Bond Market Report am 27. April: GfK Konsumklima, Geschäftsklima & Verbraucherstimmung IT, FOMC Zinsentscheid, EZB

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Zur Wochenmitte stellt die Erklärung der US-Notenbanker nach dem Ende der FOMC-Tagung das zentrale Tagesereignis. Danach ist ein weiterer Zinsschritt im April ausgeschlossen. Sollten die Fed-Vertreter eine weitere Leitzinserhöhung im Juni tatsächlich vornehmen wollen, so wäre es indes sicher an der Zeit, diese allmählich verbal vorzubereiten. Dazu würde sich eine Änderung der Formulierungen in der Erklärung nach Ende des Notenbankertreffens anbieten. Ob es tatsächlich so kommen wird, ist allerdings ungewiss. Bis zuletzt gab es kaum Anzeichen dafür, dass die US-Notenbanker ihren grundsätzlichen Tenor ändern werden. Der Kurs der Fed bleibt dementsprechend intransparent.

Ausgewählte Daten des Tages
Zeit       Land         Indikator                                                            Periode        Schätzung       Letzter
8:00         GE           GfK Konsumklima                                                  Mai                 9,4                  9,4

8:00         GE           Importpreisindex                                                   Mrz.            0,3 / -6,2       -0,6 / -5,7
10:00       IT             Geschäftsklimaindex                                             Apr.              102,5             102,2
10:00       IT             Verbrauchervertrauensindex                               Apr.               115               114,8
10:00       EC           M3-Geldmenge (J/J / 3-M-Durchschnitt, in %)       Mrz.             5 / k.A.           5 / 4,9
13:00       US           Hypothekenanträge (W/W, in %)                        17. KW               k.A.                1,3
16:00       US           Schwebende Hausverkäufe (M/M, in %)              Mrz.                0,5                 3,51
                CC           3 M Schätze
                GE           2046 Bonds
                IT             6 M Schätze
20:00       US           FOMC Zinsentscheidung (Target Rate, in %)                               0,5                 0,5
                EC           EZB-Redner: Hansson
Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research

Themen des Tages
• Wie wird die Erklärung nach dem Treffen des FOMC ausfallen? Für eine Vorbereitung eines Leitzinsschritts im Juni müssten die US-Notenbanker Risiken für die Preisstabilität erkennen.

Marktkommentar
Sollten die US-Notenbanker noch nach zusätzlichen Argumenten gesucht haben, warum sie den nächsten Leitzinsschritt weiter herauszögern sollten, wurden sie gestern fündig. Obwohl einige Stimmungsindikatoren aus dem verarbeitenden Gewerbe in den letzten Wochen signalisiert hatten, dass sich die Perspektiven aufhellen würden, findet sich das in den harten Daten bislang nicht wieder.

Die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter z.B. legten im Vormonatsvergleich zwar zu. Doch blieben sie in Anbetracht des sehr schwachen Vormonats im Februar erneut deutlich hinter den Schätzungen zurück.

Renten1Die Immobilienpreise stiegen ebenfalls nicht so stark an, wie es vorausgesagt worden war, wobei das nicht unbedingt als negatives Zeichen zu werten ist. Einige US-Notenbanker waren ja bereits in Sorge, dass der US-Immobilienmarkt erneut zu überhitzen drohe. Die Auswirkungen so einer Überhitzung sind den meisten Marktteilnehmern nach dem Platzen der Subprime-Blase ja noch bestens in Erinnerung.

Und der US-Konsument schaut auch etwas pessimistischer in die Zukunft, obwohl am Arbeitsmarkt weiterhin eine große Zahl, wenn auch überwiegend nicht so gut bezahlter Jobs geschaffen werden. Das Verbrauchvertrauen des Conference Boards ging im Vormonatsvergleich zurück, wobei ein Wert von 94,2 Punkten im langfristigen Vergleich nach wie vor hoch ist. Der private Verbrauch sollte weiterhin laufen.

Entscheidendes Tagesereignis wird die Erklärung der US-Notenbanker nach Ende der Tagung des FOMC sein. Sollten die Fed-Vertreter eine weitere Leitzinserhöhung im Juni tatsächlich vornehmen wollen, so wäre es sicher sehr sinnvoll, diese allmählich verbal vorzubereiten.

Und dazu würde sich eine Änderung der Formulierungen in der Erklärung nach Ende des Notenbankertreffens heute Abend anbieten. Dazu müssten die Risiken für die Preisstabilität bspw. aufgrund der jüngsten Entwicklung der Rohstoffpreise sowie der Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt mehr in den Mittelpunkt gestellt werden. Zudem sollten sich Hinweise darauf finden lassen, dass die Notenbanker die globalen Risiken (China) etwas entspannter sehen.

Renten2Allerdings gibt es bisher kaum Zeichen dafür, dass die US-Notenbanker ihren grundsätzlichen Tenor ändern werden. Vermutlich werden die Marktteilnehmer nach Veröffentlichung der Erklärung kaum inhaltlich Neues von der Fed hören. Der Kurs der Fed dürfte dementsprechend unklar bleiben.

In Spanien ist wohl der letzte Versuch gescheitert, eine Regierung zu bilden. Neuwahlen gelten als unvermeidlich. Als Termin steht der 26. Juni im Raum, drei Tage nach dem britischen Referendum. Für Sommertheater an den Kapitalmärkten ist also gesorgt.

Über Griechenland gibt es nichts Neues. Das inoffiziell geplante ECOFin-Treffen am Donnerstag ist verschoben. Einmal mehr wird sehr deutlich, dass die Politik sich in Zweckoptimismus geübt hat. Die Forderung des griechischen Ministerpräsidenten nach einem Sondergipfel der Regierungschefs macht deutlich, dass man wohl viel weiter auseinander liegt, als es kommuniziert wurde. Es ist zu hoffen, dass der EU-Ratspräsident der Forderung nicht nachgibt.

Renten3Der Bund Future dürfte gut behauptet in den Tag starten. Der Fokus liegt auf dem Ergebnis der FOMC-Tagung. Im Tagesverlauf sollte sich der Bund Future zwischen 160,80 und 162,25 bewegen. Die Rendite 10-jähriger US-Treasuries sollte zwischen 1,83 und 1,98% schwanken.

Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben