ergeben. Die WFA halte die artnet-Assets (Markenname, Website-Traffic, Datenschatz) für sehr wertvoll, „wenn sie denn von einem erfahrenen Management im Unternehmensinteresse monetarisiert werden“ würden. Bedeutend wäre auch eine umfassende operative Zusammenarbeit beider Unternehmen.
Hintergrund und Motivation für einen Beteiligungsausbau sind laut WFA u.a.:
– trotz steigender Umsätze habe sich die Ertragslage von artnet nicht verbessert – zuletzt habe sich der anhaltende Verlusttrend sogar noch einmal beschleunigt
– schwaches Bilanzbild von artnet
– Schwächen im kaufmännischen und strategischen Management
– „erhebliche Defizite“ bezüglich Corporate Governance
– Postenvergabe an Familienmitglieder zu überhöhten, nicht leistungsgerechten Konditionen
Wie WFA weiter ausführt, könne artnet nur mit Unterstützung eines finanzkräftigen Partners unternehmerisch erfolgreich werden; die Mittel aus einer Kapitalerhöhung sollen insofern dazu dienen, die Position artnet auf dem Kunstmarkt zu festigen und auszubauen.
Um die notwendigen Handlungs- und Gestaltungsoptionen zu eröffnen, sei eine Neubesetzung des bisher von Hans Neuendorf dominierten Aufsichtsrats in der kommenden Hauptversammlung unbedingt erforderlich. Ferner müsse es Veränderungen im operativen Management geben, so WFA.
Ihre Absicht, Änderungen bei der Besetzung der Leitungs- und Aufsichtsorgane sowie Änderungen bei der Kapitalausstattung anzustreben, habe die WFA unlängst gegenüber der artnet erklärt. Darüber hinaus hat die WFA vorige Woche gegenüber Vorstand und Aufsichtsrat von artnet ein Verlangen auf Einberufung der ordentlichen Hauptversammlung gestellt, da diese mehr als drei Wochen nach Feststellung der Bilanz noch immer nicht angesetzt worden sei.
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