Stabilitas Report: Rohstoffpreise fallen auf breiter Front, sogar Erdöl

Gold und Silber verbilligen sich, Ausverkauf bei Basismetallen lässt auf technische Reaktion hoffen und die schwache Konjunktur drückt auch Ölpreis. Von Martin Siegel, Stabilitas *

Der Edelmetallsektor verzeichnete im Juni gegenüber dem Vormonat eine Abwärtsbewegung. Der Goldpreis lag zum Monatsende bei 1.807,30 US-Dollar pro Feinunze und notierte damit 1,6% niedriger als zuvor.

Auch der Silberpreis verbilligte sich im Juni und beendete den Monat mit 19,86 US-Dollar pro Feinunze, ein Minus von 7,9%. Infolge der höheren Zinsen ist die Liquidität im Markt rückläufig, was auch die Edelmetallpreise belastet. Anleger befürchten zunehmend eine globale Rezession, ein Sentiment das jüngste Verbraucherbarometer widerspiegeln.

Auch die Gold- und Silberminenaktien sind entlang der Entwicklung der Edelmetalle weiter gefallen. Das Interesse der Anleger an Gold- und Silberminenaktien ist derzeit sehr gering. Überall besteht Verkaufsdruck, wodurch auch die Aktien der Minenbetreiber weiter fallen.

Die Nachfrage bei Platin und Palladium war im Juni schwach. Der Preis für Platin verbilligte sich um 9,1% und schloss am Monatsende bei 888,50 US-Dollar pro Feinunze. Auch Palladium fiel zum Monatsende auf 1.933 US-Dollar pro Feinunze und verbilligte sich damit um 3,7%. Die weltweit gesunkene Nachfrage führt zu einem Preisdruck bei allen Platingruppenmetallen.

Basismetalle brechen teilweise ein

Der Nickelpreis ist gegenüber dem Vormonat um 19,5% gesunken und schloss bei 23.075 US-Dollar. Blei verbilligte sich im abgelaufenen Monat auf 1.906 US-Dollar (-12,4%). Der Preis für Aluminium fiel auf 2.431,33 US-Dollar (-12,8%). Auch Zink verringerte sich um 17,4% auf 3.251 US-Dollar. Das Industriemetall Kupfer notierte um 13,2% niedriger als zuvor und schloss bei 8.242 US-Dollar. Auch bei Basismetallen herrscht Ausverkaufsstimmung. Eine technische Gegenreaktion ist überfällig.

Martin Siegel, Stabilitas

Mit Blick auf den Ölpreis hat Brent-Öl im Juni um 6,4% niedriger notiert und den Monat bei einem Preis von 107,30 US-Dollar pro Barrel beendet. Vor dem Hintergrund einer schwächeren Weltkonjunktur sowie einer hohen Inflation, sinkt die Kaufkraft der Verbraucher. Diese Entwicklung hat auch Auswirkungen auf den Ölpreis.

*) Martin Siegel ist Edelmetallexperte und Geschäftsführer der Stabilitas GmbH.

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