Donald ‚Me First‘ Trump vs. ‚Sleepy‘ Joe Biden

Das Superwahljahr 2024 u.a. mit Trump vs. Biden kommentiert Daleep Singh, Chief Global Economist und Head of Global Macroeconomic Research bei PGIM Fixed Income.

Da im Jahr 2024 in mehr als 50 Ländern wichtige Wahlen stattfinden, wird der Druck auf eine Reihe struktureller Eckpunkte weiter zunehmen – wie etwa den verschärften Wettbewerb zwischen den Großmächten, die beispiellose politische Polarisierung, die Verringerung des Risikos in den Lieferketten und die unterschiedlichen technologischen Ökosysteme.

Natürlich sind all diese Aspekte auch mit den US-Wahlen und der wahrscheinlichen Neuauflage von Biden vs. Trump verbunden. Zum jetzigen Zeitpunkt gehen wir davon aus, dass sich das Rennen zwischen den voraussichtlichen Kandidaten im Laufe des Sommers zuspitzen wird. Dabei werden drei Schlüsselfaktoren eine zentrale Rolle spielen.

Der erste Faktor ist die Wahrnehmung der Wähler in Bezug auf die wirtschaftlichen Bedingungen, einschließlich der Kosten für lebensnotwendige Güter, da die Preise für Lebensmittel, Miete, neue Fahrzeuge und Benzin seit Januar 2020 um mehr als 20% gestiegen sind. Das Biden-Lager wird wahrscheinlich mit einem Anstieg der Reallöhne um 0,8% im Jahresvergleich reagieren, was über dem durchschnittlichen Wachstum zwischen 2010 und 2019 und auch unmittelbar vor der Pandemie im Januar 2020 liegt. Der Arbeitsmarkt ist eine weitere wirtschaftliche Komponente, die viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen wird, insbesondere wenn der Wachstumstrend der Lohnsumme im Wesentlichen unter 100.000 stagniert.

Me, myself & I Donald Trump, wohin man blickt

Me, myself & I Donald Trump, wohin man blickt

Der zweite Faktor ist, ob Trumps mögliche strafrechtliche Verurteilungen für unentschlossene Wähler von Bedeutung sind (die Bundesprozesse sind für März und Mai angesetzt und könnten bis nach der Wahl verschoben werden).

Der dritte Faktor ist, ob sich die globalen Unsicherheiten weiter ausbreiten. Die Biden-Administration wird versuchen, die globalen Krisenherde einzudämmen, während die US-Gegner darauf bedacht sein könnten, weitere Unruhe zu stiften, bevor sie möglicherweise [erst] nach der Wahl zu verhandeln versuchen.

Daleep Singh, PGIM

Unabhängig davon, ob der Senat an die Republikaner oder das Repräsentantenhaus an die Demokraten geht, wird die Regierung tief gespalten bleiben, was durch die Auswirkungen des Präsidentschaftswahlkampfes noch unterstrichen wird. Ein Wahlsieg Trumps könnte zu einem negativen Angebotsschock führen, da höhere Zölle gegenüber China und mögliche Einwanderungsbeschränkungen erwartet werden, was das Arbeitskräfteangebot verringern würde. Es könnte auch zu einem positiven Nachfrageschock aufgrund einer lockeren Fiskal- und Geldpolitik in Verbindung mit regulatorischen Erleichterungen kommen. Ein Wahlsieg Bidens könnte sich positiv auf die Angebotsseite auswirken, da verschiedene Initiativen wie die IRA- und das CHIPS-Gesetz fortgesetzt würden, aber weniger auf der Nachfrageseite, z.B. keine Steuersenkungen.

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