Mit Anleihen zu erzielende Renditen noch attraktiv – Zinssenkungen ante portas

Nach zwei Jahren Inflationsbekämpfung könnte nunmehr die Normalisierung der Konjunktur zu ersten Zinssenkungen führen. Von Michael Lok*

2024 sollte sich das globale Wachstum auf etwa 2,9% abschwächen. Für die USA, die Eurozone und das Vereinigte Königreich wird zudem für Ende Jahr eine weitere Inflationsabnahme auf 2,5% erwartet. Einbrechende Rohstoffmärkte beschleunigten Ende 2023 den Wachstumsrückgang. Nach zwei Jahren Inflationsbekämpfung könnte Ende des ersten Halbjahres die Normalisierung der Konjunktur zu ersten Zinssenkungen führen.

FED-Sitzung im Fokus

Als Powell Diskussionen innerhalb der FED zu einem Plan für erste Zinssenkungen erwähnte, kurbelte er die Spekulationen der Märkte auf eine endgültige Besiegung der Inflation an und nährte die Hoffnungen der Märkte auf rasche Zinssenkungen. Verfrühte Senkungen könnten sich aber als Fehler erweisen, wenn die Wurzeln der Inflation noch nicht ganz ausgerottet wurden. Ein langsam nachlassender Druck auf Seite der Löhne und Kerninflation lasse erste Senkungen ab Mai und Juni wahrscheinlich erscheinen.

Zinssenkungen ante portas

Ab diesem Zeitpunkt sollten positive Basiseffekte die Teuerung in den USA in Richtung 2,5% steuern. Für die Zentralbanken ist dies die Gelegenheit für eine Anpassung ihrer Strategie. So geht man davon aus, dass diese Veränderungen ab dem zweiten Halbjahr eine Zinssenkungsphase einläuten werde, die sich bis 2025 fortsetzen dürfte. Andere Industrie- und Schwellenländer könnten ebenfalls einen solchen Zyklus nähren und eine geldpolitische Lockerung auf breiter Flur auslösen.

Trotz Jahresendrally sind Bonds attraktiv

Michael Lok

Selbst nach der Jahresendrally 2023 sind die mit Anleihen zu erzielenden Renditen noch attraktiv. Wir erwarten, dass sich die Normalisierung der Renditekurve fortsetzt. Das Risiko für weitere Zinserhöhungen durch die Zentralbanken ist begrenzt. Anleger sollten nach wie vor erstklassige Investment-Grade-Anleihen mit 3-5 Jahren Laufzeit bevorzugen, da sie noch die beste risikoangepasste Möglichkeit im festverzinslichen Segment bieten. Hochverzinsliche und Schwellenmarkt-Anleihen liefern zusätzliches Carry, wobei der Fokus auf kurzer Duration, hochverzinslichen Papieren und defensiven Emittenten aus Schwellenländern liegen sollte, da beide Segmente angespannte Bewertungen aufweisen. […]

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