Rentenmarktbericht 7. April: PMI Dienstleistungen EU, US-Arbeitsmarktbericht, Auktionen, Griechenland

Neben einem überraschend schwach ausgefallenen US-Arbeitsmarktbericht vom vergangenen Freitag stehen heute die endgültigen März-Werte für die Markit Einkaufsmanagerindizes für das Dienstleistungsgewerbe im Euroraum auf der Agenda der Marktteilnehmer. Im Fokus bleibt zudem die weitere Entwicklung in Griechenland. Unterdessen teilte das Statistische Bundesamt am Morgen mit, dass Bund, Länder und Sozialversicherungen 2014 einen Milliardenüberschuss erzielt haben. Unterm Strich habe der öffentliche Gesamthaushalt ein Plus von 6,4 Mrd. EUR vereinnahmt, nachdem im Vorjahr noch ein Defizit von 7,2 Mrd. EUR ausgewiesen werden musste. Hauptgrund für die gute Entwicklung seien vor allem höhere Steuereinnahmen und mehr Beitragszahlungen. Bei den Gemeinden verlief die Entwicklung dagegen umgekehrt: Sie verbuchten ein Minus von rund 700 Mio. EUR. 2013 hatten sie noch einen Überschuss von 1,5 Mrd. EUR erzielt.

Ausgewählte Daten des Tages
Zeit        Land       Indikator                                               Periode        Schätzung       Letzter

9:45         IT            PMI Dienstleistungen                              Mrz.                 51                  50
9:50         FR           PMI Dienstleistungen                              Mrz.               52,8                52,8
9:55         GE           PMI Dienstleistungen                              Mrz.               55,3                55,3
10:00       EC           PMI Dienstleistungen                              Mrz.               54,3                54,3
11:00       EC           Erzeugerpreisindex (M/M / J/J, in %)       Feb.            0,1 / -2,9        -0,9 / -3,4
21:00       US           Konsumentenkredite (in Mrd. USD)       Feb.               12,3                11,6
                US           Auktion von 24 Mrd. USD 3 J Notes
                SP           6/12 M Schätze
                NE          3/5 M Schätze
                FR           3 M Schätze
                GE           2026 Linker
                AS           2021/26 Bonds
                US           Fed-Redner: Kocherlakota
Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research


Themen des Tages
• Schwacher US-Arbeitsmarkbericht lässt Wahrscheinlichkeit für erste Zinsanhebung im Juni sinken

• Griechenland will die Zahlung an den IWF leisten
• Aufhebung der Kapitalverkehrskontrollen in Zypern

Marktkommentar
Der überraschend schwache US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag dürfte heute Morgen ein wesentliches Thema in Europa werden. Nicht nur der März-Wert für die Zahl neu geschaffener Stellen blieb deutlich hinter den Erwartungen zurück. Die beiden Vormonatswerte wurden ebenfalls um fast 70 Tsd. Stellen nach unten korrigiert. Der einzige Lichtblick im Arbeitsmarktbericht war das etwas stärkere Anziehen der durchschnittlichen Stundenlöhne. Diese Entwicklung dürfte sich in den kommenden Monaten fortsetzen. Nichtsdestotrotz ist die Wahrscheinlichkeit für einen ersten Zinsschritt durch die US-Notenbank im Juni nun erheblich niedriger als noch vor dem Arbeitsmarktbericht. Man darf gespannt sein, wie der jüngste Arbeitsmarktbericht vor allem von den Fed-Vertretern kommentiert wird, die sich bisher für einen baldigen Zinsschritt stark gemacht haben.

Angesichts der in den vergangenen Wochen immer wieder enttäuschend ausgefallenen US-Konjunkturdaten muss die Fed allmählich aufpassen, dass ihr nicht die Argumente für eine Zinserhöhung ausgehen. Allerdings kann es für eine Notenbank kaum zielführend sein, in eine potenzielle nächste Rezession ohne die üblichen geldpolitischen Instrumente zu gehen. Eine Geldpolitik, die lediglich auf der Nutzung von QE bzw. Offenmarktgeschäften beruht, kann nicht dauerhaft erfolgreich sein und sollte „echten“ Stresssituationen vorbehalten sein. Immerhin lag der ISM für das Dienstleistungsgewerbe im Rahmen der Erwartungen.

Renten2Heute werden sich die Blicke zum einen auf die endgültigen März-Werte für die Markit Einkaufsmanagerindizes für das Dienstleistungsgewerbe im Euroraum und vor allem auf die weitere Entwicklung in Griechenland richten.

Es herrscht gespanntes Warten, ob das Land die fällige Tranche am 9.4. an den IWF überweisen kann. Der griechische Finanzminister hat versichert, dass das Geld fristgerecht beim IWF eingehen wird. Zugleich wurde erneut betont, dass man seinen Verpflichtungen gegenüber den Gläubigern nachkommen werde. Doch wie verträgt sich die letzte Aussage mit den wiederkehrenden Forderungen nach einem weiteren Schuldenschnitt? Zudem sollte bald eine erneute Konkretisierung der Reformvorschläge der griechischen Administration vorliegen. Auf Arbeitsebene soll darüber noch in dieser Woche gesprochen werden. Ziel von griechischer Seite ist eine Einigung auf dem nächsten Eurogruppentreffen am 24.4. Ergebnisse: offen!

Renten3Der Bund Future dürfte trotz Arbeitsmarktbericht nur behauptet in den Tag starten und sich dann zwischen 158,30 und 159,55 bewegen. Die diversen Geldmarktemissionen sowie die Bonds aus Österreich und der Linker aus Deutschland dürften problemlos platziert werden. Die Rendite der 10-jährigen US-Treasuries sollte zwischen 1,82 und 2,00% liegen, wobei die Emission der 3-jährigen US-Treasuries heute ohne größere Schwierigkeiten und allenfalls mit kleineren Preiszugeständnissen erfolgen dürfte.

Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben