
Zum Wochenauftakt stehen diverse Einkaufsmanagerindizes für Industrie und Dienstleistung aus der Eurozone auf der Agenda der Marktteilnehmer. Für die heimische Wirtschaft kletterte der gemeinsame Index für Industrie und Dienstleistungen im Mai um 1,1 auf 54,7 Punkte, wie das Markit-Institut am Morgen mitteilte. Allerdings sei der aktuelle Stand mit Vorsicht zu genießen: „So verdankten einige Unternehmen ihr Wachstum eher der Abarbeitung der Auftragsbestände als dem Auftragseingang“, so Markit-Ökonom Oliver Kolodseike. Zwar würden demnach auch die Bestellungen weiter zulegen, allerdings fiel deren Zuwachs geringer aus als in den vorangegangenen neun Monaten. Im Tagesverlauf richtet sich der Fokus zudem noch auf Verbraucherdaten sowie Reden von Notenbank-Vertretern von EZB und Fed.
Ausgewählte Daten des Tages
Zeit Land Indikator Periode Schätzung Letzter
9:00 FR PMI verarbeitendes Gewerbe Mai 49 48
9:00 FR PMI Dienstleistungen Mai 50,5 50,6
9:30 GE PMI verarbeitendes Gewerbe Mai 52 51,8
9:30 GE PMI Dienstleistungen Mai 54,6 54,5
10:00 EC PMI verarbeitendes Gewerbe Mai 51,9 51,7
10:00 EC PMI Dienstleistungen Mai 53,2 53,1
16:00 EC Verbrauchervertrauensindex Mai -9 -9,3
US Fed-Redner: Williams, Bullard
EC EZB-Redner: Villeroy
Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research
Themen des Tages
• Diverse Frühindikatoren für die europäische Konjunktur mit Aufschluss über die Stärke der unterliegenden Dynamik
• Ifo-Indikator für Deutschland im robusten Seitwärtstrend
• Auftragseingänge in den USA vermutlich mit mehr Aufwärtsdynamik
Marktkommentar
Die Datenwoche bringt heute zunächst Aufschluss über die Dynamik der Konjunktur im Euroraum. Nach dem starken Wachstumsplus des ersten Quartals werden die am heutigen Montag zur Veröffentlichung anstehenden Einkaufsmanagerindizes Rückschlüsse darüber zulassen, in wie weit die BIP-Zahlen durch Sondereffekte verzerrt waren.
Wir gehen davon aus, dass sich die gesamteuropäischen Frühindikatoren im Kern nicht signifikant ändern werden. Dies würde darauf verweisen, dass die Zahlen zum ersten Quartal den tatsächlich unterliegenden Wachstumstrend überzeichnet hätten.
Nicht vergessen werden darf dabei, dass das zur Schließung der Produktionslücke eigentlich notwenige Wachstum in Europa noch deutlich oberhalb des annualisierten Wachstumstempos von zuletzt um 2% hätte liegen müssen.
Mit Blick auf die bestehenden strukturellen Probleme in Europa halten wir eine durchgreifende Beschleunigung des konjunkturellen Tempos ohne nachhaltigere weltwirtschaftliche Impulse für eher unwahrscheinlich.
Auch in Deutschland ist die Wirtschaft übermäßig stark in das Jahr gestartet. Man darf also gespannt sein, wie sich der Ifo-Geschäftsklimaindex weiter entwickelt.
In den USA verhält es sich u.E. genau umgekehrt: Das vermeldete BIP lag mit einem Zuwachs von lediglich 0,5% deutlich unter den Erwartungen und auch unter dem Trend. Wie auch in den vergangenen Jahren legte die US-Wirtschaft in der US-amerikanischen VGR einen außergewöhnlich schwachen Jahresauftakt hin, der durch andere Zeitreihen nur teilweise gestützt wurde.
Zumindest die mittlerweile eingetroffenen Daten zu den Einzelhandelsumsätzen und der Industrieproduktion verweisen darauf, dass es nunmehr wieder deutlich stärkere Wachstumszahlen aus den USA geben könnte.
Eine wichtige Indikation geben hier die für Donnerstag anstehenden Daten zu den Auftragseingängen langlebiger Wirtschaftsgüter.
Wir gehen weiterhin grundsätzlich davon aus, dass der Aufwärtstrend beim Bund Future auf Sicht der nächsten Wochen weiter intakt bleibt. Für den heutigen Wochenauftakt ist allerdings nur mit einer leichten Aufwärtsbias zu rechnen, da die Vorgaben aus Asien ein leichtes „risk-on“ im Handelsverlauf indizieren. Konkret rechnen wir für den Tagesverlauf mit einer Handelsspanne zwischen 163,10 und 164,25 Indexpunkten. Die Rendite 10-jähriger US-Treasuries sollte derweil zwischen 1,79 und 1,92% oszillieren.
Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben