Bond Market Report am 10. Mai: Handels & Leistungsbilanz D, Industrieproduktion D, FR, IT

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Die Stärke der deutschen Exportwirtschaft überrascht erneut: So kletterten die Ausfuhren hiesiger Exporteure im März um 1,9% ggü. dem Vormonat – der kräftigste Anstieg seit einem halben Jahr, Ökonomen hatten lediglich eine Stagnation vorhergesagt. Die Einfuhren fielen indes unerwartet stark um 2,3% auf Monatsbasis. Insgesamt wurden Waren im Wert von 107 Mrd. EUR ins Ausland exportiert (-0,5% ggü. Vj.). Während deutsche Produkte insbesondere in Europa auf eine gesteigerte Nachfrage stießen, gingen die Lieferungen in Länder außerhalb der EU um 3,4% zurück. Trotz anziehender Exporte drosselten hiesige Unternehmen ihre Produktion: Industrie, Baubranche und Versorger produzierten im März zusammen 1,3% weniger als im Februar – der stärkste Rückgang seit August 2014. Die Konsensschätzungen lauteten im Vorfeld auf lediglich -0,2%.

Ausgewählte Daten des Tages
Zeit        Land          Indikator                                                        Periode        Schätzung        Letzter
8:00         GE           Industrieproduktion (M/M / J/J, in %)            März           -0,2 / 1,1       -0,5 / 1,3

8:00         GE           Handelsbilanz (in Mrd. EUR)                         März               20,6              20,2
8:00         GE           Leistungsbilanz (in Mrd. EUR)                       März                25                 20
8:00         GE           Exporte (M/M / J/J, in %)                                 März             0 / k.A.        1,3 / 1,5
8:00         GE           Importe (M/M / J/J, in %)                                 März          -0,3 / k.A.       0,5 / 2,3
8:45         FR           Industrieproduktion (M/M / J/J, in %)             März           0,6 / 0,5         -1 / 0,6
8:45         FR           staatl. Budgetdefizit (in Mrd. EUR)                März                k.A.          -25,582
10:00       IT             Industrieproduktion (M/M / J/J, in %)            März           0,3 / k.A.      -0,6 / 5,2
16:00       US           Großhandelslagerbestände (M/M, in %)       März                0,1              -0,5
Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research

Themen des Tages
• Daten zur konjunkturellen Entwicklung in Deutschland belegen intakte Expansionsbewegung oberhalb des Potenzialspfades

• Bund-Future weiterhin im Seitwärtstrend

Marktkommentar
Die Datenagenda ist heute recht einseitig auf das Euroland fokussiert bzw. von den deutschen Daten determiniert. Das Augenmerk der Märkte dürfte hierbei vor allem auf den Daten zum Außenhandel liegen.

Das außenwirtschaftliche Umfeld war zuletzt relativ schwach geblieben, da sowohl aus anderen Industrienationen als auch aus den Schwellenländern weniger Impulse für den Export kamen. Die Triebkräfte der Expansion kamen hingegen maßgeblich aus dem Inland.

Renten1Die gestrigen Daten zum Auftragseingang in der deutschen Industrie setzten hier einen gewissen Kontrapunkt: Sie sind im März spürbar gestiegen. Der zuletzt lebhaftere Handel konnte die schwächere Nachfrage aus dem Inland im März überkompensieren.

Konkret legte der Auftragseingang im verarbeitenden Gewerbe saison- und inflationsbereinigt um 1,9% gegenüber dem Vormonat zu. Dadurch wurde der Rückgang im Februar korrigiert.

Insgesamt nahmen die Auslandsaufträge um 4,3% zu, wobei der Anstieg aus dem Euroraum bei 1,1% lag und der Auftragseingang aus dem restlichen Ausland um 6,2% gegenüber Februar zulegte. Die Inlandsaufträge gingen um 1,2% zurück.

Renten2Man darf gespannt sein, ob die heutigen Daten dieses Bild abermals untermauern. Die Konjunkturdaten für Deutschland verwiesen zuletzt darauf, dass das Wachstumstempo im Jahresverlauf moderat anziehen dürfte. Die jüngsten Schätzungen für das laufende Jahr verweisen hier auf ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um 1,5%.

Grundsätzlich dürfte die Tendenz im nächsten Jahr weiter aufwärts gerichtet sein, so dass das Jahr 2017 eine abermals leicht höhere Zuwachsrate des realen Bruttoinlandsprodukts von 1,6% aufweisen könnte.

Damit expandiert die deutsche Volkswirtschaft abermals recht deutlich oberhalb des Potenzialpfades, der vom Sachverständigenrat zuletzt auf rund 1,3% taxiert wurde.

Renten3Der Bund Future dürfte heute im Range-Trading-Modus verbleiben. Konkret erwarten wir für den Tagesverlauf eine Handelsspanne zwischen 163,35 und 164,55 Indexpunkten. Die Rendite 10-jähriger US-Treasuries sollte zwischen 1,72 und 1,84% schwanken.

Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben