Light Now widerspricht Darstellung von One Square und fährt eigene auf

Der Darstellung von One Square vor einer Woche widerspricht die Light Now. Den Insolvenzverwalter sieht sie als ‚möglicherweise überfordert.

One Square Advisors behaupte in einer Pressemitteilung, die Light Now AG, Stuttgart, habe versucht, die Assets der Deutsche Lichtmiete AG und deren Tochterfirmen zu übernehmen, und es bestehe deswegen ein Interessenkonflikt mit der KFM Deutsche Mittelstand AG, Düsseldorf.

Hinweis der BondGuide-Redaktion: Mittlerweile widerspricht hierbei jeder Jedem. Wir können lediglich die Stellungnahmen der Involvierten wiedergeben, es aber ohne Detailkenntnis nicht dezidiert einordnen. Hier auch noch der Link auf den Widerspruch von Schirp & Partner, die sich ebenfalls zu Wort meldeten. 

Das sei falsch. Die Light Now AG habe zu keiner Zeit versucht, Assets der Deutschen Lichtmiete AG und ihrer Tochterfirmen zu übernehmen.

Die Light Now AG und ihr Gründer Gert Sieger seien von der Geschäftsidee ‚Light as a Service‘ der Lichtmiete Gruppe überzeugt. Mit Alexander Hahn habe Light Now den ‚Spiritus Rector‘ dieser Idee als Berater gewonnen und wolle das Geschäftsmodell fortführen – völlig unabhängig von der Lichtmiete Gruppe und deren Übernehmer.

Das Bieterverfahren des Insolvenzverwalters der Lichtmiete Gruppe hat lange vor der Gründung der jetzt als Novalumen AG firmierenden Käuferin, einer Tochter der One Square Advisors, stattgefunden. Wenn es einen Interessenkonflikt gibt, dann den, dass Günther als Mitglied des Gläubigerausschusses agiert, gemeinsamer Vertreter der Anleihen ist und als solcher am 13. März dem Verkauf an seine Tochterfirma Novalumen zugestimmt hat, also quasi mit sich selbst kontrahiert habe, so die Light Now in ihrer gestrigen Stellungnahme.

Deutsche Lichtmiete

Gerd Sieger konnte in seiner kurzen Zeit als Vorstand der Deutsche Lichtmiete AG das Geschäftsmodell kennenlernen und beurteilen. Einen Betrug, wie ihn die Staatsanwaltschaft u.a. Hahn vorwerfe, konnte er in dieser kurzen Zeit nicht erkennen – aber es ist auch ausschließlich Aufgabe der Staatsanwaltschaft, einen solchen Tatverdacht zu begründen und zu beweisen. Der Betrugsvorwurf sei in diesem Zusammenhang für Light Now lediglich relevant, falls die Staatsanwaltschaft nachgewiesen hätte, dass das Geschäftsmodell nicht tragfähig sei.

Das habe sie nicht, das Geschäftsmodell war und ist tragfähig – auch wenn verschiedene Quellen das Gegenteil behaupten. Dass es attraktiv ist, zeigen schon die Querelen um die Fortführung zwischen dem alten Management, der Light Now, dem Insolvenzverwalter WallnerWeiss und One Square Advisors.

Der Insolvenzverwalter war mit der Fortführung des Unternehmens, die das Insolvenzrecht eigentlich als Regelfall fordert, vermutlich organisatorisch überfordert. Er hat daher folgerichtig immer auf eine Zerschlagung und einen Asset Deal hingearbeitet. Tatsächlich war die Insolvenz ausschließlich Folge einer (möglicherweise unrechtmäßigen) Beschlagnahme aller Vermögensgegenstände, sie hatte keine betrieblichen Gründe. Die Firmengruppe wäre im Jahr 2022, wie in den Vorjahren, allen Zahlungsverpflichtungen nachgekommen. Nur aufgrund der Arreste wurde das Unternehmen zerschlagen und 120 Arbeitsplätze vernichtet, so Light Now.

Deutsche Lichtmiete AG

Tatsache sei, dass die an die Direktinvestoren verkauften Leuchten 2020 in den Bilanzen ausgewiesen wurden, die Vollständigkeit sei vom Wirtschaftsprüfer testiert. 2021 wurden pflichtwidrig seitens der Insolvenzverwaltung die Bilanzen weder erstellt noch veröffentlicht. Würden tatsächlich Leuchten fehlen, müsste man diese Bilanzen berichtigen – vermutlich erkennt auch der Insolvenzverwalter WallnerWeiss, dass ihm dann eine falsche Bilanzierung nach §331 HGB vorgeworfen werden können, reklamiert Light Now.

Fotos: @ Deutsche Lichtmiete

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