Mittelstandsanleihen: Marken und Bilanzen – ein Kommentar von Ralf Meinerzag, Steubing

Es bleibt zu hoffen, dass sich auch hier nicht wieder vermehrt Privatanleger die Finger verbrannt haben. Denn es steht eine Anleihe in Höhe von 275 Mio. EUR im Feuer. Eine Singapurer Beteiligung der Rickmers-Gruppe ist kurz vor der Zahlungsunfähigkeit und kann eine Zinszahlung in Höhe von 3 Mio. EUR nicht leisten. „Die Rickmers-Gruppe hält 34% an der Singapurer Beteiligung.

Zuletzt hatte Eigner Betram Rickmers mit einer Verschiebung innerhalb seiner Besitztümer dafür gesorgt, dass Rickmers die Tochter Maritime nicht mehr in der Konzernbilanz konsolidieren muss. Die Singapur-Tochter hatte wegen des Verfalls der Frachtraten in der Containerschifffahrt im vergangenen Jahr ein Minus von 129 Mio. USD angehäuft, und das Marktumfeld ist in diesem Jahr sogar noch schlimmer geworden. Dem Zinsverzug vorausgegangen war das Scheitern des geplanten Schuldenschnitts von Rickmers Maritime. Die Aktionäre hatten zwar dem Plan der Gesellschaft zugestimmt, Fremdkapital im Wert von 100 Mio. Singapur-Dollar (75 Mio. USD) in Aktien im Wert von 28 Mio. Singapur-Dollar umzuwandeln. Allerdings versagten die Anleihegläubiger ihre Zustimmung (Finance-Magazin online vom 16.11.2016).

Frankfurt Taunusanlage

Missstimmung in Frankfurt!

Mittlerweile wären die Investoren froh, wenn Sie bei Rickmers die 30% vom August noch mal sehen würden. Momentan zeichnet die Anleihe unter 17%. Ob sich auch hier für professionelle Investoren Chancen bieten, bleibt zum jetzigen Zeitpunkt abzuwarten. Definitiv werden die nächsten Wochen für die Rickmers Gruppe und für alle ihre Investoren spannend.

21. November 2016
Pressekontakt: Klaus-Karl Becker +49 172 61 41 955, klaus-karl.becker@steubing.com, www.germanmittelstandfund.de