ATHEN (dpa-AFX) – Breitangelegte Wertpapierkäufe im Stil anderer großer Notenbanken bleiben im Euroraum im Bereich des Möglichen. Dies bekräftigte der Vizepräsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Vitor Constancio, am Donnerstag in Athen. Sollten Inflation und Wachstum über einen langen Zeitraum schwach bleiben, werde die Notenbank weitere „unkonventionelle“ Schritte ergreifen. Dazu gehörten auch milliardenschwere Wertpapierkäufe. Erfahrungen in anderen Ländern hätten die Wirksamkeit einer derartigen quantitativen Lockerung gezeigt, sagte der Portugiese.

Vor zwei Wochen hatte die EZB in einer großen Lockerungsrunde zahlreiche Schritte ergriffen, um ein Abdriften des Euroraums in eine wachstumsschädliche Deflation zu verhindern. Unter anderem hatte sie ihre Leitzinsen auf neue Tiefstände gesenkt, eine Gebühr auf EZB-Bankeinlagen eingeführt und zusätzliche Langfristkredite für die Geldhäuser angekündigt. Milliardenschwere Käufe von Wertpapieren wie Staats- oder Unternehmensanleihen nimmt die EZB – im Gegensatz zu anderen großen Notenbanken – derzeit nicht vor./bgf/jsl