Schweizer Emmi Gruppe: mehr Umsatz, weniger netto – Schweizer Franken bremst aus

Milch- und Käse-Gigant Emmi hat zwar mehr Umsatz erzielt, es blieb aber weniger übrig – der starke Schweizer Franken trägt eine Teilschuld daran.

Die Emmi Gruppe erzielte im ersten Halbjahr 2025 einen Nettoumsatz von 2,27 Mrd. CHF, was einem zweistelligen Wachstum von 13% gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Die Akquisitionseffekte beliefen sich auf 12%, wobei der Großteil auf die Mademoiselle Desserts Gruppe zurückzuführen sei. Negative Währungseffekte von 3,5% belasteten das Umsatzwachstum erheblich aufgrund der deutlichen Aufwertung des Schweizer Frankens, insbesondere gegenüber dem brasilianischen Real, dem mexikanischen Peso, dem Euro und dem US-Dollar.

Das Marktumfeld war im ersten Halbjahr 2025 von geopolitischen Unsicherheiten, handelspolitischen Herausforderungen und einer verhaltenen Konsumstimmung geprägt. Die Einführung zusätzlicher US-Zölle beeinträchtigte das Exportgeschäft mit Schweizer Käse zwar, der Einfluss auf das Gruppenergebnis blieb aufgrund des hohen Anteils von rund 85% lokal produzierter Produkte in den USA aber bisher begrenzt. Hingegen belasteten stark negative Fremdwährungseffekte infolge der deutlichen Aufwertung des Schweizer Frankens die Ergebnisse und Margen auf allen Stufen.

Der Bruttogewinn stieg überproportional zum Umsatzwachstum auf 908,7 Mio. CHF (Vj: 784,2), mit einer verbesserten Bruttogewinnmarge von 40,0% (VJ: 38,9%). Die Verbesserung ist in erster Linie akquisitionsbedingt, insbesondere durch die Integration der Mademoiselle Desserts Gruppe.

Emmi Finance 2017/29, Kupon 0,5%

Emmi Finance 2017/29, Kupon 0,5%

Das Finanzergebnis (Nettofinanzaufwand) erhöhte sich deutlich auf 20,7 Mio., nach 7,4 Mio. CHF vor einem Jahr. Der Anstieg betrifft höhere Zinsaufwendungen als Konsequenz der Finanzierung der Akquisition der Mademoiselle Desserts Gruppe, geringere Zinserträge aufgrund des generell tieferen Zinsniveaus sowie ein deutlich schlechteres Fremdwährungsergebnis mit höheren Absicherungskosten und Währungsverlusten aufgrund der Wechselkursverwerfungen der letzten Monate.

Die Emmi Gruppe verzeichnete einen Reingewinn von 97,2 Mio. (Vj: 104,4), was einer Reingewinnmarge von 4,3% entspricht (Vj: 5,2%). Der Margenrückgang auf Stufe Reingewinn ist sowohl auf die höheren Abschreibungen und Amortisationen als auch auf den im Vorjahresvergleich deutlich höheren Nettofinanzaufwand zurückzuführen.

Mit Blick auf die Ergebnisse erwarte die Emmi Gruppe, dass negative Effekte aus der Aufwertung des Schweizer Frankens und aus der US-Zollpolitik durch die leicht höheren organischen Umsätze sowie weitere Effizienz- und Kostensparmaßnahmen teilweise kompensiert werden können. Auf Basis der heute bekannten Rahmenbedingungen hält Emmi an den im Februar kommunizierten Ertragsprognosen betreffend EBIT und Reingewinnmarge fest. Auch die Mittelfristprognose bleibe unverändert bestehen.

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