KFM Deutsche Mittelstand AG: 6,5%-BioEnergie-Taufkirchen-Anleihe weiterhin ‚durchschnittlich attraktiv‘

In ihrem aktuellen KFM-Barometer zu der 6,5%-Anleihe der BioEnergie Taufkirchen GmbH & Co. KG (WKN A1T NHC) kommt die KFM Deutsche Mittelstand AG zu dem Ergebnis, die Anleihe weiterhin als durchschnittlich attraktiv (positiver Ausblick) (3,5 von 5 möglichen Sternen) einzustufen.

Die Anfänge der BioEnergie Taufkirchen reichen in das Jahr 1999 zurück. Seitdem wurde das Unternehmen im Süden von München zu einem Produzenten von Wärme mit eigenem Biomasse-Heizkraftwerk, eigenem Fernwärme-Versorgungsnetz mit etwa 42 km Gesamtlänge sowie eigenen Reservekapazitäten aufgebaut. Als Kuppelprodukt kann bei der Wärmeerzeugung auch Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt und eingespeist werden.

Integriertes Geschäftsmodell erlaubt hohe Margen insbesondere im Wärmeabsatz
Im Wärmebereich ist die BioEnergie Taufkirchen in der Produktion, der Verteilung und dem Vertrieb tätig. Durch die Abdeckung der gesamten Wertschöpfungskette können auch hohe Margen erzielt werden (EBITDA-Marge 2010-2017 bei über 25,0%). Die Vertragslaufzeiten zur Wärmelieferung von üblicherweise 12 Jahren und die hohen Wechselkosten führen zu einer langfristigen Kundenbindung. Die zunehmende Regulierung bei der Wärmeversorgung führt zu einem nachhaltig steigenden Bedarf nach Wärme aus erneuerbaren Energien. Somit ist das Geschäftsmodell des Unternehmens als langfristig gesichert einzuschätzen.

Betriebswirtschaftliche Entwicklung mit langjährig stabilen Erträgen
Im Jahr 2017 hat die BioEnergie Taufkirchen Umsatzerlöse von 13,1 Mio. Euro erzielt. Dies entspricht einem Umsatzwachstum von 2,3% gegenüber 2016. Das Wachstum resultiert aus sukzessiven Netzerweiterungen und der Gewinnung von Neukunden. So sollen für die Jahre 2019 / 2020 jeweils ca. 8.000 MWh zusätzlich produziert werden. In den vergangenen sechs Jahren konnte so eine durchschnittliche Umsatzsteigerung von 4,5% p.a. erreicht werden. Die Umsatzerlöse resultieren zu etwa 70% aus Wärmeverkauf und zu 30% aus Stromverkauf. Das Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) erreichte in 2017 ca. 2,9 Mio. Euro (Vj. 4,0 Mio. Euro).

Dies entspricht einer EBITDA-Marge von 22,0% (Vj. 28,0%) bezogen auf den Umsatz. Das EBITDA wurde im Vergleich zum Umsatz in den letzten sechs Jahren überproportional um 2,7% p.a. gesteigert. Der aktuelle Management-Forecast geht trotz stabiler Fernwärme- und Strompreise von stagnierenden Umsätzen aus. Im Jahr 2018 sind weitere Investitionen in Höhe von 1,2 Mio. Euro für den Anschluss neuer Kunden an das Fernwärmenetz geplant. Diese Investitionen werden erst im Jahr 2019 ihre volle Ertragskraft zeigen. Derzeit werden ca. 330 Anschlüsse mit Fernwärme beliefert.

Investitionen der letzten Jahre sichern Ertragspotenzial und sukzessive Entschuldung in den nächsten Jahren ab
Zum 31.12.2017 weist das Unternehmen eine Eigenkapitalquote von 15,4% (Vj. 18,6%) auf. Der Rückgang betrifft u.a. Einmalkosten in Höhe von 0,9 Mio. Euro aufgrund eines verlorenen Gerichtsprozesses in 2017. Für das Jahr 2018 erwartet die Gesellschaft einen Verlust von 0,6 Mio. Euro bei positivem Bruttocashflow von 1,9 Mio. Euro. Das wesentliche Vermögen der BioEnergie Taufkirchen besteht in den Produktionsanlagen, insbesondere dem Biomasse-Heizkraftwerk, sowie dem ca. 42 km langen Fernwärme-Versorgungsnetz. Seit Bestehen des Unternehmens wurden knapp mehr als 60 Mio. Euro in die Anlagen investiert, von denen bereits etwa 51,5% abgeschrieben sind.

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Seit dem Jahr 2013 konnte die Nettoverschuldung kontinuierlich trotz unveränderter laufender Investitionen reduziert werden. Zum 31.12.2017 betrug die Nettoverschuldung 16,0 Mio. Euro (Vj. 18,1 Mio. Euro) zuzüglich eines langfristigen „privaten“ Darlehens mit einer Restlaufzeit von bis zu vier Jahren in Höhe von 3,0 Mio. Euro (zum Vergleich: Stand 31.12.2013: Nettoverschuldung 21,9 Mio. Euro zuzüglich „privates“ Darlehen). Zu berücksichtigen ist auch, dass das Unternehmen in den letzten Jahren neben hohen Tilgungen vergleichsweise hohe Zinslasten zu tragen hatte. Das nachhaltige mittlere Kapitaldienstpotenzial (Zins und Tilgung) der letzten Jahre beträgt über 3,0 Mio. Euro im Jahr. Auf Basis konservativer Bewertungsfaktoren im Energie- und Netzbereich errechnet sich hieraus bei einer stabilen Entwicklung eine hohe Schuldentragfähigkeit.

BioEnergie Taufkirchen-Anleihe mit Laufzeit bis 2020 und Besicherung mit wesentlichen Anlagen
Die im Juli 2013 emittierte Mittelstandsanleihe der BioEnergie Taufkirchen GmbH & Co. KG mit einem Emissionsvolumen von 15 Mio. Euro ist mit einem Zinskupon von 6,50% p.a. (Zinstermin jährlich am 30.07.) ausgestattet und hat eine Laufzeit bis zum 30.07.2020. In den Anleihebedingungen sind Kündigungsmöglichkeiten seit 30.07.2018 zu 101,00% und ab 30.07.2019 zu 100,50% des Nennwertes vorgesehen. Die Anleihe ist mit einer erstrangigen Buchgrundschuld auf drei Flurstücke in Taufkirchen sowie der Sicherungsübereignung des Fernwärmenetzes (Weststrang Taufkirchen) der Emittentin besichert.

Fazit:
Weiterhin durchschnittlich attraktive Bewertung mit positivem Ausblick

Fotos: @Bioenergie Taufkirchen