Spanien beschafft sich frisches Geld zu rekordtiefen Zinsen

MADRID/FRANKFURT (dpa-AFX) – Die Serie erfolgreicher Auktionen von Anleihen angeschlagener Staaten der Eurozone geht weiter: Am Donnerstag meldete Spaniens Notenbank bei der Versteigerung von dreijährigen Papieren eine rekordtiefe Rendite. Am Vormittag beschaffte sich das Land frisches Geld zu einen Zinssatz von 1,595 Prozent und damit so günstig wie noch nie in dieser Laufzeit. Bei der letzten vergleichbaren Auktion am 5. Dezember hatte die Rendite noch bei 2,182 Prozent gelegen.

Auch bei einer Versteigerung von Anleihen mit Laufzeit bis 2026 ging die Rendite deutlich zurück. Hier meldete die Notenbank einen Zinssatz von 3,977 Prozent, nach 4,469 Prozent bei der letzten vergleichbaren Auktion am 7. November. Bei einer Versteigerung von Anleihen mit Laufzeit bis 2028 lag die Rendite nahezu unverändert bei 4,199 Prozent.

Insgesamt spülten die drei Versteigerungen laut der Notenbank etwa 5,9 Milliarden Euro in die Staatskasse und damit mehr als geplant. Spanien hatte ein Volumen von maximal 5,5 Milliarden Euro anvisiert.

Das Auktionsergebnis spiegelt in etwa die Entwicklung im freien Handel mit spanischen Staatsanleihen wider. Am sogenannten Sekundärmarkt waren die Renditen zuletzt ebenfalls stark gesunken. Zweijährige Papiere werden mittlerweile mit einer Rendite von knapp unter einem Prozent gehandelt. Zum Vergleich: In der Hochphase der Krise lag der Zinssatz in dieser Laufzeit zeitweise bei über sechs Prozent.

In den vergangenen Tagen hatten sich auch andere angeschlagene Eurostaaten erfolgreich frisches Geld am Markt besorgen können. Vor allem die erste Versteigerung von irischen Staatsanleihen nach dem Verlassen des Euro-Rettungsschirms wurde von Experten als außerordentlich erfolgreich gewertet. Die neuen irischen Papiere mit einer Laufzeit von zehn Jahren waren etwa vierfach überzeichnet gewesen./jkr/bgf