Re-Allokation in klassisches Fixed Income führt zu Abflüssen bei Liquid Alternatives

2023 haben Investoren netto 35,1 Mrd. EUR aus UCITS-Hedgefonds abgezogen. Die neue Studie zur Asset Allocation und Performances 2023.

Zwar erreichte die Anlageklasse eine Performance von im Durchschnitt 5,3%, lag damit auf Jahressicht aber deutlich hinter Aktien und Anleihen. Gleichzeitig unterstrichen die Fonds im Segment mittel- und langfristig ihren stabilisierenden Beitrag für das Gesamtportfolio. 

Ausgangspunkt der massiven Abflüsse sind die „historisch hohen Umschichtungen“ in festverzinsliche Kapitalanlagen, wie sie die Deutsche Bundesbank schon für das erste Quartal 2023 vermeldete, ein Trend, der sich im weiteren Jahresverlauf noch verstärkte. Zu dieser neuen Zinswelt passt, dass beinahe 40% der Brutto-Zuflüsse in Liquid Alternatives auf die beiden Fixed-Income-Strategien fielen: Alternative Credit Focus und Absolute Return Bond, deren Marktanteil damit auf 28% angestiegen ist. Netto mussten 13 der 14 im Segment abgebildeten Strategien Abflüsse verbuchen. Insgesamt ist das Marktvolumen um knapp 12% auf 231,6 Mrd. EUR gesunken.

Asset Allocation: die Performances

Asset Allocation: die Performances

Mit einer durchschnittlichen Performance von 5,3% lagen Liquid Alternatives 2023 hinter Aktien (EuroStoxx 50: 22,2%). Anleihen holten ihre großen Verluste nach den Zinsanhebungen teilweise wieder auf (EUR Staatsanleihen: 7,15%). Über drei und fünf Jahre jedoch schlagen regulierte Hedgefonds die Anleihemärkte deutlich. Im Gesamtportfolio positionieren sie sich mit ihren diversifizierenden Eigenschaften zwischen Aktien und Anleihen.

„Der Schlüssel zu einer hohen Rendite lag 2023 im Aktienmarkt. Der Blick auf die reine Performance blendet jedoch den stabilisierenden Beitrag Liquider Alternativer Strategien im Gesamtportfolio aus“, erläutert Ralf Lochmüller, CEO und Managing Partner bei Lupus alpha. „Ihre diversifizierenden Effekte zeigen sich gerade in schwierigen Märkten wie 2022, als Aktien- und Anleihenmärkte gleichermaßen einbrachen.“

Der Mehrheit der Fonds gelang es 2023, Verluste effektiv zu begrenzen, der Maximum Drawdown bewegte sich im Durchschnitt bei 5,7%. Auch langfristig zeigt sich die stabilisierende Rolle der Strategien: Mit einem Maximalverlust von durchschnittlich 18% über fünf Jahre lag er deutlich unter EUR Staatsanleihen (21%). Die Volatilität liegt über diesen Zeitraum betrachtet mit durchschnittlich 10% nahe bei europäischen Staats- und Unternehmensanleihen sowie weit unter der von europäischen Aktien (EUR Stoxx 50: 19% p.a.).

Insgesamt gewinnt die Gruppe der Alternatives-Strategien gegenüber Absolute Return immer mehr an Dominanz und macht mittlerweile mehr als die Hälfte des Marktvolumens aus. Offenbar schätzen Investoren bei Alternatives die Möglichkeit, Strategien besser auf die eigenen Präferenzen abstimmen und so das Rendite-Risko-Profil ihres Portfolios zielgenauer optimieren zu können. Ralf Lochmüller dazu: „Die Vielfalt alternativer Strategien erlaubt es, sich flexibel auf den Markt einzustellen, von defensiven bis zu offensiv-gehebelten Konzepten. Ist eine Verlustbegrenzung gewünscht, lässt sich auch das mit entsprechenden derivativen Instrumenten abbilden.“

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