Robo Advisors: die nächste Generation der Geldanlage?

Virtuelle Anlageberater haben viele Vorteile, trotzdem müssen sie sich erst etablieren.

Robo Advisory erlebt derzeit einen Hype der Extraklasse. Dies mag auch daran liegen, dass immer mehr Kleinanleger in den Aktienmarkt oder ETFs einsteigen. Mit dem Absturz der Börse durch die Coronakrise, sahen viele die Chance ihr Geld zu investieren und es langfristig gut anzulegen. Von Robert Steininger*

Mit Robo Advisorn ist es nämlich möglich, ohne Vorkenntnisse sein Geld gewinnbringend zu investieren, ohne dass man sich darum kümmern muss. Denn wie der Name schon sagt, ist ein Robo Advisor ein virtueller Assistent.

Was ist ein Robo Advisor?

Ein Robo Advisor ist kein persönlicher Anlageberater, wie ihn viele kennen, sondern ein Roboter bzw. ein Computer. Er funktioniert durch Algorithmen und hat so einen großen Vorteil. Er verhindert durch die Verwaltung von z.B. Fonds, dass der Anleger suboptimale oder emotionale Käufe und Verkäufe durchführt. Wie in Umfragen herausgefunden wurde, verlieren die meisten Anleger Geld, da sie bei Kurseinbrüchen panisch verkaufen. Dies macht der Robo Advisor nicht. Der virtuelle Anlageberater hat noch weitere Vorteile, die nicht von der Hand zu weisen sind.

Warum ist Robo Advisor so interessant?

Robo Advisor sind natürlich keine Allzweckwaffe. Allerdings ist der virtuelle Anlageberater vor allem deshalb so interessant, da bereits Kleinanleger mit geringem Budget investieren können. Zudem bieten einige virtuelle Anlageberater an, Sparpläne zu erstellen, sodass monatliche günstig ETFs oder Aktien gekauft werden.

Weiterhin haben Robo Advisors meist nur eine geringe Mindesteinlage, die bereits bei 1.000 EUR beginnt und durch Sparpläne nach und nach aufgestockt werden kann. Ein weiterer großer Vorteil ist, dass das Geld wie bei einem Tagesgeldkonto direkt verfügbar bleibt. Es gibt in der Regel keine Mindestlaufzeit oder Kündigungsfrist. Durch verschiedene Umstände kann es schließlich vorkommen, dass angelegtes Geld sofort verfügbar sein muss. Mit Robo Advisory ist dies problemlos möglich.

Ein ebenfalls großer Vorteil ist, dass sich der Anleger sich auf dem Aktienmarkt nicht auskennen muss. Dies erledigt alles der virtuelle Assistent. Er legt ein Depotkonto an, kauf und verkauft die Aktien oder ETFs und hat dabei immer die Rendite im Blick.

Robo Advisor spricht v.a. junge Erwachsene an

Durch das digitale Zeitalter werden viele Dinge nur noch auf dem Smartphone bearbeitet. Gerade junge Erwachsene können ohne das Handy nicht mehr leben und erledigen praktisch alles damit. Bei Robo Advisorn ist dies problemlos möglich. Während die ältere Generation noch immer auf ihre persönlichen Berater setzt, ist dies für junge Menschen nicht zwingend notwendig. Und genau hier setzt Robo Advisory an. Mit dem virtuellen Anlageberater kann das vorhandene Budget schnell und einfach und ohne große Vorkenntnisse angelegt werden. Dies ist, was sich junge Menschen wünschen – ihr Geld zu vermehren, ohne dass sie sich drum kümmern müssen.

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Wie funktioniert der Robo Advisor?

Die Anmeldung einfach und schnell durchgeführt. Das Einzige, was etwas länger aufhält, ist der Fragebogen, der ausgefüllt werden muss. Dieser dient dazu, die Risikobereitschaft des Anlegers zu definieren, damit im Anschluss entsprechende Vorschläge gemacht werden können. Diese Vorschläge können direkt angenommen oder auch verändert werden. So kann der Anleger eingreifen, wenn er mit dem Vorschlag nicht einverstanden ist und sein Geld anders verteilen möchte.

Ist eine Lösung gefunden, eröffnet der Robo Advisor ein Depotkonto und kauft ausgewählte ETFs und Aktien. Diese werden bei Bedarf angepasst. Liegt ein Sparplan vor, werden monatlich neue Aktien und ETFs zugekauft. Die virtuellen Anlageberater haben den Trend der letzten Monate im Blick und können besser entscheiden, ob gekauft oder verkauft wird, um die Rendite so hoch wie möglich zu gestalten.

Fazit

Robo Advisory ist definitiv eine Anlageform der Zukunft. Denn bedenkt man, dass Experten einen Zuwachs von bis zu 40% bis zum Jahr 2023 prognostizieren, sieht man schon, wie interessant diese Anlageform ist. Denn wer ehrlich ist, weiß, dass die ganzen Rentenversicherungen mehr Nach- als Vorteile haben. Junge Erwachsene können mit dieser Form des Sparens nichts mehr anfangen und setzten auf andere Anlageformen, wie etwa Robo Advisor.

Zudem gibt es bei den meisten Versicherungen oder auch Sparkonten keine Zinsen mehr. Somit werden diese immer uninteressanter. Im Grunde könnte man sich das Geld auch unter die Matratze legen. Mit Robo Advisorn hingegen kann noch eine Rendite erwirtschaftet werden, die dann wieder investiert wird, um sein Vermögen immer weiter zu vermehren. So wird für das Rentenalter vorgesorgt.

*) Robert Steininger ist Spezialist für u.a. Anlagestrategien und publiziert regelmäßig zu Fachthemen wie Online-Strategien, Investment-Strategien und Verhaltensanalyse.