Die Ekosem-Agrar AG, deutsche Holdinggesellschaft der auf Milchproduktion in Russland ausgerichteten Unternehmensgruppe EkoNiva, erzielte im ersten Halbjahr 2020 rund ein Drittel höhere Umsatzerlöse in Höhe von 209,0 Mio. EUR.
Die Rohmilchproduktion erreichte mit rund 456.000 Tonnen eine Steigerung um 30%. Damit bleibt der Verkauf von Rohmilch mit 73,5% bzw. 153,6 Mio. EUR weiterhin wichtigster Umsatztreiber.
Die Milchverarbeitung trug mit 20,1 Mio. EUR knapp 10% zum Gesamtumsatz bei. Der Umsatz mit pflanzlichen Agrarprodukten belief sich auf 17,9 Mio. EUR (8,6%) und die Erlöse aus dem Bereich Vieh- und Tierprodukte erreichten 13,1 Mio. EUR (6,3%).
In den ersten sechs Monaten 2020 ist die Gesamtherde in der Rohmilchproduktion leicht auf knapp 189.000 Rinder gewachsen (31.12.2019: ca. 182.200 Rinder). Die Anzahl der Milchkühe erhöhte sich gegenüber dem vorherigen Bilanzstichtag um rund 5% auf 102.430 Tiere.
Auch die tägliche Milchleistung ist mit 2.567 Tonnen am 30. Juni 2020 um 7% gestiegen. Die von der Gesellschaft kontrollierte Fläche wurde im Berichtszeitraum von rund 599.000 Hektar auf rund 631.000 Hektar erweitert.
Im Pflanzenbau zeichnet sich insgesamt eine positive Saison 2020 ab. Besonders in den Regionen Kursk und Kaluga konnten ausreichende Niederschläge verzeichnet und damit gute Ernteerträge erzielt werden. Das feuchte Wetter in den Regionen Rjasan, Orenburg und Sibirien sorgte insbesondere beim Weizen für gute Ernteergebnisse und Sibirien profitierte von einem warmen Frühjahr, in dessen Folge die Vegetationsperiode früher als normal begann. Auch die Preise für Agrarerzeugnisse entwickelten sich positiv.
So wurden die guten Preise für Getreide und Ölfrüchte durch niedrige Ernteerträge in einigen wichtigen Exportländern und einer starken Nachfrage aus China getrieben. Darüber hinaus wirkte sich der schwache Rubel ebenfalls positiv auf die Verkaufspreise aus, da Agrargüter in Dollar gehandelt und zum Tageskurs umgerechnet werden.
Das Eigenkapital lag zum Stichtag bei 310,7 Mio. EUR (31.12.2019: 316,5 Mio. EUR). Dies entspricht einer Eigenkapitalquote von unverändert 14,4% (31.12.2019: 14,4 %).
Stefan Dürr, Vorstandsvorsitzender der Ekosem-Agrar AG: „Mit unserer Entwicklung in den ersten sechs Monaten 2020 sind wir insgesamt sehr zufrieden. Vor dem Hintergrund großer wirtschaftlicher Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie hat sich unser Unternehmen und unsere Branche als krisenfest erwiesen. Unser Expansionskurs bleibt intakt, wenngleich wir das Tempo in den letzten Monaten etwas gedrosselt haben.“
Stefan Dürr, Ekosem Agrar
Vor diesem Hintergrund erwartet der Vorstand derzeit einen Anstieg der Milchkuhherde auf ca. 105.000 Tiere bis zum Jahresende 2020. Die Menge der produzierten Rohmilch soll auf 900.000 Tonnen bis 940.000 Tonnen steigen und die Menge der selbst zu Milchprodukten verarbeiteten Rohmilch wird voraussichtlich zwischen 85.000 Tonnen und 90.000 Tonnen betragen.
Aufgrund dieser leicht unter dem ursprünglichen Plan liegenden operativen Kennzahlen geht der Vorstand für das Geschäftsjahr 2020 von einem Umsatz in Höhe von 480 bis 500 Mio. EUR, einem EBITDA von 165 bis 185 Mio. EUR und einem EBIT von 85 bis 105 Mio. EUR aus.
Die drei notierten Anleihen der Ekosem-Agrar notierten zur Stunde allesamt rund bei pari von 99-100%.
Der Halbjahresbericht 2020 ist auf der Unternehmenswebsite unter https://www.ekosem-agrar.de/investor-relations/ veröffentlicht.