Rentenmarktbericht 25. Februar: griechisches Reformvorhaben, Fed, EZB, Anleiheauktionen

Die EU-Finanzminister stimmten zu Wochenbeginn den von Griechenland vorgelegten Reformvorschlägen zu. Damit werde das Hilfsprogramm für die Hellenen um vier Monate verlängert. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass Griechenland seinen Worten nun auch Taten folgen lässt. Konkret beabsichtigen die Griechen u.a. die schon in die Wege geleiteten Privatisierungen nun doch vollständig umzusetzen. Des Weiteren soll der Kampf gegen Korruption und Steuerbetrug im Land konsequent ausgeweitet werden. Details zur Umsetzung der notwendigen Schritte sollen bis zum Frühjahr folgen. In der Zwischenzeit stehen weitere umfangreiche Verhandlungen an. Das Thema Griechenland ist damit also noch längst nicht vom Tisch.

Ausgewählte Daten des Tages
Zeit        Land       Indikator                                              Periode       Schätzung       Letzter

13:00       US           Hypothekenanträge (W/W, in %)          8. KW               k.A.               -13,2
16:00       US           Verkäufe neuer Häuser (in Tsd.)            Jan.                470                481
                US           Mortgage Delinquencies (in %)             Dez.                k.A.                5,85
                IT             6 M Schätze
                GE           2020 Bonds
                PO           2025 Bonds
                US           Auktion von 35 Mrd. USD 5 J Notes und 13 Mrd. USD 2 J Floater
                US           Fed-Redner: Yellen
                EC           EZB-Redner: Draghi
Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research


Themen des Tages
• Griechische Reformvorschläge finden Zustimmung der Finanzminister der Eurogruppe

• Janet Yellen zeichnet positive Konjunkturperspektiven, bleibt hinsichtlich Geldpolitik aber vage

Marktkommentar
Die Verschärfung der griechischen Krise ist unter der Voraussetzung, dass die Länderparlamente zustimmen, vorerst abgewendet. Die Vorschläge der griechischen Regierung wurden von den Finanzministern der Eurogruppe gestern Nachmittag abgenickt. Auch von der EZB gab es Zustimmung. Die Reformvorschläge lesen sich jedoch insgesamt wie Absichtserklärungen. Harte Ziele sucht man vergebens. Obwohl es sicher einigen Widerstand gegen die Verabschiedung der Verlängerung des Stützungspakets um vier Monate in den Länderparlamenten geben wird, dürften sich Mehrheiten finden lassen, so dass die Finanzierung des Lands sicher gestellt ist.

Renten2Damit ist „die Kuh jedoch noch lange nicht vom Eis“. Jetzt wird es darum gehen, Griechenland auf Reformkurs zu halten. Wie sich die griechische Regierung das vorstellt, ist hinlänglich bekannt. Genau diese Vorstellungen sind jedoch in keiner Weise konsensfähig. Daher wird das Thema Griechenland in den kommenden Wochen ganz oben auf der Agenda zu finden sein. Ob die nun gefundene Lösung ausreichen wird, so dass griechische Bürger ihr Geld wieder zu den Banken bringen, ist wenig wahrscheinlich. Es wäre schon viel gewonnen, wenn der Abfluss von Einlagen gebremst wird.

Außerdem ist die Reaktion der EZB von Interesse: Werden die griechischen Staatsanleihen wieder als Sicherheiten für Repogeschäfte mit der EZB anerkannt, so dass sie nicht mehr nur auf die teuren ELA-Mittel zurückgreifen müssen? Folgt man der bisherigen Handlungslogik der EZB, müsste es zu der Anerkennung kommen. Das wiederum würde jedoch den Druck auf die griechische Regierung reduzieren, schnell eine tragfähige Lösung mit den Geldgebern auszuhandeln.

Die Ansprache von Janet Yellen, die sie heute wiederholen wird, hat für gute Stimmung gesorgt. Sie hat einen positiven Ausblick für die wirtschaftliche Entwicklung der USA gemalt. Hinsichtlich einer möglichen Leitzinserhöhung blieb sie jedoch sehr vage. Es bleibt alles datenabhängig. Das Timing der ersten Zinserhöhung ist weiterhin unklar. Die Marktteilnehmer interpretierten ihre Aussage jedenfalls in die Richtung, dass eine Zinserhöhung nicht unmittelbar bevorstehe. Daran wird ihre Ansprache heute auch nichts ändern.

Ansonsten gab es heute Morgen bereits einen erfreulichen Anstieg des HSBC Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in China. Daneben stehen US-Immobiliendaten an. Mario Draghi wird sich vor dem Europäischen Parlament äußern. Hier dürften seine Einschätzung der wirtschaftlichen Lage sowie die geplante Wirkung des QE-Programms im Mittelpunkt stehen.

Renten3Der Bund Future sollte wenig verändert in den Tag starten und im weiteren Tagesverlauf zwischen 158,30 und 159,45 schwanken. Die Geldmarktaktivitäten Italiens werden kein Aufnahmeproblem darstellen, selbiges gilt für die 10-jährige Anleihe Portugals. Bei der 2020 Bundesobligation dürfte es wieder zu einer Unterdeckung kommen. Gegen Abend sollte es eine leichte Belastung durch die Auktion der US T-Notes geben. Die Rendite der 10-jährigen US-Treasuries sollte zwischen 1,96 und 2,15% liegen.

Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben