WASHINGTON (dpa-AFX) – Das krisengeplagte Griechenland will einem Medienbericht zufolge nun doch rasch an die Finanzmärkte zurückkehren. Wie das „Wall Street Journal“ am Dienstag mit Bezug auf zwei Insider berichtet, plane Athen bereits für diesen Mittwoch, eine langlaufende Anleihe zu platzieren. Es wäre der erste Verkauf einer Staatsanleihe, seitdem das Land 2010 mit milliardenschweren Krediten vor der Pleite bewahrt wurde.

Dem Blatt zufolge soll es sich um eine fünfjährige Anleihe mit einem Volumen von zwei Milliarden Euro handeln. Als Grund für den schnellen Schritt nennt eine mit der Sache vertraute Person die derzeit günstige Marktlage. Die Rendite griechischer Staatsanleihen ist in den vergangenen Monaten stark gefallen, was in erster Linie auf das Versprechen der Europäischen Zentralbank (EZB) zurückgeht, alles für den Erhalt des Euro zu tun. Zehnjährige Papiere rentierten gegenwärtig mit etwas mehr als sechs Prozent. Während des Höhepunkts der Schuldenkrise lagen die Zinsen mit 30 Prozent fünfmal so hoch.

Äußerungen aus der griechischen Regierung hatten zuletzt indes nicht den Eindruck eines raschen Marktgangs erweckt. Es gebe „absolut keine Eile“, hatte der griechische Finanzminister Ioannis Stournaras noch zu Wochenbeginn gesagt. „Wir werden es im ersten Halbjahr, bis Anfang des Sommers machen.“ Laut „Wall Street Journal“ sind bereits die Deutsche Bank und die US-Bank JPMorgan als Konsortialinstitute mit dem Verkauf der Papiere beauftragt worden./bgf/jsl