Rentenmarktbericht 27. März: Geldmenge, US-Arbeitslosen- und Konjunkturdaten, Krim-Krise, Fed und EZB

Die Wiederbelebung des transatlantischen Bündnisses zwischen den USA und Europa im Zuge der Krim Krise dürfte Russland nicht sonderlich beeindruckt haben. Unterdessen scheint das russische Militär seine Einheiten an der Grenze zur Ukraine zu verstärken – inzwischen sei von mehr 30.000 russischen Soldaten in der Grenzregion die Rede. Das nährt Befürchtungen, wonach Russland ggf. auch in der Ostukraine angesichts eines großen russischstämmigen Bevölkerungsanteils „seine Interessen“ wahrnehmen könnte.

Ausgewählte Daten des Tages

Zeit         Land      Indikator                                                            Periode           Schätzung        Letzter
10:00       IT            Geschäftsklimaindex                                          Mrz.                  99,5                   99,1

10:00       EC           M3-Geldmenge (J/J / 3-M-Durchschnitt, in %)    Feb.                  1,3 / 1,2             1,2 / 1,2
13:30       US           Initial Jobless Claims (in Tsd.)                            12. KW              323                    320
13:30       US           Continuing Claims (in Tsd.)                                11. KW              2881,5               2889
13:30       US           US-BIP (Q/Q, annualisiert, in %)                          Q4                    2,7                     2,4
13:30       US           Privater Konsum (Q/Q, annualisiert, in %)         Q4                    2,7                     2,6
13:30       US           BIP-Deflator (Q/Q, annualisiert, in %)                 Q4                    1,6                     1,6
15:00       US           Schwebende Hausverkäufe (M/M, in %)            Feb.                  0,2                     0,11
…             IT             6 M Schätze
…             US           Auktion von 29 Mrd. USD 7 J Notes
…             US           Fed-Redner: Pianalto
…             EC           EZB-Redner: Costa, Liikanen

Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research

Themen des Tages
• Bundesbankaussagen nicht falsch interpretieren

• Was passiert an der Ostgrenze der Ukraine?

Marktkommentar
Die jüngsten Konjunkturdaten aus den USA sind ermutigend: So stiegen die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter im Februar deutlich stärker an, als es erwartet wurde. Jetzt müssten „nur noch“ die weiteren Konjunkturdaten aus dem März ebenfalls eine Aufwärtstendenz aufweisen. Dann könnte man das Winterwetter tatsächlich für ein schwaches erstes Quartal verantwortlich machen und auf wesentlich mehr Dynamik im zweiten hoffen. Daher wird man dem Q4 BIP heute (final) kaum noch Beachtung schenken. Zudem ist, von marginalen Verschiebungen zwischen den Komponenten abgesehen, nicht zu erwarten, dass die Wachstumsrate deutlich korrigiert wird. Die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung sowie die Pending Home Sales dürften sich als Non-event erweisen. Gegen Abend sollte die Auktion der 7-jährigen T-Notes hingegen für leichten Druck auf die Kursnotierungen sorgen, auch wenn die beiden Auktionen gestern problemlos über die Bühne gingen.

In Europa sorgte gestern ein Artikel aus der FT für etwas Aufregung. Die Überschrift suggerierte nämlich, die Bundesbank hätte ihre Position hinsichtlich eines Quantitative Easing durch die EZB grundsätzlich verändert. Die Aussagen des Bundesbankpräsidenten wurden jedoch überinterpretiert. Sollte sich die Preisentwicklung im Euroraum nämlich in Richtung Deflation bewegen, was die EZB ja immer wieder verneint hat, könnte laut den Aussagen des Bundesbankchefs auch QE als probates Mittel zur Bekämpfung der Deflationsrisiken eingesetzt werden. Selbstverständlich sind dazu die rechtlichen Rahmenbedingungen einzuhalten. Mit der anhaltenden Kritik an OMT oder SMP haben die Aussagen aus der Bundesbank jedoch kaum etwas zu tun. Daher sollte der Bundesbank keinesfalls ein Kurswechsel unterstellt werden. Allerdings zeigen die Aussagen doch, dass man sich im EZB-Rat und wahrscheinlich nicht nur dort sehr intensiv mit dem Thema Deflationsrisiko auseinandersetzt, um ggf. doch die noch vorhandenen Instrumente einzusetzen, um kein zweites Japan zu erleben.
Renten2

Ansonsten dürften die Entwicklung an der Ostgrenze der Ukraine genau beobachtet werden. Dem Vernehmen nach würden immer mehr russische Truppen an der Grenze zusammen gesammelt. Wahrscheinlich wird sich Russland trotz des gestern demonstrierten Schulterschlusses zwischen den USA und dem Euroraum nicht sonderlich beeindruckt zeigen. Sanktionen dürften trotz einer Hoffnung auf eine diplomatische Lösung weiterhin in die nächste Runde gehen.

Der Bund Future dürfte behauptet in den Tag starten und sich im Tagesverlauf zwischen 143,00 und 144,20 bewegen. Die Rendite der 10-jährigen US-Treasuries sollte zwischen 2,65% und 2,79% schwanken.

Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben